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Ernst Thälmann - KPD/ML

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Bourgeoisie nach dem 14. September erst recht zu einem Fanal für die Sammlung aller<br />

Werktätigen zum revolutionären Klassenkampf werden muß.<br />

Der Ausgang der Wahlen in Deutschland hat ja unzweideutig jene Voraussagen hinsichtlich<br />

der geschichtlichen Entwicklung erhärtet, wie sie die <strong>KPD</strong> und die Kommunistische<br />

Internationale im Moment der Maibarrikaden von 1929 entwickelten. Die Barrikadenkämpfe<br />

vom Wedding und Neukölln signalisierten in der Tat einen geschichtlichen Wendepunkt im<br />

Zeichen des herannahenden revolutionären Aufschwungs. Heute sind durch die Entwicklung<br />

in Deutschland alle diejenigen, die die Perspektiven der Kommunistischen Internationale<br />

bezweifelten und verwässerten, vollkommen geschlagen. 4,6 Millionen kommunistische<br />

Stimmen, siegreicher Vormarsch der <strong>KPD</strong> gegen den Reformismus im Kampf um die<br />

proletarische Mehrheit - das ist eine klare Widerspiegelung des revolutionären Aufschwungs.<br />

Und auf der anderen Seite beweist, auch der Zerfall der alten bürgerlichen Parteien und ihre<br />

Aufsaugung durch die Nationalsozialisten nur die Krise des kapitalistischen Systems. Einmal<br />

sind jene Massen, die in Verzweiflung und in Verbitterung auf die verlogenen Phrasen der<br />

Hitler-Partei hineinfielen, doch schon heute in einem solchen Prozeß der Gärung und<br />

Rebellion gegen das kapitalistische System begriffen, daß sie früher oder später auch die<br />

heuchlerische Rolle des Nationalsozialismus durchschauen werden. Zum anderen entspricht<br />

es wiederum nur der allgemeinen Verschärfung und Zuspitzung der Klassengegensätze, daß<br />

sich die Kräfte der kämpfenden Klassen auf beiden Seiten der Front immer klarer und<br />

rückhaltloser konzentrieren: hier, im Lager der Arbeiterklasse, auf dem Boden des<br />

Befreiungsprogramms der Kommunistischen Partei, dort, im Lager der Bourgeoisie, unter<br />

Führung des offenen Faschismus, der extremen Konterrevolution.<br />

Die bankrotte Bourgeoisie selber, die mit ihren bisherigen Herrschaftsmethoden der<br />

bürgerlichen Demokratie und des Parlamentarismus am Ende ist, stellt mit der Faschisierung<br />

des Staatsapparates und der steigenden Annäherung an die Nationalsozialisten und<br />

Deutschnationalen immer klarer, immer unverhüllter die große Entscheidungsfrage:<br />

Faschismus oder Kommunismus!<br />

Die 4,6-Millionen-Pront, die ihr Bekenntnis zum Kommunismus abgelegt hat, muß und wird<br />

nun nach dem Wahlsieg vom 14. September außerparlamentarisch neue Hunderttausende und<br />

Millionen gegen den Faschismus, gegen das kapitalistische System, gegen die Young-<br />

Ausplünderung mobilisieren. 4,6 Millionen Stimmen für die <strong>KPD</strong> - das bedeutet neue,<br />

gewachsene, ernste Verantwortung, größere Pflichten der Partei gegenüber den Massen. In<br />

der Verteidigung der Lebensinteressen der werktätigen Millionen in Stadt und Land muß die<br />

deutsche Partei gerade auf Grund ihres glänzenden Wahlsieges mit zehnfach stärkerer<br />

Anspannung aller Kräfte entscheidende Schritte zur Entfachung des revolutionären<br />

Massenkampfes vorwärts marschieren.<br />

*<br />

Ist die <strong>KPD</strong> den Anforderungen, die mit der wachsenden Reaktion, dem zunehmenden<br />

Faschismus - wie immer die Regierungskombination der Bourgeoisie ausfallen mag - an sie<br />

herantreten, gewachsen? Eine der ersten Aufgaben, die sich die Partei bei der Überprüfung<br />

der Lehren des Wahlkampfes sowie unserer gesamten revolutionären Massenarbeit stellen<br />

muß, ist die Anwendung einer wahrhaften bolschewistischen Selbstkritik. Die Partei kritisiert<br />

mit voller Schärfe Mängel und Unzulänglichkeiten, die in diesem Wahlkampf zutage getreten<br />

sind. Dazu gehört insbesondere das verspätete Einsetzen unserer Massenagitation und<br />

revolutionären Wahlarbeit in den Betrieben.<br />

So allein, mit offener Selbstkritik, kann es gelingen, innerhalb der Partei und unter den<br />

Massen jene schöpferischen Kräfte zu entfachen, die zur Ausfüllung aller Lücken, zur<br />

Erneuerung der proletarischen Kader und zur Steigerung der Kampfkraft der Partei notwendig<br />

sind.

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