Österreich gelingt Einigung bei EU-Budget - Österreich Journal
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ÖSTERREICH JOURNAL NR. 37 / 16. 06. 2006 22<br />
Chronik<br />
am Horizont von den Felsen des Gahns,<br />
eines Vorberges des Schneebergmassivs, abgeschlossen<br />
wird. Weiterhin stark steigend<br />
fährt die Bahn in einem halbkreisförmigen<br />
Bogen nach links den Steinhofgraben aus.<br />
Nach einem malerischen Bauernhof fährt<br />
man auf einem geschütteten Damm und<br />
taucht <strong>bei</strong> km 1,3 in den Wald.<br />
Hier wird der höchsten Punkt der Strecke<br />
mit 515 m Seehöhe erreicht. In einem den<br />
Artzberg teilenden Einschnitt verläuft die<br />
Strecke etwa 1 km entlang dem westlichen<br />
Steilabhang des Artzberges durch dichten<br />
Mischwald ständig mit 25 ‰ Gefälle, um ins<br />
4 km tieferliegende Schwarzatal hinabzugelangen.<br />
Starke Stütz- und Futtermauern verleihen<br />
diesem Abschnitt gebirgsbahnähnlichen<br />
Charakter. Ab und zu gibt der Wald<br />
den Blick auf das reizvolle Erholungsgebiet<br />
der Prein und auf den gewaltigen Rücken der<br />
Rax frei. Nach Übersetzung des Dammes<br />
über den Wolfsgraben weicht der Steilhang<br />
einer sanften, parkähnlichen mit Villen<br />
bestandenen Lehne, die sich gegen den<br />
Kurort Reichenau hinabsenkt.<br />
Hier liegt <strong>bei</strong> einer Straßenkreuzung die<br />
Haltestelle Kurhaus (km 2,0; Seehöhe<br />
498 m), von der man zum Thalhof und zur<br />
dahinterliegenden romantischen „Eng“ sieht,<br />
dem schönsten und bekanntesten Aussichtspunkt<br />
der LBP-H. Das ehemalige Kurhaus<br />
Thalhof war um die Jahrhundertwende beliebter<br />
Sommeraufenthalt der Wiener Literaten<br />
Arthur Schnitzler und Peter Altenberg.<br />
Die „Eng“ heißt jener felsendurchsetzte<br />
Talschluß, der die <strong>bei</strong>den Vorberge des<br />
Schneebergmassivs, den Gahns und den<br />
Feuchter trennt.<br />
Um völlig ins Schwarzatal hinabzugelangen,<br />
führt die Lokalbahn stark fallend in<br />
einem fast vollendeten Kreis nach links, die<br />
sogenannte Thalhofschleife. Nach 400 m<br />
Fahrstrecke verläßt die Bahn dieses Seitental<br />
direkt unter der Haltestelle Kurhaus, nachdem<br />
sie die Schneedörflstraße zum zweiten<br />
Male gekreuzt hat. Kurz darauf fährt man<br />
über das größte Bauwerk der LBP-H, die<br />
31 m lange und 6 m hohe Kurhausbrücke, die<br />
knapp am Ufer der Schwarza die Erste Wiener<br />
Hochquellenwasserleitung und den Reichenauer<br />
Promenadenweg quert. Dann verläuft<br />
die Strecke entlang der Schwarza im Talgrund<br />
auf einem geschütteten Damm bis zum<br />
Bahnhof Reichenau (km 2,8; Seehöhe 487 m).<br />
Hier, in Streckenmitte, befindet sich neben<br />
dem hölzernen Bahnhofsgebäude die<br />
Umformerstation, wo der vom Kraftwerk<br />
Hoffeld erzeugte hochgespannte Drehstrom<br />
in Gleichstrom 500 V für die Bahn umgewandelt<br />
wird. Über die steinerne Johannesbrücke<br />
gelangt man von der Bahnstation unmittelbar<br />
in die Ortsmitte von Reichenau.<br />
Entlang der Schwarza fährt man neben<br />
Villengrundstücken und Wiesen mit geringer<br />
Steigung zur Haltestelle Haaberg (km 4,3;<br />
Seehöhe 496 m), wo ein Wehr die Schwarza<br />
aufstaut und das Wasser in den E-Werkskanal<br />
leitet.<br />
Die Bahn nähert sich nun immer mehr der<br />
Rax. Mit dem Näherkommen verengt sich<br />
das umfassende Raxpanorama auf die nächstliegenden<br />
Hänge, während man am Fuße des<br />
Mittagssteines dem Bahnhof Hirschwang<br />
zufährt. Schließlich sieht man die Abstellgleise<br />
und die Wagenhalle der Lokalbahn die<br />
in rechtem Winkel zur Strecke etwas abseits<br />
stehen. Danach erreicht man den Bahnhof<br />
Hirschwang (km 5,2; Seehöhe 498 m). Geradeaus<br />
führten bis 1982 die Gütergleise in<br />
die Papierfabrik.<br />
Im Bahnhof Hirschwang endet leider seit<br />
1963 die Strecke. Vorher führte sie über die<br />
Werkskanalbrücke und entlang von Werksar<strong>bei</strong>terhäusern<br />
zur Haltestelle Fabrik<br />
(km 5,5; Seehöhe 501 m). Kurz danach übersetzte<br />
die Lokalbahn die Hauptstraße (Höllentalstraße)<br />
und führte in Richtung Rax.<br />
Schließlich erreichte die Lokalbahn ihre Endstelle<br />
Windbrücke- Raxbahn (km 6,1; Seehöhe<br />
506 m), wo<strong>bei</strong> sich zuletzt den Fahrgästen<br />
der Blick auf den Schneeberg eröffnete.<br />
Von der Endstation konnten die Reisenden<br />
über die Windbrücke in wenigen Minuten<br />
die 300 m weiter gelegene Talstation<br />
der Raxseilbahn (Seehöhe 528 m) erreichen,<br />
die auf 1547 m Seehöhe hinaufführt. <br />
http://www.lokalbahnen.at/