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Taucherglocke und Taucheranzug<br />
Bis in die Neuzeit hinein lassen sich nur solche Taucherglocken<br />
nachweisen, bei denen <strong>der</strong> sie benutzende Taucher mit dem in<br />
ihrem Innern mitgenommenen Luftvorrat sein Auslangen finden<br />
mußte. Dieser verschlechterte sich natürlich zusehends, Kohlesäurevergiftungen<br />
müssen daher an <strong>der</strong> Tagesordnung gewesen<br />
sein. Am 7. Oktober 1691 meldete <strong>der</strong> Astronom Halley ein Patent<br />
auf eine Taucherglocke an, <strong>der</strong>en Luft aus einem mitgeführten<br />
Faß erneuert werden konnte, und von <strong>der</strong> aus in beson<strong>der</strong>en<br />
Anzügen steckende Taucher die Umgebung absuchen konnten.<br />
Sie bezogen ihre Atemluft durch einen in <strong>der</strong> Glocke endenden<br />
Schlauch. Halley selbst verblieb mit drei Gefährten in einer<br />
solchen Glocke durch 1½ Stunden in 15 m <strong>Tiefe</strong>. Für die Praxis<br />
<strong>der</strong> Taucherarbeiten war durch die Halleysche Konstruktion viel<br />
gewonnen. Grundsätzlich unterschied sie sich aber nur wenig<br />
von ihren Vorläufern. Sie stellt gewissermaßen das Endglied<br />
einer Entwicklungsreihe dar. Den Übergang zu mo<strong>der</strong>nen Grundsätzen<br />
bildet die Taucherglocke von Spalding, <strong>der</strong> 1775 durch<br />
Anbringung von Lufthähnen ein Entweichen <strong>der</strong> verbrauchten<br />
Luft und ihren Ersatz durch frische, aber noch immer in Fässern<br />
mitgeführte, ermöglichte.<br />
Eine völlige Umwälzung bedeutete die Einführung ständiger<br />
Lufterneuerung mit Hilfe einer Luftpumpe im Jahre 1788 durch<br />
Smeaton. Die Luftpumpe war an <strong>der</strong> Decke einer nur zum Teil<br />
in das Wasser ragenden Taucherglocke angebracht. Zwei Jahre<br />
später trennte er die Luftpumpe von <strong>der</strong> Taucherglocke, die<br />
nunmehr in beliebige <strong>Tiefe</strong>n nie<strong>der</strong>gelassen werden konnte.<br />
Die Luft wurde ihr von <strong>der</strong> Meeresoberfläche aus durch einen<br />
Schlauch zugepumpt. In den Grundzügen ist diese Konstruktion<br />
auch heute noch beibehalten. Die Konstruktion Smeatons aus<br />
dem Jahre 1788 erfuhr jedoch um 1850 eine wichtige Verbesserung<br />
durch Cavé, <strong>der</strong> beim Bau eines Stauwehrs im Nil erstmalig<br />
eine Taucherglocke mit Luftschleuse anwandte.<br />
Bei <strong>der</strong> normalen Taucherglocke steigt das Wasser in ihrem<br />
Innern bis zu einer <strong>der</strong> erreichten <strong>Tiefe</strong> entsprechenden Höhe.<br />
Der Arbeitsvorgang spielt sich größtenteils unter Wasser ab.<br />
Nur Kopf und Oberkörper <strong>der</strong> Arbeiter bleiben im Luftdom <strong>der</strong><br />
Glocke. Da Wasser ungefähr 800 mal dichter ist als atmosphärische<br />
Luft, ist in ihm das Arbeiten sehr erschwert. Dem hat<br />
man dadurch abgeholfen, daß man die Taucherglocke ganz auf<br />
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