28.10.2013 Aufrufe

PDF-Datei zum Drucken - G-hoehne.de

PDF-Datei zum Drucken - G-hoehne.de

PDF-Datei zum Drucken - G-hoehne.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

9<br />

verhin<strong>de</strong>rn, dass man sich seinen Dämonen ausliefert und <strong>zum</strong> Problemfall wird. Der<br />

Mensch ist nun einmal kein eigenständiges Wesen, son<strong>de</strong>rn Teil eines größeren<br />

Ganzen. Jemand, <strong>de</strong>r sich von seinen Mitmenschen abschottet, vorwiegend auf<br />

Besserung seiner Befindlichkeit hofft, möglicherweise auf Lustmaximierung aus ist,<br />

kann eine Depression entwickeln, eine Neigung zur Selbstvernichtung. Will die Natur<br />

ihn vielleicht aus einer Gesellschaft herausnehmen, an <strong>de</strong>ren Leben er nicht mehr<br />

teilnimmt ?<br />

Im Laufe seiner Evolution hat sich im Menschen ein Programm entwickelt, welches<br />

ihm unter bestimmten Bedingungen ein Gefühl <strong>de</strong>r Unsicherheit vermittelt und ihn zu<br />

einer Habt-Acht-Haltung veranlasst. Viele dieser Bedingungen sind infolge<br />

zivilisatorischer Maßnahmen unerheblich gewor<strong>de</strong>n. Trotz<strong>de</strong>m bewirken sie<br />

Unbehagen, weil das erwähnte Programm wie eh und je arbeitet. Dies gilt z.B. für die<br />

Lebensumstän<strong>de</strong> in einer von Hochhäusern (Symbole einer kalten Macht)<br />

dominierten mo<strong>de</strong>rnen Großstadt mit einan<strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>n, oft entwurzelten Menschen<br />

aus allen möglichen Regionen unserer Er<strong>de</strong>. Zur Erklärung sei gesagt: Der Mensch<br />

lebte in seiner Frühzeit von <strong>de</strong>n Naturprodukten seiner Umgebung. Zu viele<br />

Menschen auf engem Raum gefähr<strong>de</strong>ten das Überleben, waren somit beängstigend<br />

und bewirkten gegenseitige Aggressionen, Mitmenschen wur<strong>de</strong>n als Konkurrenten<br />

gesehen, <strong>de</strong>nen man überlegen sein musste. Unter solchen Umstän<strong>de</strong>n hilft die<br />

Konzentration auf Vertrautes. Der in seinen Anlagen durch die Evolution geprägte<br />

Großstadtmensch versucht solche Aggressionsneigungen zu vermei<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m er<br />

beispielsweise nur wenige Blickkontakte mit an<strong>de</strong>ren aufnimmt o<strong>de</strong>r für das eigene<br />

Wohlbefin<strong>de</strong>n Wunschvorstellungen von ihm frem<strong>de</strong>n Menschen entwickelt.<br />

Wunschvorstellungen wer<strong>de</strong>n verinnerlicht, wenn mit ihnen das Leben<br />

angenehmer erscheint. Sie sind nicht unbe<strong>de</strong>nklich, <strong>de</strong>nn sie können lang<br />

anhalten<strong>de</strong>, gesellschaftliche Fehlentwicklungen begünstigen, wenn sich <strong>de</strong>ren<br />

nachteiligen Folgen nur allmählich einstellen und nicht diejenigen treffen,<br />

welche diese Vorstellungen zu eigenem Wohlbefin<strong>de</strong>n hoch halten.<br />

Mit einer ungewissen Zukunft können sich viele Menschen nur schwer abfin<strong>de</strong>n.<br />

Doch sollten sie sich <strong>de</strong>r Tatsache bewusst wer<strong>de</strong>n, dass eine gute Zukunft nur<br />

<strong>de</strong>rjenige erwarten kann, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Gegenwart lebt, sich seiner Vergangenheit<br />

bewusst ist und sich an eine unsichere Zukunft gewöhnt hat. Aus <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />

und Gegenwart erwächst die Zukunft. Entscheidungen wer<strong>de</strong>n umso schwerer,<br />

je mehr man auf die Zukunft fixiert ist, die möglicherweise noch durch<br />

unrealistische Hoffnungen verklärt wird. Vorausschau ist notwendig, aber die<br />

Aufmerksamkeit sollte vorwiegend <strong>de</strong>r Gegenwart und nicht <strong>de</strong>r Zukunft<br />

gewidmet sein. Fehler macht je<strong>de</strong>r, beson<strong>de</strong>rs schlimm und häufig sind sie<br />

jedoch dann, wenn man im Hinblick auf eine ungewisse Zukunft Erwartungen<br />

nährt, Erinnerungen mei<strong>de</strong>t und das Gegenwärtige vernachlässigt. Eine solche<br />

Lebensweise ist mit sehr vielen Unwägbarkeiten und somit auch mit vielen<br />

Befürchtungen belastet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!