dRUCKreif 4 / 2002 - Leuphana Universität Lüneburg

Das Interview
führte:
Kathrin Prenger-
Berninghoff
Aus:
Geerdet im Schatten
der Wälder,
Herbert Zucchi,
Morsak Verlag
Grafenau, 1996, S.72
Vorgestellt durch:
Bettina Lünnemann
Autor:
Herbert Zucchi
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Uwis Deutschlandreise & Poesie
Landeskultur und Umweltschutz in Rostock & Der Planer
Robert: Es gibt viele verschiedene dRUCKreif dRUCKreif: dRUCKreif Wie sieht es mit öffentli- Antje: Rostock ist eine kleine Stadt,
Tätigkeitsfelder und jeder hat viel chen Verkehrsmitteln und Semester- wo man manchmal um das Kulturle-
Arbeit.
ticket aus?
ben kämpfen muss. (Für Studenten
Heidrun: Die meisten haben nur ge- Sebastian: Wir zahlen ein aus Berlin z.B. gibt es auf diesem
raten möglichst viele Praktika zu Semesterticket, mit dem man gleich- Gebiet sicherlich eine Enttäuschung.)
machen, empfanden aber das Wiszeitig den ÖPNV von Rostock zahlt, so Aber die Profs sind nicht unnahbar
sen aus unserem Studiengang als dass man während des ganzen Se- und man fühlt sich manchmal wie zu
super Grundlage für die Praxis. mestern mit seinem Uni-Ausweis Hause.
Bus, Bahn und Fähre fahren kann. Claudia: Es gibt eine Zweit-
dRUCKreif dRUCKreif: dRUCKreif Wie sieht das Unileben Claudia: In der Stadt ist man aber wohnsitzsteuer! Man wird von den
außerhalb des Studiums aus? Gibt ohne Fahrrad aufgeschmissen. Behörden als lästig empfunden und
es z.B. besondere fachbereichsüber-
die Mieten sind Wucher (15 DM/m²,
greifende Projekte?
dRUCKreif dRUCKreif: dRUCKreif Ist die Stadt zum Studie- Wohnheimplätze 250-550 DM), an-
Claudia: Von der Uni gibt es da (im ren geeignet? Inwiefern?
sonsten ist es hier klasse.
Moment) wenig, ansonsten Kneipen, Sebastian: Ja, sehr: Ostsee, Natur,
Treffen mit Freunden und Strand- schöne Stadt, einigermaßen gutes dRUCKreif dRUCKreif dRUCKreif: dRUCKreif Sonstige Bemerkungen?
besuche.
Studieren, was will man mehr? Claudia: Es haben nur 50% das
Robert: Es finden Ringvorlesungen
Vordiplom gemacht und die Profes-
statt und Parties natürlich.
soren lassen teilweise zu wünschen
übrig.
Der Planer
Der Planer plant im wilden Wahn,
er macht zu allem einen Plan.
Er plant und plant für sehr viel Geld,
verplant die ungeplante Welt.
Erst plant er einen Rahmenplan,
dann plant er noch den Rahmen dran.
Er plant die Straßen durch den Wald,
und der Begleitplan folgt alsbald.
Es ist des Planers größtes Glück,
Land zu verplanen Stück für Stück.
Doch eines Tages traf der Planer
Auf einen sehr bekannten Mahner.
Der sagte:“ Planer, laß dich mahnen,
schlecht ist´s, die Welt so zu verplanen!
Was, lieber Planer, machst Du dann,
wenn man nichts mehr planen kann?
Hast Du auch dazu einen Plan
in Deinem wilden Planungswahn?“
Da kam dem Planer einer Ahnung
der Endlichkeit von aller Planung.
Jedoch: es gibt ja noch den Mond!
Ob sich auch dort die Planung lohnt?
dRUCKreif • Ausgabe 4 • 1-2002