28.10.2013 Aufrufe

Lizentiatsarbeit von Tim Cuénod über die erste Blütephase der ...

Lizentiatsarbeit von Tim Cuénod über die erste Blütephase der ...

Lizentiatsarbeit von Tim Cuénod über die erste Blütephase der ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Eisenbahner-Baugenossenschaft (EBG), <strong>die</strong> sich gemäss Würmli als Selbsthilfeorganisation<br />

<strong>der</strong> Eisenbahner verstand. Sie hatte „klar den Charakter einer Selbsthilfeorganisation“ 11<br />

Das <strong>erste</strong> eigene Bauprojekt an <strong>der</strong> Buchen- und Eichenstrasse konnte <strong>die</strong> BWG erst durch <strong>die</strong><br />

Einführung des Baurechts 12 lancieren. Die im Artikel 779 des Zivilgesetzbuchs ausgeführte<br />

Massnahme war gemäss Kress beson<strong>der</strong>s für eine Gemeinde mit <strong>der</strong>art beschränkten<br />

Landreserven wie Basel entscheidend. 13<br />

Nach <strong>die</strong>sen <strong>erste</strong>n Pionierversuchen sahen sich Kantons- und Bundesregierung insbeson<strong>der</strong>e<br />

nach Nie<strong>der</strong>schlagung des Generalstreiks 1918 gezwungen, Massnahmen zur Lin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

sozialen Not einzuleiten, wozu Massnahmen zur Bekämpfung <strong>der</strong> Wohnungsnot und <strong>der</strong> stark<br />

gestiegenen Mietzinspreisen gehörten. 14 Die Wohnungsnot hatte sich laut Würmli im Zuge<br />

des Endes des 1. Weltkrieges dramatisiert: „Die wehrpflichtigen Männer wurden aus dem<br />

Militär entlassen und kehrten nach Hause zurück. Aufgeschobene Familiengründungen<br />

wurden nun nachgeholt und führten zu einem zusätzlichen Wohnungsbedarf. So sank <strong>die</strong><br />

Leerwohnungsziffer <strong>von</strong> 3,3% (1915) bis im Jahre 1919 auf 0,2%.“ 15<br />

Neben prekären Wohnverhältnissen vergrösserte sich auch <strong>der</strong> Anteil an obdachlosen<br />

Familien, <strong>die</strong> seit Mitte 1919 in Schulhäusern – trotz Unmut <strong>der</strong> Lehrerschaft – untergebracht<br />

wurden. 16 Die Bauprojekte und Zuwan<strong>der</strong>ungsbeschränkungen <strong>der</strong> Behörden führten zu<br />

keiner relevanten Entlastung <strong>der</strong> Wohnsituation. Entlastung erhoffte man sich durch<br />

Bauför<strong>der</strong>ung, bevorzugt durch För<strong>der</strong>ung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus. 17<br />

11 Ebenda, S. 13<br />

12 „Das Baurecht stellt eine Rechtsform dar, bei welcher <strong>der</strong> Eigentümer einer Parzelle <strong>die</strong>se dem<br />

Baurechtsnehmer für eine befristete Zeit (damals mindestens 30 Jahre) zur Bebauung <strong>über</strong>lässt.“ Ebenda, S. 12<br />

13 Kress, Daniel: Aspekte des frühen genossenschaftlichen Wohnungsbaus in Basel. In: Jahresbericht des<br />

Staatsarchivs Basel-Stadt. Basel 1990 (S. 37)<br />

14 Würmli, Peter: Wohngenossenschaften in <strong>der</strong> Region Basel, Basel 1994 (S.13)<br />

15 Ebenda, S.14<br />

16 Kress, Daniel: Aspekte des frühen genossenschaftlichen Wohnungsbaus in Basel. In: Jahresbericht des<br />

Staatsarchivs Basel-Stadt. Basel 1990 (S.35)<br />

17 Würmli, Peter: Wohngenossenschaften in <strong>der</strong> Region Basel, Basel 1994 (S.14).<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!