25.10.2012 Aufrufe

Gemeinde Journal Frühjahr 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde ...

Gemeinde Journal Frühjahr 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde ...

Gemeinde Journal Frühjahr 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Im Zeltlager:<br />

Luna Reifenrath,<br />

Mirjam Köhler,<br />

Louisa Böcker<br />

und Nele Hugk<br />

4 . G e m e i n d e j o u r n a l<br />

A U S D E R G E M E I N D E<br />

Mirjam Köhler<br />

Weg ist sie<br />

Es war ja eigentlich klar – Jugendarbeit lässt sich<br />

schwer ein gesamtes Arbeitsleben engagiert gestalten.<br />

Und so hätten wir uns alle auf den Abschied unserer<br />

schon über 40-jährigen Diakonin einstellen müssen,<br />

aber dann kam er doch überraschend und wurde tränenreich.<br />

Auf beiden Seiten.<br />

Was Wunder, schließlich verkörperte Mirjam (übrigens<br />

nicht: Miriam, wie viele beharrlich sagen) unsere<br />

<strong>Gemeinde</strong>. Natürlich zum großen Teil die Friedens -<br />

kirche, bei der sie im November 1997 eingestellt wurde,<br />

aber eben auch Altona-Ost. Ich kenne kaum einen<br />

Menschen, der so entschieden für die Belange des großen<br />

Ganzen eintritt, wie sie es getan hat. Was der<br />

<strong>Gemeinde</strong> gut getan hat, war für Mirjam gut, selbst wenn<br />

es sich gegen die eigenen Interessen oder die<br />

Jugendarbeit richtete. Ich erinnere mich zwar auch an<br />

Tränen über manche Entscheidungen – zum Beispiel als<br />

in der Jugendarbeit nach der Reduktion bei der Fusion<br />

erneut eine Stelle gestrichen werden musste – und auch<br />

an Zorn. Aber das betraf nie die eigenen Interessen, sondern<br />

bezog sich ausschließlich auf das, was sie für egoistische<br />

Argumente hielt, den fehlenden Blick für das<br />

<strong>Gemeinde</strong>wohl oder Rücksichtslosigkeit. Das konnte sie<br />

schlecht aushalten. Nachtragend? Ich glaube, sie kennt<br />

noch nicht einmal das Wort.<br />

Mit Humor hingegen konnte sie viel anfangen, und da<br />

war sie auch nie zimperlich, selbst wenn er mal etwas<br />

spitzer ausfiel und sie betraf. Pfiffig und geistreich – das<br />

fällt mir zu ihr ein. Wenn Debatten mal etwas verhärtet<br />

waren, konnte sie mit einer kleinen Bemerkung für<br />

Entspannung sorgen und dem Gespräch eine neue<br />

Wendung geben. Jeder spürte sofort: Diese Frau ruht in<br />

sich und weiß sich von Gott getragen. Ich glaube, deswegen<br />

konnte sie zu sich selbst auf Distanz gehen und<br />

über sich selbst lachen – herzhaft und ungezwungen.<br />

Das war übrigens nicht immer so. Kurz nachdem ich in<br />

der <strong>Gemeinde</strong> anfing – Mirjam war schon ein halbes Jahr<br />

da –, verließ der erfahrene Diakon Michael Padel unsere

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!