Lizentiatsarbeit von Tim Cuénod über die erste Blütephase der ...

Gemeinden viel freies Ermessen. Letztere konnten bei Bestehen von Wohnungsnot den Zuzug
in ihr Gebiet mit der blossen Begründung einer nicht hinreichend begründeten Notwendigkeit
des Zuzugs verweigern.
Ab 16. März 1942 wurden diese Massnahmen durch einen weiteren Bundesratsbeschluss
ergänzt 36 , welcher das Ziel hatte die Wohnbautätigkeit zu fördern. Potenzielle Bauherren
konnten mit einer Unterstützung von bis zu 5% der Baukosten aus Bundesgeldern rechnen.
Die Bundesbeiträge wurden aber nur unter der Bedingung bezahlt, dass sich der jeweilige
Kanton verpflichtet mindestens den doppelten Anteil zu entrichten, was für einen Bauherren
eine Ersparnis von bis zu 15% bedeutete. 37 Mit Bundesratsbeschluss vom 30.Juni 1942 wurde
beschlossen, den Wohnbauten von Gemeinden und Genossenschaften eine doppelt so hohe
Subventionierung von 10% der Baukosten zu gewähren, 38 was die Position der
Genossenschaften gegenüber privaten Hausbesitzer ganz erheblich stärken sollte.
Auch nach dem Krieg herrschte weiterhin Wohnungsmangel, weshalb die Mietzinskontrolle
nicht direkt aufgehoben wurde. 39 Durch die Beibehaltung der Mietzinskontrolle reduzierte
sich der Anteil der Wohnungsmiete am Budget der meisten Haushalte in der Schweiz laufend:
Christen, Alfred: Bauwirtschaft und Bautätigkeit in der Schweiz (1920-1955), Zürich 1964 (S.137)
Stufenweise, auf prozentuale Anteile oder bestimmte Wohnformen beschränkt, wurden die
Bundesratsbeschlüsse Schritt für Schritt aufgehoben bis am 18. Dezember 1970 jegliche
Mitpreisüberwachung abgeschafft wurde. 40
36 Ebenda, S.136-137
37 Petermann, Frank Thomas: Die Entwicklung des schweizerischen Mietrechts von 1881 bis 1989. Zürich 1997
(S. 77/78)
38 Baschy, Jacques: Der schweizerische Wohnungsmarkt im zweiten Weltkrieg, Zürich 1946 (S. 137-139)
39 Vgl. Ebenda, S. 78
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