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Kronstadt. Er hat damit die Möglichkeit <strong>der</strong> Schiffsführung unter<br />
dem Eise bewiesen. Er wird wohl öfters, behufs Orientierung,<br />
durch freie Stellen hochgetaucht sein. Zur erfolgreichen Durchführung<br />
von Forschungsfahrten unter dem Eise wird man freilich<br />
beson<strong>der</strong>s gebaute Boote verwenden müssen, und sich nicht,<br />
gleich Wilkins, mit einem für an<strong>der</strong>e Zwecke geschaffenen begnügen<br />
dürfen. Er hat aber auf seiner, von vielem Mißgeschick<br />
verfolgten Fahrt eine ganze Reihe von praktischen Erfahrungen<br />
gesammelt, die für eine solche Konstruktion verwertet werden<br />
können.<br />
Ein solches Fahrzeug braucht nicht schnell, muß aber sehr fest<br />
sein. Man kann ihm daher eine annähernd eiförmige Gestalt<br />
geben. An <strong>der</strong> Oberseite wäre ein Eispanzer anzubringen. Ein<br />
oberhalb des Bootes angebrachter Fühlhebel könnte die Entfernung<br />
von <strong>der</strong> Eisdecke, ein ähnlicher bei Fahrt in sehr seichtem<br />
Wasser jene vom Grunde fortlaufend anzeigen. Grundrollen<br />
am Bootsboden wären vorteilhaft, Vom Bootsinnern aus bediente<br />
mechanische und thermische Bohr-, Säge- und Schneidevorrichtungen<br />
vermöchten ziemlich starke Eisdecken zu bewältigen.<br />
Dann bliebe noch immer die Möglichkeit <strong>der</strong> Sprengung<br />
mit Hilfe elektrisch zu zünden<strong>der</strong> kleiner Minen. Mit einem<br />
Eisbrecher als Mutterschiff, von dem aus ungefähr 100 km weite<br />
Fahrten unter <strong>der</strong> Eisdecke nach verschiedenen Richtungen hin<br />
vorgenommen werden könnten, ließen sich wohl recht wertvolle<br />
Ergebnisse erzielen. Die bisher bekannte größte Tauchtiefe hat<br />
ein amerikanisches Unterseeboot mit 110 m erreicht. Beson<strong>der</strong>s<br />
gebaute Forschungsboote, die eine Art Mittelding zwischen<br />
Tauchboot und Tauchkasten bilden könnten, müßten wohl imstande<br />
sein, auch noch tiefer hinab zu gelangen, Hier hat <strong>der</strong><br />
<strong>Technik</strong>er, vor allem <strong>der</strong> Werkstofftechniker das Wort.<br />
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