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ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit<br />

größerer Erbitterung als ihre wirklichen Fein<strong>de</strong><br />

Napoleon I<br />

Immer wie<strong>de</strong>r wird man an die Heilige Inquisition erinnert, sogar bei völlig<br />

unpolitischen Veranstaltungen, wie <strong>de</strong>r Olympia<strong>de</strong> 2012.<br />

Eine Ru<strong>de</strong>rin namens Nadja Drygalla wur<strong>de</strong> von weiterer Teilnahme an <strong>de</strong>r<br />

Olympia<strong>de</strong> ausgeschlossen, weil sie einen in <strong>de</strong>r zugelassenen NPD tätigen Freund<br />

hat. Zuvor wur<strong>de</strong> sie mit gleicher Begründung aus <strong>de</strong>m Polizeidienst entlassen.<br />

Nach Welt-Online vom 7.8.2012 for<strong>de</strong>rte <strong>de</strong>r EKD-Ratsvorsitzen<strong>de</strong> Präses Schnei<strong>de</strong>r<br />

als Seelsorger für <strong>de</strong>utsche Athleten Frau Drygalla mit einem Bibelspruch bei<br />

Hesekiel (33,12) zur Reue auf: „Wenn ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit umkehrt,<br />

so soll's ihm nicht scha<strong>de</strong>n, dass er gottlos gewesen ist.“<br />

Ist <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Evangelischen Kirche <strong>de</strong>r Ansicht, Frau Drygalla habe wie die<br />

„Hexen“ früherer Zeiten mit <strong>de</strong>m Teufel gebuhlt ?<br />

Erstaunlich ist die Diskussion, die über diesen Fall in Regierungskreisen geführt<br />

wur<strong>de</strong>. Das Schicksal <strong>de</strong>r jungen Sportlerin war <strong>de</strong>n Verantwortlichen völlig<br />

gleichgültig. Es machte ihnen nur Kopfzerbrechen, dass ihr Fall so auffällig wur<strong>de</strong>.<br />

Man fragt sich angesichts dieses Vorfalls: „ Was mag da alles im Hintergrund<br />

vorgehen ?“<br />

Lei<strong>de</strong>r gibt es zu allen Zeiten karrieresüchtige Menschen, die unbedingt nach oben<br />

wollen, die im Eigeninteresse skrupellos je<strong>de</strong>m Machthaber dienen und dabei<br />

unschuldige Menschen zugrun<strong>de</strong> richten. Gibt es vielleicht ein Opportunistengen ?<br />

Stefan Zweig beschreibt in seinem lesenswerten, zeitlosen Buch „Joseph Fouché:<br />

Bildnis eines politischen Menschen" ein Musterbeispiel eines Opportunisten. Fouché<br />

(1759-1820) war vor <strong>de</strong>r Französischen Revolution Physiklehrer in Arras, schloss<br />

sich während <strong>de</strong>r Revolution <strong>de</strong>m führen<strong>de</strong>n Jakobiner Robbespierre an und ließ dann<br />

skrupellos Tausen<strong>de</strong> französischer Bürger hinrichten, nur um die Gunst<br />

Robbespierres zu gewinnen. Unter Napoleon wur<strong>de</strong> Fouché Polizeiminister und<br />

behielt diesen Posten auch nach <strong>de</strong>r Abdankung Napoleons unter <strong>de</strong>m Monarchen<br />

Ludwig <strong>de</strong>m XVIII. Die Fouchés können je<strong>de</strong> Regierung zu einem unerträglichen<br />

Machtapparat machen.<br />

Hinter <strong>de</strong>m „Gutseinwollen“ <strong>de</strong>s Gutmenschen steckt auch <strong>de</strong>r Wunsch nach<br />

Anerkennung durch die politisch herrschen<strong>de</strong> Klasse. Die Natur hat <strong>de</strong>n Menschen<br />

im Laufe <strong>de</strong>r Evolution mit <strong>de</strong>m Wunsch nach Anerkennung ausgestattet, damit<br />

er auch im Sinne einer Gemeinschaft han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r er sich zugehörig fühlt und<br />

ihn so geformt, dass er Außenseiter in <strong>de</strong>r Regel als Störer <strong>de</strong>s<br />

Gemeinschaftslebens sieht und <strong>de</strong>mzufolge meistens gefühlsmäßig ablehnt. In<br />

unserer individualisierten Gesellschaft fin<strong>de</strong>n die Menschen im allgemeinen wenig<br />

Anerkennung. Dies kann für manch einen zu einem schweren Problem wer<strong>de</strong>n,<br />

welches seine gesamte Persönlichkeit prägt, vor allem dann, wenn er sich sogar im

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