Feminismus und Glücksvorstellungen
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Begriffe gebraucht: Zufriedenheit bzw. Lebenszufriedenheit, Flow, angenehmes /<br />
gelingendes / gutes Leben, Lebensqualität, Freude, Lust, Spaß, Subjektives<br />
Wohlbefinden.“ (http://www.gluecksarchiv.de/inhalt/begriff_glueck.htm)<br />
Glück haben, also das zufällige Glück, beschäftigt mich in meiner Arbeit nicht bzw.<br />
nur am Rande, so es auch bei den AutorInnen vorkommt - meist in Form eines<br />
Wortspiels, das sich bei den verschiedenen Bedeutungen des Wortes anbietet.<br />
Obwohl es genaugenommen auch einen realen Zusammenhang gibt, da<br />
glückliche Menschen auch mehr Glück haben, bzw. das so empfinden, wie<br />
Studien belegen. Weiters geht es mir in dieser Arbeit weniger um das flüchtige<br />
Gefühl der Glücksmomente („Das Glück ist ein Vogerl“ - Volksweisheit) als um<br />
eine Gr<strong>und</strong>stimmung im Leben (im Glück leben).<br />
4.2. Was führt zu Glück? Bruttonationalglück <strong>und</strong> der Zugang der<br />
Positiven Psychologie<br />
Nach der Darstellung, was wir überhaupt unter Glück verstehen, interessiert im<br />
aktuellen Kapitel, was (dauerhaft) glücklich macht. Wie kann Glück herbeigeführt<br />
werden? Ist das eine Glückssache, eine Zufälligkeit?<br />
Bis zu einem gewissen Grad wirken sich Umgebung <strong>und</strong> äußere Faktoren aus,<br />
wie die Weltregion in die wir geboren wurden, soziale Schicht, Geschlecht, Alter,<br />
Status, etc. Doch haben diese Faktoren einen überraschend geringen Effekt auf<br />
Glücksempfinden <strong>und</strong> Lebenszufriedenheit, wie zahlreiche internationale <strong>und</strong><br />
vergleichende Studien zeigen. Im Allgemeinen schätzen sich zwar die Bürger von<br />
reichen Ländern bei internationalen Glücksvergleichen höher ein als die<br />
Einwohner von armen Ländern, das Glück nimmt aber bei weiter steigendem<br />
Reichtum nicht mehr weiter zu (vgl. http://www.gluecksforschung.de/<br />
einkommen.htm), <strong>und</strong> es finden sich auch arme Länder unter den Ländern mit<br />
relativ hohen Glücks-Indikatoren (vgl. z.B. http://www.gluecksarchiv.de/<br />
inhalt/geld.htm). Nach einer dieser Studien liegen etwa die armen Länder<br />
Venezuela <strong>und</strong> Nigeria in etwa im gleichen Bereich wie das reiche Österreich (vgl.<br />
http://www.gluecksforschung.de/einkommen.htm).<br />
Sehr ernst genommen wird das Thema Glück im armen asiatische Land Bhutan,<br />
wo das allgemeine Glück der Untertanen seit über drei Jahrzehnten ganz offiziell<br />
das höchste Ziel der königlichen Regentschaft ist. Das ist zwar weltweit<br />
einzigartig, das Interesse am Modell nimmt jedoch international zu – die 5.<br />
Internationale Konferenz zum "Bruttonationalglück" wurde im Dezember 2009 in<br />
Brasilien abgehalten (vgl. http://www.utopia.de/blog/leben-eben-bunter-mix/diegluecksforschung-in-die-praxis).<br />
Nicht statistischen Größen wie dem Bruttoinlandsprodukt<br />
sei man politisch verpflichtet, sondern dem "Gross National<br />
Happiness", zu Deutsch "Bruttonationalglück". Das war in Bhutan anfangs<br />
Elisabeth Moder, <strong>Feminismus</strong> <strong>und</strong> <strong>Glücksvorstellungen</strong>, FGS VI 19