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dRUCKreif 4 / 2002 - Leuphana Universität Lüneburg

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Autorin:<br />

Uta Wiesner<br />

12<br />

Am 18. Januar <strong>2002</strong> begaben<br />

sich 17 mutige Studenten aus verschiedenen<br />

Fachbereichen auf<br />

den Weg ins Wendland. Die<br />

Fahrt dorthin erfolgte mit einem<br />

„Graffiti-Bus“, so dass wir sehr<br />

aufsehenserregend wirkten!<br />

Salzstockerkundungein<br />

Endlager?<br />

Als erstes kamen wir am Salzstock,<br />

dem eventuellen Endlager in<br />

Gorleben, an. Dort wurden wir mit<br />

Kaffee und Keksen begrüßt. Nachdem<br />

wir ein paar Informationen über<br />

den Salzstock bekommen hatten,<br />

gingen wir mit unserem<br />

„Grub(pp)enleiter“ über das Gelände<br />

zum Schacht 1. Jeder von uns<br />

wurde mit einem Overal, Bergschuhen,<br />

einem Helm, einer Grubenlampe<br />

und einem Sauerstoffgerät ausgestattet.<br />

Nach einem Gruppenfoto<br />

mußten wir uns noch einen Film über<br />

die Funktion unseres Atemgerätes<br />

ansehen, und dann ging es endlich<br />

los. In einem Fahrstuhl wurden wir<br />

ATOMAREgedanken<br />

Uwis im Schacht<br />

Kaffeefahrt nach Gorleben<br />

im wahrsten Sinne des Wortes<br />

mit 16m/s in 932m Tiefe hinabgelassen.<br />

Unten angekommen inspizierten<br />

wir den Schachtplan.<br />

Autos rasten an uns vorbei und es<br />

war ziemlich laut und warm dort, ca.<br />

27 Grad Celsius. Nun wurden wir<br />

zwei Stunden durch das Gänge-<br />

wirrwarr geführt und bekamen dabei<br />

Bohrlöcher und eine Autowerkstatt<br />

gezeigt. Auch verschiedene Gesteins-<br />

und Salzschichten konnten<br />

wir erkennen und bekamen auch<br />

darüber noch mehr Informationen.<br />

Nachdem unser Rundgang beendet<br />

war, konnten wir uns noch Mitbringsel,<br />

Salzkristalle, aussuchen. Dann<br />

ging es wieder hinauf im Fahrstuhl.<br />

Wir legten unsere Grubenausrüstung<br />

ab und stärkten uns anschließend<br />

in der Salzstockkantine.<br />

Bei einem Abschlußgespräch gab<br />

es erneut Kaffee und Kekse und eine<br />

interessante Diskussion. Endergebnis<br />

des Salzstockbesuchs: Ob der<br />

Salzstock als Endlager für radioaktiven<br />

Müll dienen kann wird noch geprüft.<br />

Bis zum Ergebnis bleibt es ein<br />

ganz normaler Salzstock!<br />

Besichtigung des<br />

Info-Hauses<br />

Gut gestärkt fuhren wir nun zum<br />

Informationshaus des Zwischenlagers.<br />

Dort wurden wir freudig begrüßt,<br />

aber die Stimmung sollte sich<br />

bald ändern. Denn wir hatten einen<br />

sehr gut informierten Physiker dabei,<br />

der wohl anscheinend zu<br />

schwierige Fragen stellte, so dass<br />

unser Info-Mensch bald aggressiv<br />

wurde und es zu einem Streitgespräch<br />

kam. Dieses wurde dann<br />

aber abrupt durch Kaffee und Kekse<br />

und einen Info-Film abgebrochen. In<br />

diesem Film bekamen wir Castor-<br />

Sicherheitstests gezeigt. Es wurden<br />

verschiedene Unfälle simuliert und<br />

immer kam der Satz danach: „Der<br />

Castor ist sicher.“ Auch bei einem<br />

Flugzeugabsturz direkt auf einen<br />

Castor soll angeblich hinterher der<br />

Castor noch sicher sein. Na, bei so<br />

viel Sicherheit muss man dass wohl<br />

glauben??? Oder etwa doch nicht?<br />

Wir wollten es genauer wissen und<br />

drängten zu einem schnellen Aufbruch,<br />

um noch genügend Zeit für<br />

die Besichtigung des Zwischenlagers<br />

zu haben.<br />

Etappenziel<br />

„Zwischenlager“<br />

erreicht<br />

Beim Zwischenlager angekommen<br />

mussten wir alle unsere Personalausweise<br />

vorzeigen und durch<br />

eine Sicherheitsschleuse wie am<br />

Flughafen gehen. Komischerweise<br />

wurde sogar unser Busfahrer, der<br />

vorher nicht angemeldet gewesen<br />

war, mit hineingelassen. Soviel zum<br />

Thema Sicherheit! Nachdem wir ein<br />

<strong>dRUCKreif</strong> • Ausgabe 4 • 1-<strong>2002</strong>

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