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Lizentiatsarbeit von Tim Cuénod über die erste Blütephase der ...

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- Als wesentliche politische För<strong>der</strong>er des genossenschaftlichen Wohnungsbaus können <strong>die</strong><br />

Sozialdemokraten und <strong>die</strong> Radikalen betrachtet werden. Erstere wollten <strong>die</strong> Subventionen<br />

kurzfristig nicht allzu sehr erhöhen, <strong>die</strong> Stärkung gemeinnütziger Wohnbauträger aber zu<br />

einer sozialen Daueraufgabe machen.<br />

- Die Partei <strong>der</strong> Arbeit hatte den Architekten Hans Schmidt als wesentlichen Sprecher in<br />

Wohnbaufragen. Die PdA unterstützte den Bau <strong>von</strong> Genossenschaftswohnungen generell,<br />

kritisierte aber stark den Mietpreis <strong>der</strong> neu <strong>erste</strong>llten Wohnungen. Die Partei wollte deswegen<br />

den Bau preisgünstiger neuer Wohnungen forcieren, damit auch für <strong>die</strong> „breite Masse <strong>der</strong><br />

Arbeiter“ sowie kin<strong>der</strong>reichen Familien notwendiger Wohnraum <strong>erste</strong>llt werde. Die einzige<br />

Möglichkeit, um <strong>die</strong>s zu erreichen, sah sie in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des kommunalen Wohnungsbaus.<br />

Das Anliegen <strong>der</strong> Erstellung <strong>von</strong> Kommunalwohnungen wurde <strong>von</strong> <strong>der</strong> SP geteilt, den <strong>erste</strong>n<br />

Anzug zu <strong>die</strong>sem Thema hatte <strong>der</strong> Nationalrat und frühere Generalstreiksführer Friedrich<br />

Schnei<strong>der</strong> im März 1944 in den Grossen Rat eingebracht.<br />

Nach langen Diskussionen präsentierte <strong>der</strong> Regierungsrat am 27. Juni dem Grossen Rat als<br />

Antwort auf <strong>die</strong>sen Anzug einen „Bericht und Ratschlag“, in dem er um <strong>die</strong> Bewilligung eines<br />

Kredites in Höhe <strong>von</strong> insgesamt knapp 1,9 Mio. Franken bat, um an <strong>der</strong> Amerbachstrasse 60<br />

Wohnungen <strong>erste</strong>llen zu können. 89 Dieser Kredit wurde mit einiger Opposition bewilligt. Das<br />

Referendum wurde aber gegen einen nächsten Kreditentscheid <strong>von</strong> 3'658’840 Franken<br />

ergriffen, mit dem an zwei Liegenschaften beim Lysbüchel (an <strong>der</strong> Hüningerstrasse)<br />

insgesamt 120 Wohnungen <strong>erste</strong>llt werden sollten. 90<br />

Da <strong>die</strong>se Referendumsabstimmung <strong>die</strong> einzige kantonale Abstimmung zur Wohnraumspolitik<br />

ist, <strong>die</strong> im untersuchten Zeitraum stattgefunden hat und da <strong>der</strong> Konflikt um den Bau <strong>von</strong><br />

Kommunalwohnungen nicht nur relevant, son<strong>der</strong>n in mancher Beziehung auch exemplarisch<br />

für <strong>die</strong> Frontstellungen in <strong>der</strong> Wohnraumspolitik ist, hat sich <strong>der</strong> Schreibende dazu<br />

entschlossen, in <strong>die</strong>sem Kapitel zumindest <strong>die</strong>sen politischen Konflikt etwas näher zu<br />

beleuchten.<br />

89 Regierungsrat Basel-Stadt: Ratschlag 4244 betreffend <strong>der</strong> Erstellung kommunaler Wohnbauten auf den<br />

Staatsliegenschaften Elsässerstrasse / Hüningerstrasse und Hüningerstrasse / Beckenstrasse, dem Grossen Rate<br />

vorgelegt am 12.Juni 1947<br />

90 Regierungsrat Basel-Stadt: Ratschlag 4337 betreffend <strong>der</strong> Erstellung kommunaler Wohnbauten auf den<br />

Staatsliegenschaften Elsässerstrasse / Hüningerstrasse und Hüningerstrasse / Beckenstrasse, dem Grossen Rate<br />

vorgelegt am 12.Juni 1947<br />

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