dRUCKreif 4 / 2002 - Leuphana Universität Lüneburg
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Sten Nadolny:<br />
Die Entdeckung der<br />
Langsamkeit<br />
Pieper, 1987<br />
3-492-20700-6<br />
9,90 EUR<br />
Autorin:<br />
Kathrin Prenger-<br />
Berninghoff<br />
Autorin:<br />
Helen Dunmore<br />
Vorgestellt von:<br />
Kathrin Prenger-<br />
Berninghoff<br />
18<br />
Literatur...wurm & Poesie<br />
„Die Entdeckung der<br />
Langsamkeit“ von Sten Nadolny<br />
„Der Langsame sieht mehr“. Dieses<br />
Buch handelt von der Kunst der<br />
Langsamkeit, die dem Rhythmus<br />
des Lebens Sinn gibt.<br />
Es geht dabei um den englischen<br />
Seefahrer und Nordpolforscher John<br />
Franklin (1786-1847). Dieser war<br />
schon als Kind so langsam, dass er<br />
noch nicht einmal einen Ball fangen<br />
konnte, da er einfach immer viel zu<br />
spät reagiert hat. Er denkt langsam,<br />
er spricht langsam, er bewegt sich<br />
langsam und dennoch hat er schon<br />
immer davon geträumt zur See zu<br />
fahren und irgendwann Kapitän zu<br />
werden. Zunächst gilt er als hoffnungsloser<br />
Fall, doch in der Schule<br />
erkennt sein Lehrer schließlich, dass<br />
er durch seine genaue Betrachtungsweise<br />
und durch das ständige<br />
Reflektieren des Gesagten die Fähigkeit<br />
besitzt, alles besser zu behalten<br />
und Details besser zu begreifen<br />
als andere.<br />
Nach der Schule geht er zur Marine<br />
und wird in den Krieg geschickt.<br />
Durch dieses Erlebnis wird sein ganzes<br />
zukünftiges Leben geprägt.<br />
Obwohl er durch seine Langsamkeit<br />
eigentlich recht ungeeignet für<br />
den Beruf des Seemanns ist, schafft<br />
er es mit der Zeit, sich bis zum Kapitän<br />
heraufzuarbeiten, da er immer<br />
an sich geglaubt hat. Durch seine<br />
nicht überstürzten, sondern genaue-<br />
Privacy of Rain<br />
Rain. A plump splash<br />
on tense, bare skin.<br />
Rain. All the May leaves<br />
run upward, shaking.<br />
Rain. A first touch<br />
at the nape of the neck.<br />
Sharp drops kick the dust, while<br />
downpours shudder<br />
like curtains, rinsing<br />
tight hairdos to innocence.<br />
I love the privacy of rain,<br />
the way it makes things happen<br />
on verandahs, under canopies<br />
or in the shelter of trees<br />
as a door slams and a girl runs out<br />
into the black-wet leaves.<br />
By the brick wall an iris<br />
sucks up the rain<br />
like intricate food, its tongue<br />
sherbetty, furred.<br />
Rain. All the May leaves<br />
run upward, shaking.<br />
Die Entdeckung der Langsamkeit & Privacy of Rain<br />
stens überlegten Handlungen rettet<br />
er sich und anderen das ein oder<br />
andere Mal das Leben.<br />
Seine innere Uhr geht ständig<br />
nach und die industrielle Entwicklung<br />
scheint ihm viel zu schnell voranzuschreiten.<br />
Stattdessen träumt er von<br />
friedlicher Entdeckung und segelt<br />
sowohl nach Australien als auch<br />
zum Nordpol um dort die legendäre<br />
Nordwestpassage zu finden.<br />
Diese Buch stellt die Langsamkeit<br />
„als menschenfreundliches Prinzip“<br />
dar und betont, dass der vorsichtige,<br />
überlegte Umgang mit den Dingen<br />
wichtig ist und nicht die Schnelligkeit.<br />
Zur Autorin:<br />
Helen Dunmore wurde 1952 in<br />
Beverly, Yorkshire (England) geboren.<br />
Ihr erster erfolgreicher Roman war<br />
„Zennor in Darkness“, doch erst<br />
durch ihren dritten Roman „A Spell<br />
of Winter“ wurde sie von einem<br />
Geheimtipp zu einer der führenden<br />
Schriftstellerinnen in Großbritannien,<br />
als sie den Orange Prize for Fiction´<br />
im Jahr 1996 gewann. Seitdem ging<br />
ihr Erfog weiter mit „Talking to the<br />
Dead“, „With Your Crooked Heart“,<br />
„Your Blue-Eyed Boy“, „Ice Cream“<br />
und ihrem letzten Buch „The Siege“.<br />
Ihre Gedichtsammllung beinhaltet<br />
„The Sea Skater“, „The Raw Garden“<br />
und „Secrets“.<br />
<strong>dRUCKreif</strong> • Ausgabe 4 • 1-<strong>2002</strong>