8-Stunden-Analyse - Unternehmensberatung Jersch E & G GmbH
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Die Anwendung der „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“ im<br />
Bankbereich (Auszüge aus der Veröffentlichung in „Praktische<br />
Unternehmensführung“ von Prof. Dr. Kurt Nagel im Mai 2002.<br />
Erhard <strong>Jersch</strong>, <strong>Jersch</strong> E&G Gesellschaft für Marketing & Vertriebssteuerung mbH,<br />
95365 Rugendorf<br />
Ziele:<br />
Der Beitrag verdeutlicht, dass mit der richtigen Systematik die Umbruchsituation im<br />
Bankbereich eine Aufbruchstimmung bei den Mitarbeitern erzeugen kann. Die<br />
„Knackpunkte“ im eigenen Unternehmen/Bereich werden durch eine ganzheitliche<br />
Diagnose aufgedeckt. Dieser Beitrag wendet sich an Banken, die im regionalen<br />
Bereich kundenorientiertes Verkaufsverhalten bei ihren Verkäufern verbessern und<br />
die Umsetzung im gesamten Unternehmen optimieren wollen.<br />
Inhalt:<br />
1. Umfeld im Bankenbereich<br />
2. Zielsetzung der „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“ in Banken<br />
3. Die Vorbereitungsphase<br />
4. Inhalte<br />
4.1.Problemsituation<br />
4.2.Erfolgsfaktoren<br />
4.3.Marktsituation<br />
4.4.Finanz-/Kostensituation<br />
4.5.Zusammenfassung und Schlußbericht<br />
5. Ausblick<br />
Instrumente:<br />
Diverse Instrumente aus der „Praktischen Unternehmensführung“ (vgl.<br />
III.Organisationsmanagement # 13 Die „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“)<br />
Anwendungen:<br />
1. In allen Banken<br />
2. In Abteilungen/Marktbereichen/Geschäftsstellen<br />
Nutzen:<br />
1. schnelle Durchführung (8 Arbeitsstunden)<br />
2. Betroffene werden zu Beteiligten<br />
3. Veränderungsbereitschaft wird hergestellt<br />
4. durch einfache und schnell nachvollziehbare <strong>Analyse</strong>n<br />
5. systematisierte Ergebnisse zum Einstieg in Projektarbeit<br />
Verweise auf weitere Anwendungen und Instrumente:<br />
Die verwendeten Instrumente werden in der „Praktischen Unternehmensführung“<br />
dargestellt. Im Beitrag wird auf die jeweils zum Einsatz kommenden Instrumente<br />
verwiesen. An den entsprechenden Stellen können die gewünschten Details<br />
nachgelesen werden.<br />
1
1. Umfeld im Bankbereich<br />
Der Bankenmarkt ist schon lange kein „Bankenmarkt“ mehr. Aus dem Bankgeschäft<br />
wurden Finanzdienstleistungen. „Bankbeamte“ und „freundliche Geldautomaten“<br />
sterben aus. Der Kunde will keine Produkte, sondern Lösungen für seine Ziele.<br />
Individualität ist bei den Kunden gefragt – und wir haben nicht wie vielleicht noch vor<br />
25 Jahren einen Anbietermarkt im Bereich der Finanzdienstleistungen, sondern<br />
einen Käufermarkt.<br />
Bill Gates sagte einmal „Bankgeschäfte wird es auch in 100 Jahren noch geben ...“<br />
und fuhr dann fort „... aber ob es noch Banken im heutigen Sinne geben wird?“<br />
Wir wissen heute, dass die Technik und das Internet allein nicht den gesamten<br />
Bedarf des Kunden decken kann. Der Mensch als „Kommunikator“, als Problemlöser,<br />
als Individualist ist gefragt. Die freien Finanzdienstleister (FDL) haben das längst<br />
erkannt.<br />
In vielen Banken ist den Mitarbeitern (noch) nicht bewusst, dass nicht der Vorstand<br />
