Gemeinde Journal Frühjahr 2012 - Ev.-Luth. Kirchengemeinde ...
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A U S D E R G E M E I N D E<br />
<strong>Gemeinde</strong>. Da war Mirjam plötzlich alleine für die<br />
Kinder- und Jugendarbeit zuständig. Und reichlich verunsichert.<br />
Resigniert? Das Wort kennt sie auch nicht. Mit<br />
Beratung, Supervision und Zusammenarbeit mit dem<br />
Jugendpfarramt im Kirchenkreis hat sie sich allmählich<br />
zu der entwickelt, die sie dann war. Sie hatte einfach ein<br />
gutes Timing. Erst wenn sie innerlich gerüstet war, hat sie<br />
sich einer neuen Aufgabe gewidmet, und diese dann mit<br />
viel Herz und Verstand erledigt – seien es Kinderbibel -<br />
wochen, Jugendfreizeiten, Brunnifest oder die unvergessene<br />
Verkörperung des Enkels des Architekten unserer<br />
Kirchen, Johannes Otzen, bei einem Fest zu einen Ehren,<br />
auf dem sie dann – wegen der schlechten Zähne des alten<br />
Mannes – nur Wurst ohne Pelle aß. Den ganzen Abend<br />
über.<br />
Auf Konfirmandenfreizeiten konnte sie auch mal richtig<br />
streng werden. Ja, das stimmt! Aber gleichzeitig hatte<br />
sie den Schalk im Nacken sitzen. Als die Jugendlichen<br />
partout nicht schlafen wollten, hat sie den Spieß einfach<br />
umgedreht und sie ihrerseits vom Schlafen abgehalten.<br />
Wenn die Konfirmanden nachts über den Flur schlichen,<br />
sind wir als geschminkte Geister laut schreiend aus einer<br />
Ecke hervorgesprungen. Oder wir haben an die<br />
Zimmertüren Backbleche gelehnt, die dann beim Öffnen<br />
natürlich scheppernd zu Boden fielen. Da waren dann<br />
auch die wenigen Braven wach.<br />
Jugendliche haben sie geliebt. Nicht nur die. Es kann<br />
sein, dass die Nachfolgerin noch eine Weile damit leben<br />
muss, Mirjam gerufen zu werden. Das ist nicht leicht,<br />
aber damit muss sie leben. Schließlich hat diese wunderbare<br />
Person nicht nur Generationen von Kindern und<br />
Jugendlichen geprägt, sondern auch die Erwachsenen im<br />
Kirchenvorstand und darüber hinaus.<br />
Und wir alle müssen damit leben, dass wir ständig und<br />
beharrlich gefragt werden, ob es denn in diesem Jahr<br />
wieder das wunderbare alternative Krippenspiel geben<br />
wird. So ist das, wenn eine prägende Frau unsere<br />
<strong>Gemeinde</strong> verlässt. Jetzt können all die Menschen sie<br />
genießen, die sich zum freiwilligen sozialen Jahr melden.<br />
Oder die Mütter auf den Spielplätzen, wo sie zusammen<br />
mit Nadine ihrem Sohn beim Schaukeln zusehen wird.<br />
Möge Gott sie behüten auf allen Wegen, die sie einschlagen<br />
wird. Abschiedsschmerz? Das kennt sie. Wir auch.<br />
Friedrich Brandi<br />
Mirjam Köhler<br />
bereicherte 14<br />
Jahre lang<br />
unsere<br />
<strong>Gemeinde</strong> mit<br />
ihrem Humor<br />
G e m e i n d e A l t o n a – O s t · 5