Praktische Ausbildung – Herausforderung für Diätschüler und Betrieb

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Ziele/Erwartungen der Diätschüler > Erreichen der Ausbildungsziele, gelerntes theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen > Den Arbeitsalltag einer Diätassistentin kennenlernen > Selbstständiges Arbeiten > Wenig Leerlaufzeiten > Gute Integration in den Betrieb > Feste Ansprechpartner bei Problemen Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der praktischen Ausbildung können sein: π Bestimmung eines Praktikumsbetreuers durch den Betrieb π Aushändigen einer Infomappe mit wichtigen Hinweisen zu Praktikum, Betrieb und Personal π Festsetzen von Arbeiten und Geräten, die in den einzelnen Abteilungen zu erledigen sind und mit denen gearbeitet werden soll. Bestimmung einer Person (Abteilungsleiter), die für die Umsetzung der Vorgaben verantwortlich ist π Festlegen von Arbeiten, welche die Diätschüler eigenständig während ihres Praktikums zu erledigen haben π Bekanntmachung der Schüler am „Schwarzen Brett“ π Tägliches Protokollieren der durchgeführten Arbeiten und benutzten Gerätschaften durch den Diätschüler. Wöchentliche Sichtung des Protokolls durch den Praktikumsbetreuer π Regelmäßige Feedback-Gespräche des Praktikumsbetreuers mit den Diätschülern und den Mitarbeitern, denen diese zugeteilt worden sind π Kleine Unterrichtseinheiten π Evaluieren des Praktikumseinsatzes mittels Fragebogen π Teilnahme des Praktikumsbeauftragten an Praktikumsgesprächen in den Diätschulen bzw. Feedback Ziele/Erwartungen des Betriebs > Personelle Engpässe reduzieren/ finanzieller Aspekt > Mehrbelastung der Mitarbeiter möglichst gering halten > Günstige Form der Personalrekrutierung bei Neueinstellungen, Leistungsvermögen und personelle Eignung kann besser eingeschätzt werden, kürzere Einarbeitungszeit > Imageverbesserung mit den Lehrassistenten, um auf Probleme und Defizite aufmerksam zu machen Aber auch die Diätschüler sind gefragt. So bringt der Wechsel von der Schule in den Betrieb viel Neues mit sich, auf das sich der junge Mensch erst einstellen muss: frühe Anfangszeiten, unbekannte Mitarbeiter, rationelle Diätetik, Anpassung an bestehende Strukturen, Verantwortung und vieles mehr. Da ist es nicht immer einfach, den Erwartungen gerecht zu werden. Doch ein engagiertes Praktikum kann sich für die Diätschüler auch lohnen. Bei der Neubesetzung einer frei werdenden Stelle greifen Betriebe gerne auf ehemalige Praktikanten zurück. Denn im Auswahlverfahren ist eine genauere Einschätzung des Leistungsvermögens und die personelle Eignung viel besser möglich als von „externen“ Bewerben, bei denen nur Zeugnisse und das Vorstellungsgespräch als Entscheidungshilfe dienen können. Einen guten Eindruck zu hinterlassen lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn keine Absicht besteht, in dem Praktikumsbetrieb zu arbeiten. Diätschüler sollten bedenken, dass häufig Betriebe regional vernetzt sind. Bei einer Bewerbung kann es dann sein, dass auch schnell zum Telefonhörer gegriffen wird und sich (rechtswidriger Weise) über den Schüler erkundigt wird, wenn klar ist, wo zuvor ein Praktikum absolviert worden ist. Fokus · Start in den Beruf Diätschülerinnen bei der Zubereitung von Weihnachtsgebäck. Mein Tipp für Diätschüler: Versuchen Sie sich von dem Betrieb, bei dem Sie im Einsatz waren, eine Praktikumsbeurteilung ausstellen zu lassen. Diese kann die zukünftige Bewerbungsmappe sinnvoll ergänzen und als Ersatz für fehlende Arbeitszeugnisse dienen. Die unterschiedlichen Erwartungen und Ziele der Schüler und des Betriebs an die praktische Ausbildung sind nicht immer einfach zu erfüllen und eine Herausforderung für beide Seiten. Generell sollte bedacht werden, dass Ausbildung ein partnerschaftliches Geben und Nehmen ist. Der Betrieb profitiert von der Arbeitsleistung der Praktikanten. Er muss aber auch sicherstellen, dass die Ausbildungsziele erreicht werden und die Schüler gut auf das zukünftige Berufsleben vorbereitet werden. Der Autor D&I · 4/2011 Urban Hetterich Leitender Diätassistent am Universitätsklinikum Erlangen, Kaufmännische Direktion/Fachabteilung Wirtschaftsdienstleistungen Palmsanlage 3 91054 Erlangen urban.hetterich@uk-erlangen.de 9
Fokus · Start in den Beruf Martina Paukner Diätassistentin Gießen (Martina.paukner@gmx.de) Berufswege Alle Diätassistenten durchlaufen zunächst die Ausbildung an den Diätschulen. Einige kommen direkt nach ihrem Schulabschluss, andere haben vorher bereits einen anderen Beruf erlernt. Die Berufswege nach dem Examen unterscheiden sich dagegen sehr. Manchmal führt dabei der direkte Weg unmittelbar zur Wunschstelle, in vielen anderen Fällen müssen Umwege und verschlungene Pfade bis zum Traumjob beschritten werden. Nachfolgend schildern drei Kolleginnen ihren persönlichen beruflichen Werdegang. 10 D&I · 4/2011 Anja Minhorst Diätassistentin / Dipl. Biologin Langenfeld (anja.minhorst@sv-group.de) N ach dem Fachabitur entschied ich mich, Diätassistentin zu werden. Nach drei aufregenden Jahren an der Diätschule des Universitätsklinikums Gießen und Marburg, Standort Gießen, mit einigen lehrreichen Praktika, schloss ich 2007 meine Ausbildung ab. Somit fing die spannende Phase der Stellensuche an. Zum Glück wurden wir von unseren Dozenten auch nach Beendigung der Ausbildung bei den ersten Schritten im Berufsleben nicht uns selbst überlassen. So klingelte auch eines Tages bei mir das Telefon und Gabriele Kortboyer, die Diana Find Diätassistentin/Groß- und Außenhandelskauffrau Pohlheim (difind@t-online.de) Schulleiterin der Diätschule Gießen, machte mich darauf aufmerksam, dass eine Arztpraxis aus Frankfurt eine zweite Diätassistentin zur Unterstützung des Teams sucht. Über diesen Anruf war ich sehr froh, denn die „Standard-Jobsuche“ über die Arbeitsagentur blieb erfolglos. Mir fiel auf, dass es gerade für Berufsanfänger schwierig zu sein scheint, da in den meisten Stellenangeboten Diätassistenten mit mehrjähriger Berufserfahrung gesucht werden. Nach meiner Bewerbung wurde ich bald zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Vor dem Gespräch war ich
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