ihr Gehalt bezahlt, sondern die Kunden. Dieses Bewusstsein ist einer der großen<br />
Knackpunkte.<br />
(Wenn Sie in diesem Beitrag des öfteren den Begriff „Knackpunkt“ finden und nicht das Wort<br />
„Problem“, hat das einen Grund: Je mehr man sich mit Problemen beschäftigt, um so größer werden<br />
sie! Knackpunkte finden bedeutet, sich mit Lösungen zu beschäftigen.)<br />
Veränderungsbereitschaft ist gefragt, und zwar nicht nur im Vertrieb, sondern im<br />
gesamten Unternehmen, vom Vorstand bis zum Verkäufer, vom Controller bis zum<br />
Revisor, vom Azubi bis zum Kollegen im Zahlungsverkehr.<br />
Denn genau dieser letzte Punkt, der Zahlungsverkehr, wird künftig noch stärker<br />
automatisiert und darf daher nicht mehr der Schwerpunkt am „Schalter“ sein. Aber<br />
wo geht der Trend hin? Was sind die künftigen Aufgaben des „Bankers“? Wird es ihn<br />
überhaupt noch geben?<br />
Insider wissen, dass diese Fragen bei den Mitarbeitern Probleme und damit<br />
Bauchweh verursachen. Und damit sind wir bei einem der wichtigsten Ziele der „8-<br />
<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“: Als Betroffener mitreden können, beteiligt werden.<br />
2. Zielsetzung der „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“ in Banken<br />
‣ Schnelles Aufspüren von "Knackpunkten"<br />
‣ Erarbeiten von Lösungsansätzen<br />
‣ Systematische Vorgehensweise planen<br />
‣ Einbeziehung der Mitarbeiter aus allen Abteilungen<br />
‣ .. um Umsetzung durchgängig zu gestalten.<br />
‣ Veränderungsbereitschaft herstellen und<br />
‣ Aufbruchstimmung erzeugen<br />
2
Es gibt viele Unternehmensberater, die den (grundsätzlich richtigen) Weg gehen, ein<br />
Unternehmen bzw. auch Bank sehr genau und sehr tief zu analysieren. Heraus<br />
kommen oft zu differenzierte <strong>Analyse</strong>n, teilweise nur aus einer Bereichssicht heraus,<br />
Schwachstellenanalysen oder Vergangenheits- gegenwartsbezogene <strong>Analyse</strong>n.<br />
herkömmliche<br />
Methoden<br />
zu differenzierte<br />
<strong>Analyse</strong>n<br />
Abteilungs-/<br />
Bereichssicht<br />
Schwachstellen-<br />
<strong>Analyse</strong><br />
Vergangenheits-/<br />
Gegenwartsbezogene<br />
<strong>Analyse</strong>n<br />
Fakten-<strong>Analyse</strong><br />
weiterentwickelte Realisierung durch die "8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>"<br />
Methoden<br />
Konzentration auf In allen vier Modulen erfolgt eine Beschränkung<br />
Kernanalysen auf das Wesentliche<br />
Ganzheitliche Sicht Schwachstellen-, Stärke-, Markt- und Finanz-/<br />
Kostenanalyse erlauben eine ganzheitliche<br />
Beurteilung<br />
Schwachstellen- Derzeitige Ausprägung der Erfolgsfaktoren<br />
und Stärken- (Modul 2)<br />
<strong>Analyse</strong><br />
Zukunftsbezogene<br />
<strong>Analyse</strong>n<br />
Künftige Ausprägung der Erfolgsfaktoren und<br />
Bewertung der Erfolgspositionen in der Zukunft<br />
Innovations-<strong>Analyse</strong> Gewinnen von Produkt-, Prozess-, Strategie- und<br />
Innovationen (Modul 3)<br />
Interne Selbstbild- Fremdbild-<strong>Analyse</strong> Einholen der Kundenmeinung (optional, in<br />
<strong>Analyse</strong><br />
Modul 2)<br />
Geringe Dominanz der Starke Einbindung der Teilnehmer<br />
Einbindung der<br />
Betroffenen<br />
Beratungsleistung<br />
durch Betroffene<br />
Festgefahrene<br />
