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3<br />

Realität passten und bangten um <strong>de</strong>ren Verwirklichung - man <strong>de</strong>nke an die<br />

Romantik <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Hoffnungen auf eine beglücken<strong>de</strong> Zukunft wur<strong>de</strong>n<br />

geweckt und Enttäuschungen folgten.<br />

Caspar-David-Friedrich (1774 -1840), Die gescheiterte Hoffnung<br />

Das Glück wird während <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Aufklärung im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt zu einem<br />

zentralen Lebensziel erklärt. So schreibt z.B. <strong>de</strong>r junge Mirabeau, <strong>de</strong>r wahrscheinlich<br />

mit Glück eine Glückseligkeit meinte, 1738 in einem Brief an einen Freund: „Nun,<br />

mein Lieber, Sie <strong>de</strong>nken unaufhörlich nach, Sie studieren, nichts übersteigt ihren<br />

geistigen Horizont, und Sie <strong>de</strong>nken keine Sekun<strong>de</strong> daran, sich einen festen Plan für<br />

das auszuarbeiten, was unser einziges Ziel sein muss: das Glück.<br />

In <strong>de</strong>r im Geist <strong>de</strong>r Aufklärung verfassten Präambel <strong>de</strong>r amerikanische<br />

Unabhängigkeitserklärung wird das „Streben nach Glück (pursuit of happiness)“<br />

(1776) als ein unveräußerliches Recht eines je<strong>de</strong>n Bürgers hervorgehoben.<br />

Ich bin ein unglückselig Rohr:<br />

Gefühle und Gedanken<br />

Seh' rechts und links, zurück und vor,<br />

In je<strong>de</strong>m Wind, ich schwanken.<br />

Da liegt nichts zwischen Sein und Tod,<br />

Was ich nicht schon erflehte:<br />

Heut bitt' ich um <strong>de</strong>s Glaubens Brot,<br />

Daß morgen ich's zertrete;<br />

Bald ist's im Herzen kirchenstill,<br />

Bald schäumt's wie Saft <strong>de</strong>r Reben,<br />

Ich weiß nicht, was ich soll und will; -<br />

Es ist ein kläglich Leben!<br />

Dich ruf' ich, <strong>de</strong>r das Kleinste du<br />

In <strong>de</strong>inen Schutz genommen,<br />

Gönn meinem Herzen Halt und Ruh,<br />

Gott, laß mich nicht verkommen;<br />

Leih mir die Kraft, die mir gebricht,<br />

Nimm weg, was mich verwirret,<br />

Sonst lösch es aus, dies Flackerlicht,<br />

Das über Sümpfe irret!<br />

Theodor Fontane

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