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Ernst Thälmann - KPD/ML

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der Hand der Tatsachen davon zu überzeugen, daß die reformistischen Führer niemals gegen<br />

den Faschismus kämpfen können, daß sie nicht mehr ihre Klassengenossen sind, sondern daß<br />

sie Vertreter der Bourgeoisie im Lager der Arbeiterklasse sind. Wir müssen ihnen zeigen, daß<br />

der Charakter der Politik der Sozialdemokratischen Partei sich niemals ändern kann. Wir<br />

müssen an der Hand der Politik der SPD-Führer zeigen, daß sich bei der Entwicklung des<br />

Faschismus in Deutschland auch die Linie der Sozialdemokratischen Partei dem Faschismus<br />

noch wesentlich nähern wird. Gerade deshalb ist es unsere Aufgabe, den Glauben bei den<br />

sozialdemokratischen Arbeitern, daß Kommunisten und sozialdemokratische Arbeiter<br />

zusammen gehen können, besonders zu stärken.<br />

*<br />

In Deutschland stehen vor uns zwei Wege. Der eine Weg, den die Bourgeoisie beschreitet:<br />

Durchführung des Young-Plans, der Weg des Faschismus, die offene faschistische Diktatur.<br />

Der andere Weg ist der, der zur proletarischen Macht führt: Zerreißung der Young-Ketten und<br />

Erfüllung unseres Freiheitsprogramms. Das ist der Weg zur Freiheit, zum Sieg der<br />

proletarischen Diktatur, der wirklichen proletarischen Demokratie in Deutschland. Deshalb<br />

müssen wir unser Programm popularisieren, bestimmte Ausschnitte herausgreifen und sie zur<br />

ideologischen und organisatorischen Steigerung aller unserer Klassenkämpfe heranziehen.<br />

Wir müssen zeigen, daß die Faschisten als zuverlässige Partner der Bourgeoisie auftreten, daß<br />

sie alle reaktionären Maßnahmen gegen die Arbeiterschaft unterstützen. Und gerade da ist es<br />

notwendig, dies auch im internationalen Maßstab nachzuweisen. Ich erwähne drei Beispiele,<br />

wo der Faschismus als „Lösung“ der Krise in Erscheinung tritt. Pilsudski versucht in Polen,<br />

mit faschistischen Methoden die Krise zu überbrücken. Mussolini erweckt durch seine<br />

faschistischen Methoden den Widerstand der Industriearbeiter, der freien Berufe und der<br />

armen Bauern. Horthy entfachte durch seine Methoden die Bauern zum Kampf gegen das<br />

System des Faschismus.<br />

Und noch eins: Wir müssen hierbei die Entwicklung in Deutschland und der Sowjetunion<br />

einander gegenüberstellen. In der Sowjetunion kein Zusammenbruch, keine Krise, keine<br />

Erwerbslosigkeit, kein Young-Plan, der an die Gurgel der Millionen Menschenmassen greift,<br />

sondern ein grandioser Aufstieg, der stürmische Aufbau des Sozialismus, der die<br />

Begeisterung aller Arbeiter, auch der im gegnerischen Lager erzeugen muß. Es ist notwendig,<br />

den Massen zu zeigen, daß wir die einzigen Vorkämpfer gegen den Faschismus, gegen<br />

wirtschaftliche Massennot und Unternehmerwillkür sind, und daß wir den Ausweg zeigen, der<br />

die Millionen Werktätigen aus dem kapitalistischen Joch herausführen wird: Die Erkämpfung<br />

der proletarischen Diktatur.<br />

Der Kampffront aller Klassenfeinde der Werktätigen müssen wir die Millionen-Einheitsfront<br />

des revolutionären Proletariats und aller Werktätigen entgegenstellen. Der gewaltige<br />

Wahlerfolg der Kommunistischen Partei verpflichtet uns, innerhalb und außerhalb des<br />

Parlamentes den Kampf gegen das heutige System, gegen die Young-Herrschaft und das<br />

kapitalistische Regime, mit zehnfacher größerer Entschlossenheit als zuvor entfachen. Wir<br />

allein können die solidarische Front zwischen Erwerbslosen und Betriebsarbeitern schmieden.<br />

Wir allein können den Kampf der Arbeiter, Bauern und notleidenden Mittelständler gegen die<br />

Steuern und Belastungen mit der Waffe des Steuerstreiks organisieren. Wir allein können die<br />

Streiks der Arbeiterschaft auslösen und führen. Nur wir sind imstande, alle diese Fragen mit<br />

den politischen Grundfragen unseres Kampfes gegen die faschistischen Regierungsmethoden<br />

zu verbinden.<br />

Die Kommunistische Partei, die ihren Kampf nicht um Mandate, sondern um die<br />

Millionenmassen des werktätigen Volkes geführt hat, wird jetzt, nach dem Wahlsieg, nicht<br />

erlahmen, sondern erst recht vorwärts stürmen. Wir werden auch innerhalb des kommenden<br />

Reichstages in engster Verbindung mit dem außerparlamentarischen Massenkampf gegen die

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