Methode<br />
Neue<br />
Lösungsansätze<br />
Die <strong>Analyse</strong> hat ca. 20 Methoden zum Inhalt<br />
"Schrankware-<br />
Gutachten"<br />
"Weiße Raben"<br />
und "graue Uhu´s"<br />
haben das Sagen<br />
und Instrumente<br />
Live-Sendung, d.h. Fixieren von Lösungsansätzen und Aufstellen von<br />
"direkte Umsetzung" Aktivitäten-Plänen während der <strong>Analyse</strong><br />
Lernende<br />
Die <strong>Analyse</strong> erlaubt eine ständige Fortschreibung<br />
Organisation, die<br />
von allen getragen<br />
wird<br />
3
In der Tabelle auf Seite 3 kann man erkennen, dass weniger oft mehr ist. Die<br />
wesentlichen, für die Bank wichtigen Punkte, werden von den Teilnehmern<br />
herausgearbeitet. Durch dieses gemeinsame Erarbeiten erleben die Mitarbeiter die<br />
Notwendigkeit zur Veränderung. Gleichzeitig werden Lösungsansätze formuliert und<br />
festgehalten.<br />
Am Ende des Tages – nach ca. 8 Arbeitsstunden – steht dann eine Prioritätenliste<br />
(siehe 4.5.) mit Umsetzungsvorschlägen. Damit können die nächsten Schritte eingeleitet<br />
werden. Die Präsentation der Ergebnisse wird oft im Rahmen einer Betriebsversammlung<br />
stattfinden, um allen Mitarbeitern die Ergebnisse und die Notwendigkeit zur<br />
Veränderungsbereitschaft zu vermitteln.<br />
Achtung: Konkrete Schritte müssen dann aber auch folgen!<br />
Was hat man dadurch erreicht?<br />
1. Betroffene werden zu Beteiligten<br />
2. Veränderungsbereitschaft wird hergestellt ...<br />
3. durch einfache und schnell nachvollziehbare <strong>Analyse</strong>n ...<br />
4. und damit gemeinsamen Ergebnissen<br />
5. optimale Vorarbeit zum Einstieg in Projektarbeit<br />
3. Die Vorbereitung<br />
Ganz ohne Vorbereitung geht es für die Bank nicht.<br />
Die Einstimmung der Teilnehmer geschieht durch eine schriftliche Einladung des<br />
Direktors/Vorstandes mit der Bitte, beiliegende Fragebögen (siehe Seite 6-8) zu den<br />
generellen Erfolgsfaktoren „aus dem Bauch heraus“ und ohne Absprachen mit Kollegen<br />
auszufüllen und anonym (bis spätestens 14 Tage vor dem Workshop) an den<br />
Unternehmensberater zu senden.<br />
Der Vorstand füllt diese Bögen ebenfalls aus, kennzeichnet sie aber mit seinem Namen.<br />
Weitere Vorarbeiten sind aus dem Bogen auf der Seite 5 ersichtlich<br />
Diese Daten werden im Vorfeld aufbereitet und im Laufe des Workshops präsentiert.<br />
Die Teilnehmer bereiten sich zusätzlich durch das Studium der eigenen Bankbilanz und<br />
weiterführenden <strong>Analyse</strong>n vor. Es handelt sich dabei um Auswertungen, die von den<br />
Verbänden/Zentralen erstellt werden und in allen Häusern vorliegen. Die wichtigsten<br />
Knackpunkte daraus werden im Teil „4.4. Finanz-/Kostensituation“ benötigt.<br />
Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen.<br />
4
Anforderung an Bank:<br />
Zur Vorbereitung benötigen wir folgende Daten<br />
bis spätestens 14 Tage vor dem Workshop:<br />
Folgende Zahlen je GS<br />
1. Kunden pro Geschäftsstelle<br />
2. Mitarbeiter in GS<br />
3. Passivvolumen<br />
4. Aktivvolumen<br />
5. Depot-Volumen<br />
6. Fondsvolumen<br />
7. Bausparen/Versicherungen – Anlagevolumen<br />
8. weitere relevante Volumen (von den durch die Bank verkauften Produkten)<br />
9. Öffnungszeiten der einzelnen Geschäftsstellen<br />
