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Ernst Thälmann - KPD/ML

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Der Weg zur Freiheit<br />

Aus der Rede des Genossen <strong>Ernst</strong> <strong>Thälmann</strong><br />

über die Aufgaben der <strong>KPD</strong> nach dem Wahlsieg<br />

vom 14. September.<br />

Wir können sagen, daß unser Wahlsieg nicht nur durch die objektive Situation bedingt ist, die<br />

zweifellos günstig für uns war; unser Wahlsieg in Deutschland und besonders in Berlin ist<br />

darüber hinaus ein neuer Beweis, eine volle Bestätigung für die richtige bolschewistische<br />

Linie der Kommunistischen Partei Deutschlands. Durch diesen Wahlsieg sind die Beschlüsse<br />

der Komintern, des VI. Weltkongresses und des Weddinger Parteitages vollinhaltlich bestätigt<br />

worden.<br />

Unser Sieg ist zu gleicher Zeit von gewaltiger internationaler Bedeutung. Wir haben nicht nur<br />

die Sozialdemokratie in Deutschland, sondern die Zweite Internationale geschlagen. Das<br />

gelang uns dank der Unterstützung der Komintern, deren richtige revolutionäre Beschlüsse zu<br />

einem großen Sieg unserer kommunistischen Weltpartei geführt haben.<br />

Im Kampfe gegen den Reformismus der ganzen Welt, gegen das kapitalistische System, ist<br />

die Wahl vom 14. September 1930, bei der wir einen Zustrom von über 4½ Millionen<br />

Stimmen hatten, ein großer Erfolg der Kommunistischen Partei, ein neues Signal und ein<br />

neuer Ansporn für alle kommunistischen Parteien.<br />

Übereinstimmend kann gesagt werden, daß die Bourgeoisie das Ergebnis unseres<br />

Wahlerfolges im Zusammenhang mit der schweren Krise des Kapitalismus in Deutschland<br />

einschätzt und den Erfolg der Kommunistischen Partei auch auf die allgemeine<br />

Unzufriedenheit mit dem jetzigen Young-System der reaktionären Regierung zurückführt.<br />

Außerdem wird übereinstimmend festgestellt, daß der Ausgang der Wahlen in Deutschland<br />

gewissermaßen einen Volksentscheid der Millionen gegen den Young-Plan und den Versailler<br />

Vertrag bedeutet.<br />

Auch die Auslandspresse zeigt sich sehr besorgt. Am aufgeregtesten sind die französischen<br />

und polnischen Blätter. Es ist auch keine Kleinigkeit, wenn Millionen gegen Young-Plan,<br />

Young-Sklaverei und Young-Ausbeutung ihre Stimme abgeben.<br />

In den entscheidenden Hochburgen, in Berlin, der Hauptstadt Deutschlands, dem<br />

Regierungszentrum der Bourgeoisie, in Niederrhein, in Düsseldorf, dem Sitz der<br />

Schwerindustrie, in Halle-Merseburg, dem wichtigen Gebiet des- Chemietrustes, sind wir die<br />

stärkste der Parteien geworden. In zahlreichen anderen Industriestädten ist die Partei<br />

gewachsen, ist die frühere Vorherrschaft der Sozialdemokratie gebrochen, und die<br />

Kommunisten haben die Mehrheit der Werktätigen erobert. Dieses Ergebnis stellt einen<br />

gewaltigen außerparlamentarischen Sieg des revolutionären Proletariats in ganz Deutschland<br />

dar. Dieser Erfolg wurde nicht erkämpft durch demagogische Phrasen, nicht durch<br />

Verleumdungen und Beschmutzungen unserer Gegner. Wir vermieden diese Methoden.<br />

Unser Wahlsieg wurde erreicht durch unser Gelöbnis, auch weiterhin das kapitalistische<br />

System bis zum endgültigen Siege der Revolution zu bekämpfen, gegen alle Klassenfeinde,<br />

die den jetzigen Staat stützen.<br />

Wir haben den Wahlkampf mit einem klaren Programm geführt, mit einem volkstümlichen<br />

Programm. Als Sprachrohr und Führer der notleidenden Millionen, aus deren Not die Stunde<br />

der Befreiung entspringen wird, zogen wir in diesen Wahlkampf, schärfer denn je als die<br />

Vorkämpfer und Bahnbrecher zur proletarischen Diktatur.<br />

Eine entscheidende Rolle in unserem Kampf spielte für den ganzen Wahlausgang wie für die<br />

Bekämpfung des Faschismus unzweifelhaft unser Befreiungsprogramm.<br />

Selbstverständlich ist die nationale Befreiung ohne die soziale unmöglich. In einer Situation,<br />

in der die werktätigen Millionen unter der doppelten Sklavenfron der deutschen Bourgeoisie<br />

und des ausländischen Imperialismus schmachten und ihr Freiheitswille steigt, kam es für uns

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