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Lizentiatsarbeit von Tim Cuénod über die erste Blütephase der ...

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Die 1925 aus dem Umfeld des Basler Mietervereins hervorgegangene Mieter-<br />

Baugenossenschaft engagierte sich mit <strong>der</strong> Parole „Wir bauen selbst!“ nach dem Wegfall <strong>der</strong><br />

staatlichen Subventionen ab 1923 für <strong>die</strong> Überbauung Rixheimerstrasse/Strassburgerallee.<br />

Dabei wurde, wegen drohen<strong>der</strong> Obdachlosigkeit, entgegen baupolizeilicher Beschlüsse, 48<br />

Wohnungen bereits im April 1926 bezogen. In weiteren Etappen entstanden 147 Wohnungen<br />

am Wiesendamm, an <strong>der</strong> Wiesenstrasse und an <strong>der</strong> Schlettstadterstrasse.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Genossenschaften nahm in <strong>der</strong> zweiten Hälfte <strong>der</strong> 1920er-Jahre noch um 12<br />

weitere zu. Rufe nach einem Dachverband, welcher sämtliche Genossenschaften gegen<strong>über</strong><br />

Banken, Behörden und Baubranchen glaubwürdig vertrat, wurden lauter. Der GWB erbot sich<br />

als Ortsektion des Schweizerischen Verbandes für Wohnungswesen und Wohnungsreform<br />

zwar an, war aber wegen seiner früheren Politik umstritten. Nach einigen Vorläuferverbänden<br />

ab 1926 fusionierten <strong>der</strong> Verein für Wohnungswesen und <strong>der</strong> Bund für<br />

Wohngenossenschaften. Diese vereinigten dem neuen Dachverband 15<br />

Wohngenossenschaften mit annähernd 1500 Mitglie<strong>der</strong>n. 25<br />

Laut Würmli lagen <strong>die</strong> genossenschaftlichen Schwerpunkte ab 1924 im Neubad-<br />

/Gotthelfquartier mit drei Projekten, im Gundeldinger-Quartier mit zwei, sowie im<br />

Hirzbrunnenquartier, welches mit sieben Genossenschaftsprojekten den grössten Anteil<br />

einnahm. Die Architekten Hans Bernoulli und August Künzli gründeten 1924 <strong>die</strong><br />

Landgenossenschaft Hirzbrunnen, welche das 16 ha grosse Hirzbrunnengut erwarb. In<br />

direkter Umgebung entstand <strong>die</strong> Wohngenossenschaft „Im Vogelsang“, ausgerichtet auf<br />

kin<strong>der</strong>reiche Familien, sowie „Hirzbrunnenpark“, <strong>die</strong> auch kin<strong>der</strong>armen Familien zugänglich<br />

war. In einer zweiten Phase wurde <strong>der</strong> Schoren, das Gebiet nördlich des Badischen Bahnhofs,<br />

genossenschaftlich erschlossen. Das <strong>von</strong> den Genossenschaften Langen Erlen, Rüttibrunnen<br />

und Otterbach ursprünglich angepeilte Gebiet an <strong>der</strong> Landesgrenze, konnte nicht erworben<br />

werden, da ein bürgerliches Referendum <strong>die</strong> staatliche Subventionierung in Frage stellte. Die<br />

Abstimmung verlief zwar im Sinne <strong>der</strong> Genossenschaften, aber infolge <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Debatte zogen <strong>die</strong> Verkäufer ihr Angebot zurück. Eine Alternative fanden Rüttibrunnen und<br />

Lange Erlen im Schoren. Auch <strong>die</strong>ses Projekt war umstritten, aber <strong>die</strong> Abstimmung wurde<br />

gewonnen, weshalb <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> 89 Wohnungen umfassenden Flachdachsiedlung 1928/29<br />

begonnen werden konnte. 26<br />

25 Ebenda, S.18<br />

26 Ebenda, S.19-21<br />

18

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