Kundenstruktur (Anzahl, Volumen und Ertrag bei unterschiedlichen Kundengruppen für<br />
Gesamtbank)<br />
Einzugsgebiet (Gemeinden)<br />
Kaufkraftkennziffer (von IHK oder LR-Amt)<br />
Auszahlungsstatistik<br />
Auszahlungen am GA<br />
Auszahlungen an der Kasse<br />
Zeitraum: möglichst drei zusammenhängende Monate<br />
Die letzte Bilanz, GuV<br />
Teilnehmer (Empfehlung)<br />
Vorstand und Führungskräfte/Mitarbeiter aus<br />
Betriebsbereich<br />
Controlling<br />
EDV<br />
Firmenkundenbereich<br />
Immobilien<br />
Marketing<br />
Marktbereichen<br />
Marktfolge<br />
Organisation<br />
Personal<br />
Revision<br />
Sekretariat<br />
Vermögensberatung<br />
Vertrieb<br />
Zusätzlich möglich<br />
Betriebsrat (ein oder zwei Vertreter)<br />
Aufsichtsräte<br />
Multiplikatoren aus der Bank<br />
5
4. Inhalte der „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“ für Banken<br />
In den 8 <strong>Stunden</strong> des Workshoptages werden folgende Bereiche untersucht:<br />
4.1. Problemsituation (ca. 120 min)<br />
4.2. Erfolgsfaktoren (ca. 120 min)<br />
4.3. Marktsituation (ca. 120 min)<br />
4.4. Finanz-/Kostensituation (ca. 60 min)<br />
4.5. Zusammenfassung und Schlussbericht (ca. 60 min)<br />
4.1. Problemsituation<br />
Mit der Frage „Welche Problemsituationen sehen wir in unserem Hause?“ und der<br />
Technik Kartenabfrage haben die Teilnehmer zunächst einmal die Möglichkeit, alles was<br />
ihnen „auf dem Herzen“ liegt, los zu werden.<br />
Das ist wichtig, um in den nächsten Phasen den Kopf frei zu haben für die strategischen<br />
Dinge.<br />
Die Technik der Kartenabfrage möchte ich an dieser Stelle nicht vertiefen;<br />
Beschreibungen hierzu finden Sie in der „Praktischen Unternehmensführung“.<br />
In der Regel werden zwischen 8 und 12 Überschriften gebildet. Lösungsansätze der<br />
Teilnehmer werden im Brainstormingverfahren gesammelt, im PC (über LCD-Projektor)<br />
notiert und zusammen mit den ca. 4 wichtigsten Kategorien in die Rubrik 5.<br />
Zusammenfassung in einen Themenspeicher übertragen.<br />
Zur Auswahl dieser ca 4 wichtigsten Überschriften verwendet man die Portfoliotechnik,<br />
zur Priorisierung die Bereiche Wichtigkeit, Beeinflussbarkeit und Dringlichkeit<br />
(Kennzeichnung durch Farbe).<br />
Wichtig<br />
6<br />
5<br />
8<br />
11<br />
9<br />
10<br />
2<br />
4<br />
7 3<br />
1<br />
Die Punkte stehen jeweils für eine<br />
Überschrift; die Eingruppierung<br />
erfolgt in Gruppenarbeit (je Gruppe 3-<br />
4 Punkte).<br />
Im Plenum werden dann die<br />
wichtigsten Überschriften festgelegt.<br />
Im Fall links waren dies die Nummern<br />
3, 7, 10 und 2.<br />
Sie kommen in den Themenspeicher<br />
für die Zusammenfassung.<br />
Die Punkte 5 und 8 wurden (da als<br />
Mussaktivität gekennzeichnet)<br />
ebenfalls mit vorgemerkt.<br />
dringlich:<br />
> Mußaktivitäten: sofort<br />
beeinflußbar<br />
> notwendige Aktivitäten: bis 3 Monate<br />
> mittelfristige Aktivitäten: über 3 Monate<br />
10
4.2. Erfolgsfaktoren (EF)<br />
Die Erfolgsfaktoren unterteilt man in<br />
4.2.1. Generelle Erfolgsfaktoren<br />
4.2.2. Branchen Erfolgsfaktoren<br />
4.2.3. Unternehmens Erfolgsfaktoren<br />
4.2.4. Kritische Erfolgsfaktoren<br />
4.2.1. Generelle Erfolgsfaktoren<br />
