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waren hierbei erlaubte Mittel.<br />
11<br />
Nach Meinung <strong>de</strong>r für diese Utopie kämpfen<strong>de</strong>n Menschen sind diejenigen „böse“,<br />
welche die gera<strong>de</strong> beschriebene Einheitswelt für eine verhängnisvolle Utopie halten,<br />
die meinen, dass Menschen wegen unterschiedlicher Veranlagungen am besten in<br />
weitgehend homogenen Gruppen leben, dass Grenzen sinnvolle Strukturelemente<br />
sind und soziale Unterschie<strong>de</strong> auch natürlichen Gegebenheiten entsprechen.<br />
Weltverbesserer malen Schreckensbil<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Fall, dass sie ihre Pläne nicht<br />
verwirklichen können, <strong>de</strong>uten <strong>de</strong>mentsprechend die Ablehnung ihrer I<strong>de</strong>ologie als<br />
Ausdruck von Bosheit o<strong>de</strong>r Verstocktheit und neigen dazu, Menschen je nach<br />
Zustimmung zu ihrer I<strong>de</strong>ologie in „Gute“ und „Schlechte“ einzuteilen. Man <strong>de</strong>nke an<br />
Robbespierre, Marx, Lenin, Stalin, Hitler, Pol Pot...<br />
Sie alle haben so geurteilt und die Ausrottung <strong>de</strong>r „Schlechten“ im Sinne einer<br />
„Weltverbesserung“ für moralisch gerechtfertigt gehalten. Für sie galt die aus <strong>de</strong>r<br />
Französischen Revolution stammen<strong>de</strong> Losung: „Und willst du nicht mein Bru<strong>de</strong>r<br />
sein, so schlag' ich dir <strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>l ein!“. Eine zeitgemäße Formulierung könnte so<br />
heißen: „Und willst du nicht mein Bru<strong>de</strong>r sein, so bist du ein böser Nazi und gehörst<br />
in die Tonne getreten !“<br />
Konservative Menschen wer<strong>de</strong>n von I<strong>de</strong>ologen meistens zu <strong>de</strong>n „Schlechten“<br />
gezählt, <strong>de</strong>nn diese verstehen eine gesellschaftliche und persönliche Entwicklung<br />
als Wachstumsprozess in kleinen Schritten, <strong>de</strong>n man hier und da regulieren,<br />
aber erst im Nachhinein richtig bewerten kann. Sie orientieren sich an<br />
Erfahrungen und nicht an Utopien, die mit irgendwelchen Ismen (Sozialismus,<br />
Liberalismus, Kapitalismus, Nationalismus...) verkün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n und halten eine<br />
Lebensplanung, die nicht an <strong>de</strong>n Gegebenheiten anknüpft, für unsinnig. Ein<br />
völlig zweckbestimmtes Leben lehnen sie ab und achten darauf , dass sie<br />
rückschauend mit ihrem Leben zufrie<strong>de</strong>n sind und sagen können: „So kann es<br />
weitergehen“. Ein solches Leben streben sie als Lebensziel an. Der Sinn ihres<br />
Lebens wird durch <strong>de</strong>n Grundsatz bestimmt: Erkenne das relativ Gute,<br />
beschäftige dich damit, lasse dich von ihm anregen und versuche es nach<br />
Möglichkeit zu för<strong>de</strong>rn. Für sie ist je<strong>de</strong>r Mensch Teil eines sehr komplexen<br />
Systems, das sich fortwährend verän<strong>de</strong>rt, für <strong>de</strong>ssen Entwicklung <strong>de</strong>shalb nur<br />
kurzzeitige, keineswegs sichere Voraussagen gemacht wer<strong>de</strong>n können. Der<br />
Konservative sucht nicht die „richtige Lebensweise“, son<strong>de</strong>rn er übernimmt eine<br />
Lebensweise, die er im Vergleich mit an<strong>de</strong>ren Lebensformen als besser erkennt.<br />
Das „absolut Richtige, bzw. absolut Gute“ kennt er nicht. Er zeichnet sich oft<br />
durch eine gewisse Schicksalsergebenheit (Gottvertrauen) aus. Bei <strong>de</strong>r<br />
Bewertung geschichtlicher Ereignisse maßt er sich nicht an, heute übliche<br />
Wertmaßstäbe anzulegen. Er fragt immer nach <strong>de</strong>m damals Üblichen. Nicht<br />
Feindbil<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn eine Übereinstimmung in <strong>de</strong>r Wertschätzung eines<br />
bestimmten Menschenbil<strong>de</strong>s und kultureller Leistungen verbin<strong>de</strong>t konservativ<br />
eingestellte Menschen. Für einen konservativen Menschen gilt nicht „bunt statt<br />
braun“, son<strong>de</strong>rn we<strong>de</strong>r „bunt noch braun“.