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Der Luchs - zurück in unseren Wäldern - Dem Luchs auf der Spur in ...

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IV. Verhalten<br />

Bis zu 80 % <strong>der</strong> Jungluchse sterben, bevor sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen<br />

Revier behaupten können. (Foto: H. Grunwald)<br />

<strong>Der</strong> <strong>Luchs</strong> lebt als E<strong>in</strong>zelgänger, <strong>der</strong> vor allem <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Dämmerung und nachts jagt. Während des<br />

Tages ruhen <strong>Luchs</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong> ihren Verstecken,<br />

den sogenannten Tageslagern. Während<br />

<strong>der</strong> Paarungszeit, von Ende Februar bis Anfang<br />

April, kann man sie mit Glück am Tage sehen<br />

o<strong>der</strong> hören. Sie maunzen dann weith<strong>in</strong> hörbar.<br />

<strong>Der</strong> Eurasische <strong>Luchs</strong> ist e<strong>in</strong> Pirsch-/Ansitzjäger.<br />

Das heißt, er schleicht sich an se<strong>in</strong>e Beutetiere<br />

an o<strong>der</strong> wartet an geeigneten Orten wie zum<br />

Beispiel Wildwechseln dar<strong>auf</strong>, dass Beutetiere<br />

vorbeikommen. Hat er e<strong>in</strong> Beutetier entdeckt,<br />

schleicht er sich an und legt e<strong>in</strong>en Kurzspurt<br />

von etwa 20 Meter h<strong>in</strong>. Bei diesem Spr<strong>in</strong>t kann<br />

<strong>der</strong> <strong>Luchs</strong> e<strong>in</strong>e Geschw<strong>in</strong>digkeit von fast 70<br />

Kilometer pro Stunde erreichen.<br />

Die Beute tötet er durch e<strong>in</strong>en gezielten Biss <strong>in</strong><br />

die Kehle. Mitunter verstecken <strong>Luchs</strong>e ihre unzerlegte<br />

Beute unter Ästen und Blättern, sodass<br />

sie vor an<strong>der</strong>en Tieren verborgen ist. Auch Wildschwe<strong>in</strong>e<br />

o<strong>der</strong> Füchse fressen an <strong>der</strong> <strong>Luchs</strong>beute.<br />

Zu ihren Rissen kehren <strong>Luchs</strong>e mehrmals<br />

<strong>zurück</strong>. <strong>Der</strong> Nahrungsbedarf an re<strong>in</strong>em Fleisch<br />

liegt für e<strong>in</strong>en 25 Kilogramm schweren Eurasischen<br />

<strong>Luchs</strong> bei etwa 1,5 Kilogramm pro Tag.<br />

UNTERRICHTSMATERIAL FÜR GRUNDSCHULEN | 9<br />

<strong>Der</strong> <strong>Luchs</strong>nachwuchs bleibt knapp e<strong>in</strong> Jahr bei <strong>der</strong> Mutter.<br />

(Foto: H. Grunwald)<br />

Paarung und Fortpflanzung<br />

<strong>Luchs</strong>e s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>zelgänger und f<strong>in</strong>den nur zur<br />

Paarungszeit, <strong>der</strong> sogenannten Ranz, zwischen<br />

Februar und April, zusammen. Weibchen werden<br />

mit zwei Jahren geschlechtsreif, männliche<br />

Tiere halten erst <strong>in</strong> ihrem dritten W<strong>in</strong>ter nach<br />

e<strong>in</strong>em paarungsbereiten Weibchen Ausschau.<br />

In dieser Zeit markieren sie mit ihrem stark<br />

riechenden Ur<strong>in</strong> das Kerngebiet ihrer Reviere<br />

beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>tensiv und <strong>auf</strong> Nasenhöhe. Auch<br />

die lauten Ranzrufe, die e<strong>in</strong>em lang gezogenen<br />

„mao!, mao!“ gleichen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Zeit häufig<br />

zu hören. Im Internet f<strong>in</strong>den Sie <strong>auf</strong><br />

www.luchserleben.de unter „Tiere“/ „<strong>Luchs</strong>“ e<strong>in</strong>e<br />

Audio-Datei.<br />

Hat e<strong>in</strong> Männchen e<strong>in</strong>e paarungsbereite <strong>Luchs</strong><strong>in</strong><br />

gefunden, hält es sich mehrere Tage <strong>in</strong><br />

ihrer Nähe <strong>auf</strong>. Bei <strong>der</strong> Paarung nähert sich<br />

das Männchen dem Weibchen von h<strong>in</strong>ten und<br />

verbeißt sich <strong>in</strong> ihrem Nackenfell. Aufzucht und<br />

Pflege des Nachwuchses ist bei <strong>Luchs</strong>en Frauensache.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Tragzeit von ca. 73 Tagen<br />

br<strong>in</strong>gt das Weibchen e<strong>in</strong> bis vier Jungen zur<br />

Welt.

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