Die generellen Erfolgsfaktoren (siehe Vorbereitungsbögen Seite 6-8) gelten für alle<br />
Unternehmen und sind ein wichtiges Teil der gesamten <strong>Analyse</strong>. Der „Status Quo“ der<br />
Bank aus Sicht der Mitarbeiter wird dargestellt.<br />
Unsere Musterbank<br />
Start<br />
1<br />
Strategie keine<br />
strategischen<br />
berlegungen<br />
Organisation<br />
Info-<br />
System<br />
Ausweitung<br />
2<br />
kurzfristige<br />
Ausrichtung<br />
hoher Streben nach<br />
Improvisations Standards<br />
- grad<br />
IS bringt<br />
Kosteneinsparung<br />
Mitarbeiter Aufgabenerfllung<br />
nach<br />
Stellenbeschreibung<br />
Fhrungssystem<br />
Fhrungsstil ist<br />
naturgegeben<br />
verstrkte IS-<br />
Anwendungen<br />
Geringe<br />
Freirume<br />
verstrkte<br />
Delegation<br />
Konsolidierung<br />
3<br />
Wachstum<br />
4<br />
mittelfristige Harmonisierung<br />
Strategie<br />
der<br />
Strategien<br />
hoher verstrkte<br />
Standardisierungsgrad<br />
individuelle<br />
Ausrichtung<br />
hoher hohe<br />
Reifegrad bei Benutzerzufriedenheit<br />
standardisierten<br />
durch DV<br />
Anwendungen<br />
Aktionsorientierte<br />
hochmotiviert<br />
e Mitarbeiter<br />
Arbeitsgruppe<br />
n<br />
kooperatives<br />
Fhrungssystem<br />
Normale Kunde wird<br />
Kundenbindun beachtet<br />
g<br />
Integration<br />
5<br />
Marktorientier<br />
-te langfristige<br />
Strategie<br />
Innovative<br />
Organisation<br />
strategische<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
durch<br />
IS<br />
Mitarbeiter ist<br />
"Sub-<br />
Unternehmer"<br />
adquate Fhrungssystem<br />
Fhrungsgrundstze<br />
und gewhrleistet<br />
-methoden Umsetzung<br />
der Startegie<br />
Kundennhe Kunde ist<br />
Geschftsvorfall<br />
Problemlsungen<br />
werden<br />
angeboten<br />
hchster Grad<br />
an Kundenorientierung<br />
Am Beispiel des Erfolgsfaktors „Führungssystem“ wird die Vorgehensweise dargestellt:<br />
Mitarbeiter und Vorstand werden separat ausgewertet, um die unterschiedlichen<br />
Standpunkte im Haus aufzuzeigen (nächste Seite).<br />
11
Noch 4.2.1: Beispiel „Erfolgsfaktor (EF) Führung“<br />
Punktebewertung<br />
h/MA<br />
MA1 MA2 MA3 MA4 MA5 MA6 MA7 MA8 MA9 MA10 MA11 MA12 alle h alle VS h<br />
heute >>> h h h h h h h h h h h h<br />
Führungsstil 6 5 8 2 6 4 3 4 5 4 4 7 58,0 4,8 6,5<br />
hierarchische 8 7 8 7 3 5 4 4 6 3 4 9 68,0 5,8 6,5<br />
Struktur<br />
Delegationsverhalten<br />
Führungspersönlichkeit<br />
Kommunikation<br />
Fürsorgefunktion<br />
7 6 6 5 5 6 4 2 6 2 2 3 54,0 4,6 5,5<br />
5 5 6 5 5 5 2 4 6 4 4 3 54,0 4,5 6,5<br />
7 5 6 5 5 5 6 4 6 4 4 9 66,0 5,6 5,5<br />
5 4,5 4 5 5 4 7 3 0 3 3 5 48,5 4,0 4,0<br />
29,4 34,5<br />
4,9 5,8<br />
Erfolgsfaktor Führung<br />
7,0<br />
6,5<br />
Y-Achse<br />
6,0<br />
5,5<br />
5,0<br />
Mitarbeiter<br />
Vorstand<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
1 2 3 4 5 6<br />
X-Achse<br />
Hier wird deutlich, dass die Direktion/der Vorstand (obere Linie) eine andere<br />
Interpretation der „Führung heute“ hat, als ihn die nächste Ebene erlebt.<br />
Im weiteren Verlauf arbeiten wir mit den Mitarbeiterergebnissen.<br />
Im nächsten Schritt werden neben den „EF-Stand heute“ gemeinsam mit den<br />
Teilnehmern der Soll-Stand „Morgen“ notiert. Die EF mit den größten Abweichungen<br />
