Praktische Ausbildung – Herausforderung für Diätschüler und Betrieb
Praktische Ausbildung – Herausforderung für Diätschüler und Betrieb
Praktische Ausbildung – Herausforderung für Diätschüler und Betrieb
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Fokus · Start in den Beruf<br />
verlangen dieses Zertifikat. Schön ist es, wenn<br />
der Arbeitgeber hinter der Fortbildungsbereitschaft<br />
steht <strong>und</strong> sie gegebenenfalls auch unterstützt.<br />
Nach zwei schönen Jahren in der Ernährungsmedizinischen<br />
Schwerpunktpraxis wechselte ich<br />
mit Aussicht auf meine erste Vollzeitstelle in die<br />
Kinderklinik des Uniklinikums Gießen, Bereich<br />
Ernährungsberatung.<br />
Ich erfuhr durch einen<br />
Stärken <strong>und</strong> Schwächen Zufall beim Einkau-<br />
stellen sich meist<br />
fen von dieser offenen<br />
erst nach dem Berufsstart heraus, Stelle. So kam der Stein<br />
das ist menschlich<br />
ins Rollen <strong>und</strong> wieder<br />
<strong>und</strong> völlig in Ordnung. musste ich die Hürde<br />
Martina Paukner<br />
des Vorstellungsgespräches<br />
nehmen <strong>und</strong> dem<br />
Warten auf Zu- oder Absage<br />
entgegentreten. Ich hatte Glück <strong>und</strong> konnte<br />
wenige Wochen später meine zweite Stelle antreten.<br />
Die neue <strong>Herausforderung</strong> hierbei war<br />
<strong>für</strong> mich, die Umstellung von Erwachsenen auf<br />
Kinder sowie die Umstellung von einem familiären<br />
Praxisbetrieb in eine große Klinik. Auch war<br />
mir bewusst, dass ich nun keine frische Berufsanfängerin<br />
mehr war, so war ich vor dem ersten<br />
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12 D&I · 4/2011<br />
Mit Produktbereich Zeitmanagement<br />
Arbeitstag mal wieder aufgeregt, weil die Ansprüche an mich<br />
sicher höher waren als zu Beginn meiner Tätigkeit in Frankfurt.<br />
Außerdem hatte ich, bis auf ein vierwöchiges Praktikum<br />
während der <strong>Ausbildung</strong>, noch nicht viel Erfahrung im Bereich<br />
Kinderernährung sammeln können. Meine Stelle war <strong>für</strong> den<br />
Bereich Allgemeinpädiatrie <strong>und</strong> Neonatologie vorgesehen. Vor<br />
allem wurde ich in Zukunft zuständig <strong>für</strong> die Frühgeborenenstation,<br />
d.h. Ansprechpartnerin in Ernährungsfragen <strong>für</strong> Eltern<br />
Frühgeborener, das Pflegepersonal <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Ärzte. Zusätzlich<br />
übernahm ich die monatlich stattfindende Adipositasschulung<br />
<strong>für</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, <strong>und</strong> ich war während der ambulanten<br />
Sprechst<strong>und</strong>en zuständig <strong>für</strong> junge Patienten mit gastrointestinalen<br />
Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Crohn,<br />
Colitis Ulcerosa u.a.<br />
Wie sich auch in der Klinik zeigte, war meine Angst wieder einmal<br />
unbegründet. Ich hatte schließlich eine Kollegin, die über<br />
viel Erfahrung im Bereich Pädiatrie verfügt <strong>und</strong> somit wurde ich<br />
nicht alleine gelassen <strong>und</strong> konnte immer fragen, wenn ich nicht<br />
weiter wusste oder mir unsicher war. Jedoch wurde schon mehr<br />
Eigenständigkeit erwartet. Eine Klinik in diesem Umfang lässt<br />
nicht viel Zeit <strong>für</strong> eine wochenlange Einarbeitungszeit, man ist<br />
mehr sich selbst überlassen <strong>und</strong> muss sich durchfragen <strong>und</strong> sich<br />
seinen Platz erst suchen. Es dauerte etwas länger bis ich mich<br />
heimisch fühlte. Allein das wesentlich größere Gebäude <strong>und</strong> die<br />
vielen verschieden Ärzte, die ich erst mal zuordnen musste. Das<br />
änderte sich jedoch mit der Zeit. Auch als ich immer mehr Patienten<br />
öfters wiedersah <strong>und</strong> auch miterleben konnte, wie gerade<br />
die Frühgeborenen ihren oft schweren Start ins Leben meisterten,<br />
merkte ich, wie wichtig die Arbeit einer Diätassistentin auch<br />
in einer Klinik ist. Besonders schön ist im Bereich der Pädiatrie,<br />
dass man sehr viel von den Kindern <strong>und</strong> auch deren Eltern zurückbekommt<br />
<strong>und</strong> sie sehr dankbar <strong>für</strong> Ernährungstipps sind,<br />
die zum Wohlbefinden des Kindes beitragen.<br />
Immer noch gilt, dass regelmäßige Fortbildungen unerlässlich<br />
sind. Der VDD unterstützt einen sehr gut, zum Beispiel im Bereich<br />
der Zertifikatskurse. Da <strong>für</strong> mich die Pädiatrie ein neues<br />
Gebiet war, meldete ich mich <strong>für</strong> den Z-Kurs im September<br />
2010 in Hannover „Allgemeine Pädiatrie“ an. Schon nach den<br />
ersten Blöcken in Hannover fühlte ich mich wesentlich sicherer<br />
im Arbeiten mit den Kindern. Die Z-Kurse kann ich somit wirklich<br />
empfehlen.<br />
Abschließend kann ich Berufsanfängern empfehlen, sich vor<br />
dem Berufsstart nicht zu sehr verrückt zu machen. Schließlich<br />
hat man drei Jahre lang eine gute <strong>Ausbildung</strong> gemacht <strong>und</strong> man<br />
hat sehr viel gelernt. Stärken <strong>und</strong> Schwächen stellen sich meist<br />
erst nach dem Berufsstart raus, das ist menschlich <strong>und</strong> völlig in<br />
Ordnung. Jeder hat mal angefangen, auch wenn es zu Beginn<br />
nicht immer leicht ist <strong>und</strong> man sich erst beweisen muss, macht<br />
die Ausübung des Berufes der Diätassistentin sehr viel Spaß.<br />
Martina Paukner<br />
Auf Umwegen zur Leitenden Diätassistentin<br />
Meine <strong>Ausbildung</strong> habe ich an der Schule <strong>für</strong> Diätassistenten der<br />
Universitätsklinik Köln gemacht. In der folgenden Anstellung in