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Lizentiatsarbeit von Tim Cuénod über die erste Blütephase der ...

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durchaus gestritten werden kann), so ergibt sich eine Verschiebung zugunsten <strong>der</strong><br />

bürgerlichen Parteien <strong>von</strong> 1 Sitz, <strong>die</strong>se hatte somit ihr erklärtes Wahlziel, <strong>die</strong> Verhin<strong>der</strong>ung<br />

einer „roten“ Mehrheit erreicht. 58 Ähnlich wie bei den Wahlen <strong>von</strong> 1944 ist ein<br />

entscheidendes Moment wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Spaltung <strong>der</strong> Linken zu sehen. So verschob sich das<br />

Kräfteverhältnis zwischen PdA und SP deutlich zugunsten <strong>der</strong> Ersteren. Mit 32 Sitzen (SP)<br />

und 31 Sitzen (PdA) kann <strong>von</strong> einem sehr ausgeglichenen Kräfteverhältnis gesprochen<br />

werden.<br />

Auch bei den Wahlen <strong>von</strong> 1947 findet kein Angriff <strong>der</strong> bürgerlichen Kräfte auf <strong>die</strong> linken<br />

Regierungsräte statt. Das Ergebnis ist aber insofern relevant, als das es sich bei <strong>die</strong>sen Wahlen<br />

um <strong>die</strong> <strong>erste</strong>n seit 1935 handelt, bei denen bürgerliche Politiker bessere Ergebnisse erzielten<br />

als <strong>die</strong> Vertreter <strong>der</strong> Sozialdemokraten. Gerade auch das Ergebnis <strong>von</strong> Carl Miville senior und<br />

dasjenige <strong>der</strong> SP Vertreter wie beispielsweise Fritz Ebi verdeutlichen <strong>die</strong> Spaltung des linken<br />

Lagers.<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Regierungsratswahlen 1947. Entnommen aus: Stirnimann, Charles: Der Weg in <strong>die</strong><br />

Nachkriegszeit 1943-1948, Basel 1992 (S.361)<br />

Carl Miville junior, seit 1946 SP Sekretär, schil<strong>der</strong>t aus seiner sehr wachen Erinnerung, dass<br />

<strong>die</strong> Wohnbaupolitik in den Wahlkämpfen <strong>der</strong> 40er-Jahre keine grosse Rolle gespielt habe. 59<br />

Es stellt sich nun aber <strong>die</strong> Frage, ob <strong>die</strong>se Einschätzung, <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Form auch <strong>der</strong><br />

Darstellung <strong>von</strong> Stirnimann zugrunde liegt, in ihrer Absolutheit richtig ist. Ausführungen<br />

dazu bedürfen dringend <strong>der</strong> verstärkten Kontextualisierung; <strong>der</strong> Einbezug <strong>von</strong> Zeitzeugen ist<br />

lei<strong>der</strong> kaum mehr möglich. Dennoch kann in den konsultierten Archivbeständen<br />

(Zeitungsberichte) auf eine zentrale Rolle <strong>der</strong> Wohnraumpolitik im Diskurs <strong>über</strong> <strong>die</strong> Basler<br />

Politik im Allgemeinen geschlossen werden.<br />

58 Vgl. Charles Stirnimann, 1992. S. 351. Die Ausführungen in <strong>die</strong>sem Abschnitt stützen sich wie<strong>der</strong>um sehr<br />

stark auf Stirnimanns Arbeit.<br />

59 Gesprächsnotiz <strong>von</strong> Gespräch mit Carl Miville junior 22.Februar 2012. Miville betont vielmehr <strong>die</strong> zentrale<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Gewerkschaften, Wohnbaugenossenschaften hätten in Wahlkämpfen keine Rolle gespielt.<br />

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