werden zusammen mit Lösungsvorschlägen in den Themenspeicher vorgetragen.<br />
Im Falle unserer Musterbank waren das die Punkte Strategie, Mitarbeiter und<br />
Führungssystem (siehe nächste Seite).<br />
12
generelle Erfolgsfaktoren<br />
9,3<br />
10,0<br />
8,0<br />
9,9<br />
6,0<br />
7,9<br />
6,0<br />
4,2<br />
4,0<br />
4,9<br />
2,0<br />
4,9<br />
4,9<br />
5,6<br />
7,9<br />
8,9<br />
9,4<br />
heute<br />
morgen<br />
Erfolgsfaktoren heute – morgen: Im Uhrzeigersinn (oben beginnend):<br />
Strategie<br />
Organisation<br />
Info-Systeme<br />
Mitarbeiter<br />
Führungssystem<br />
Kundennähe<br />
13
4.2.2. Branchenerfolgsfaktoren Banken<br />
Diese EF sind im Bankbereich im Wesentlichen ...<br />
aktive, individuelle Kundenberatung<br />
systematische Zielgruppenbearbeitung<br />
aktive Serviceberatung<br />
ertragsorientiertes Verkaufen<br />
Kundennähe<br />
GS-Netz ?!<br />
Stabilisierung der Kundentreue<br />
Automation des Tagesgeschäftes<br />
optimierte Beratungs- und Öffnungszeiten<br />
qualifizierte und motivierte Mitarbeiter<br />
hohe Produktivität<br />
Flexibilität<br />
niedrige Preise<br />
Hier wird zu jedem Punkt im Reihumverfahren von den Teilnehmern erfragt:<br />
durchschn.<br />
Ausprägung in<br />
der Branche<br />
wesentliche Wettbewerber<br />
A B C D Wir heute Wir<br />
morgen<br />
0=sehr schlecht<br />
10 = sehr gut<br />
Differenz Prioritäten/Anmerkungen<br />
Die Punkte mit der größten Differenz werden in den Themenspeicher übernommen.<br />
Unsere Musterbank hatte Bedarf bei den Punkten „aktive, individuelle Kundenberatung“,<br />
ertragsorientiertes Verkaufen und Kundennähe.<br />
4.2.3. Unternehmenserfolgsfaktoren<br />
Im Schaubild auf der nächsten Seite ist die Vorgehensweise dargestellt. Immer<br />
Paarweise geben die Teilnehmer nach einer kurzen Einführung und anschließender<br />
Diskussion mit dem Platznachbarn ihr Votum zu den entsprechenden Bereichen ab.<br />
Bei unserer Musterbank war es aus Sicht der Teilnehmer nicht sehr gut um die<br />
strategische Ausrichtung des Hauses bestellt. Das Thema „Ziele“ war für alle bisher ein<br />
„rotes Tuch“. Die Notwendigkeit wurde kurz diskutiert, Verbesserungsvorschläge im<br />
Brainstormingverfahren gesammelt und die Punkte in den Themenspeicher eingestellt.<br />
Bei diesen EF ist es wichtig, dass der Moderator das Ruder nicht aus der Hand gibt, da<br />
sonst sehr schnell viel Zeit mit unnötigen Diskussionen vergeudet wird.<br />
Das Thema „Führen“ ist einer der wichtigen Punkte bei der Umsetzung in die Praxis.<br />
14
Noch 4.2.3. Unternehmenserfolgsfaktoren<br />
vorhanden und<br />
gelebt<br />
teilweise<br />
vorhanden<br />
nicht<br />
vorhanden<br />
Geschäftsgrundsätze<br />
Strategie<br />
Unternehmensziele<br />
Bereichsziele<br />
Abteilungsziele<br />
persönliche Ziele<br />
Er folgsfakt or en<br />
Kontrolle<br />
15
aktiv<br />
4.2.4. Kritische Erfolgsfaktoren<br />
„Wenn ich an meine Verantwortung in unserem Hause denke (in Bezug auf unsere<br />
Kunden), dann kommt es insbesondere darauf an, daß ...“<br />
Zu dieser Frage erfolgt eine kurze Stoffsammlung mit der Kartentechnik.<br />
Die Gewichtung erfolgt durch die Vernetzungsmethode, d.h. welchen Einfluß haben die<br />
einzelnen Punkte auf die Anderen.<br />
Die „Knackpunkte“ mit der größten Aktivwirkung werden in unseren Themenspeicher<br />
