Homo fugit velut umbra Meine sehr verehrten ... - Andreas Köhler
Homo fugit velut umbra Meine sehr verehrten ... - Andreas Köhler
Homo fugit velut umbra Meine sehr verehrten ... - Andreas Köhler
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12 Und ich richtete mein Herz darauf in Weisheit zu suchen und auszukundschaften,<br />
was unter dem Himmel getan wird. Ein übles Geschäft<br />
>gab< Gott dem Menschen, sich in ihm abzumühen.<br />
Jedes Tun ist Hauch und ein Haschen nach Wind. Ja er zweifelt an der<br />
Erkenntnis, an der geistigstem Gabe, an der Weisheit, die doch dem<br />
Menschen von Gott verliehen worden ist. Sie ist nicht besser als die Torheit:<br />
13 Und ich richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu erkennen und das<br />
Wissen von Torheit und Torheit. Ich erkannte, dass auch dieses Streben<br />
nach Wind war. Denn in der ganzen Weisheit >ist< viel Verdruss und<br />
wer Erkenntnis mehrt, mehrt Leiden.<br />
Der Vorwurf klingt bis in unsere Tage: Warum ist die Welt so, wie sie ist?<br />
Warum hat Gott, wenn er denn nicht nur allmächtig, sondern auch gütig ist,<br />
die Welt so erschaffen, dass alles Mühen nutzlos und eine Illusion ist?<br />
14 Karel Dujardin, Allegorie, 17. Jahrhundert<br />
Der Knabe mit den Seifenblasen, die so rasch vergehen wie die Träume des<br />
Menschen, der sich in seinem dummen Übermut gar auf eine Seifenblase<br />
stellt. Der <strong>Homo</strong> bulla, der Seifenblasenmensch wurde ein Symbol für die<br />
Vergänglichkeit des Lebens und für den Naivling, der sich trügerischen<br />
Hoffnungen hingibt.<br />
B. TOTENTANZ<br />
Alles Streben ist eitel, denn es führt nur zu einem Ziel: Zum Tod. Aus dem<br />
15. Jahrhundert, das Triptychon von Hans Memling<br />
Melancholie / 32 Sinnlosigkeit / 26. Januar 2012 6