Österreich gelingt Einigung bei EU-Budget - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 37 / 16. 06. 2006 16<br />
Wirtschaft<br />
Der Euro der <strong>Österreich</strong>er<br />
im Urlaub 2006<br />
<strong>Österreich</strong> ist relativ billiger geworden – der Urlaub im Ausland also relativ teurer.<br />
Wer nach dem strengen Winter Pläne für<br />
den verdienten Sommerurlaub schmiedet<br />
und da<strong>bei</strong> Rücksicht auf seine Brieftasche<br />
nehmen will, dem bietet nun die<br />
Statistik Austria eine Übersicht über die<br />
Kaufkraft des „österreichischen“ Euro in den<br />
beliebtesten Reisezielen der <strong>Österreich</strong>er.<br />
Die aktuellen Berechnungen für April<br />
2006 bringen einige Verschiebungen im Vergleich<br />
zu Vorjahren: <strong>Österreich</strong> ist relativ<br />
billiger geworden – der Urlaub im Ausland<br />
also relativ teurer. Gründe hiefür sind die im<br />
Jahresabstand niedrige österreichische Inflation<br />
und der weiterhin starke Euro. Vor diesem<br />
Hintergrund bekommt man <strong>bei</strong> unseren<br />
neuen <strong>EU</strong>-Nachbarn heuer für sein Euro-<br />
<strong>Budget</strong> (z. B. 100 Euro) zwischen 40 und<br />
80 Prozent mehr an Gütern und Dienstleistungen<br />
als in <strong>Österreich</strong>, die Slowakei mit<br />
dem geringsten Preisniveau liegt mit einem<br />
Gegenwert von 181 da<strong>bei</strong> am höchsten.<br />
Unter den untersuchten Auslandsdestinationen<br />
der <strong>Österreich</strong>er weisen lediglich Kroatien<br />
und Mexiko ein ähnlich vorteilhaftes<br />
Preisniveau auf. Unser Nachbarland Ungarn<br />
hat am meisten gewonnen: es „kletterte“ im<br />
betrachteten Länderset an die 3. Stelle der<br />
günstigsten Urlaubsländer und liegt nun vor<br />
Kroatien, Mexiko und der Türkei. Die<br />
Gründe dafür: der Forint hat gegenüber dem<br />
Euro signifikant nachgegeben und die ungarischen<br />
Verbraucherpreise sind relativ stabil.<br />
Dies sind aktuelle Ergebnisse von internationalen<br />
Preisvergleichen, wie sie von der<br />
Statistik Austria regelmäßig im Rahmen<br />
eines breit angelegten internationalen Vergleichsprogramms<br />
auf Basis von Kaufkraftparitäten<br />
(KKP) in Zusammenar<strong>bei</strong>t mit<br />
<strong>EU</strong>ROSTAT und der OECD durchgeführt<br />
werden. Durch eine Gewichtung dieser<br />
Preisinformationen nach einer typisch „touristischen“<br />
Ausgabenstruktur wurden Preisniveaus<br />
ermittelt, die angeben, wie teuer bzw.<br />
billig ein bestimmtes Land im Vergleich zu<br />
<strong>Österreich</strong> ist.<br />
Generell spielte in jenen Urlaubsländern,<br />
wo man nicht mit dem Euro bezahlen kann,<br />
die Entwicklung des Wechselkurses eine bedeutendere<br />
Rolle als die Inflation (Ausnahmen:<br />
Slowakei und Kroatien). In der Türkei<br />
führten <strong>bei</strong>de Einflußfaktoren (Inflation<br />
~ 7Prozent und Aufwertung der Neuen<br />
Türkischen Lira um ~ 9 Prozent) zu einer<br />
Verteuerung von ~ 14 Prozent im Jahresabstand,<br />
wo<strong>bei</strong> das Preisniveau freilich immer<br />
noch deutlich unter jenem von <strong>Österreich</strong><br />
liegt (~ 30 Prozent mehr für den „Urlaubseuro“).<br />
Es ist leicht erkennbar (siehe Grafik),<br />
daß die Entwicklung in fast allen Ländern in<br />
dieselbe Richtung weist: <strong>Österreich</strong>er im<br />
Ausland erhalten weniger für ihren Euro als<br />
im Vorjahr. Die drei teuersten Plätze innerhalb<br />
der Eurozone nehmen nun die Reiseziele<br />
Frankreich, Italien und Belgien ein.<br />
Neben der Berücksichtigung der aktuelllen<br />
Wechselkurse <strong>bei</strong> Urlaubsantritt ist weiters<br />
zu beachten, daß die hier von Statistik<br />
Austria präsentierten Ergebnisse für den<br />
Durchschnitt des jeweiligen Landes gelten.<br />
In Ländern mit starken regionalen Preisdifferenzen<br />
kann sich das Preisniveau an einem<br />
spezifischen Urlaubsort innerhalb des Landes<br />
dementsprechend anders darstellen, als<br />
im Landesdurchschnitt.<br />
Kaufkraftparitäten (KKP) sind in ihrer<br />
einfachsten Form Preisrelationen für vergleichbare<br />
Güter und Dienstleistungen in<br />
verschiedenen Ländern (z.B. Preis für 1 kg<br />
Brot in <strong>Österreich</strong> in Euro – Preis für 1 kg<br />
Brot in der Schweiz in Schweizer Franken).<br />
Die KKP stammen aus Erhebungen im Rahmen<br />
eines internationalen Wirtschaftsvergleichsprogramms<br />
(European Comparison<br />
Programme) unter der Ägide von <strong>EU</strong>ROSTAT<br />
und der OECD, die Informationen über etwa<br />
4.500 Konsumentenpreise pro Land liefern.<br />
Für die Berechnung des „tourismus-relevanten<br />
Preisniveaus“ wurde eine spezielle Gewichtung<br />
der einzelnen Ausgabenkategorien<br />
vorgenommen, die sich an einer Konsumstruktur<br />
von Urlaubern <strong>bei</strong> Auslandsaufenthalten<br />
orientiert.