übertragen.<br />
Hier das Ergebnis unserer Musterbank:<br />
Vernetzungsmatrix<br />
1. Kundenzufriedenheit<br />
2. Risikomanagement<br />
3. MA-Motivation<br />
4. Kompet. ganzheitliche<br />
Beratung<br />
5. Betreuungskonzept<br />
8<br />
5,8<br />
Feld 1:<br />
hohe Aktivität,<br />
niedrige Passivität<br />
5<br />
3<br />
Feld 2:<br />
rel. hohe Aktivität,<br />
rel. hohe Passivität<br />
2 4<br />
1<br />
Feld 4:<br />
geringe Aktivität,<br />
geringePassivität<br />
Feld 3:<br />
geringe Aktivität,<br />
hohe Passivität<br />
5,8<br />
8<br />
Der Zeitbedarf für die Bearbeitung der Erfolgsfaktoren (4.2.1. bis 4.2.4.) beträgt<br />
ungefähr zwei <strong>Stunden</strong>. Diese Zeit reicht jedoch nur, wenn der Moderator sehr straff<br />
durch das Programm führt.<br />
Die Problematik liegt darin, einerseits die Meinungen aller Teilnehmer zu erfassen,<br />
andererseits jedoch keine ausschweifenden, nichtsbringenden Diskussionen<br />
zuzulassen.<br />
16
4.3. Marktsituation<br />
Die Situation vor Ort wird von den Teilnehmern meist so beschrieben:<br />
Die Konkurrenz ist die Bank um die Ecke, weil sie bessere Konditionen bietet.<br />
Die Kunden wollen immer weniger bezahlen, aber dafür höhere Zinsen für Anlagen.<br />
Für aktive Kundenansprache ist keine Zeit, weil „Verwaltungskram“, Disposition und<br />
„Laufkundschaft“ den ganzen Tag in Anspruch nehmen.<br />
Wir wollen jedoch tiefer in die Materie einsteigen und folgende Punkte unter die Lupe<br />
nehmen:<br />
4.3.1. Wettbewerbsanalyse<br />
4.3.2. Kundenanalyse<br />
4.3.3. Kunden-Mitbewerber-<strong>Analyse</strong><br />
4.3.4. Marktanteils-<strong>Analyse</strong><br />
4.3.5. <strong>Analyse</strong> Zahlungsverkehr<br />
4.3.6. Strategische Orientierung<br />
4.3.1. Wettbewerbsanalyse<br />
Bei der Frage nach den Wettbewerbern werden alle relevanten Wettbewerbskräfte vor<br />
Ort erfasst. Die Stoffsammlung erfolgt auf Zuruf. Nach diesem Part nehmen wir die<br />
Branchenerfolgsfaktoren und übertragen die Werte „Stand heute“ (aus Sicht der<br />
Teilnehmer) in eine Grafik. Da dies bei 7 oder mehr Wettbewerbern unübersichtlich wird,<br />
reduzieren wir im nächsten Schritt auf die aus Sicht der Teilnehmer wichtigsten<br />
Konkurrenten.<br />
Hier kommt Diskussion auf, die durch <strong>Analyse</strong>n, Auswertungen von Testkäufen und<br />
anderen Informationen von zuverlässigen Quellen/Institutionen durch den Moderator<br />
unterstützt werden muss, um nicht wie oben erwähnt in allgemeine Phrasen<br />
abzurutschen.<br />
Die Diskussion an dieser Stelle ist deswegen besonders wichtig, weil hier die Ursache<br />
für den Veränderungs-bedarf im stationären Bankgeschäft liegt. Die zentrale Frage<br />
lautet: „Wer macht die Geschäfte mit unseren Kunden?!“<br />
17
Bei unserer Musterbank ergibt sich folgendes Bild:<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
wir<br />
Strukturv.<br />
Sparkasse<br />
aktive, individuelle Kunde<br />
systematische Zielgruppe<br />
aktive Serviceberatung<br />
ertragsorientiertes Verka<br />
Kundennähe<br />
GS-Netz ?!<br />
Stabilisierung der Kunde<br />
Automation des Tagesge<br />
optimierte Beratungs- un<br />
qualifizierte und motiviert<br />
hohe Produktivität<br />
Flexibilität<br />
niedrige Preise<br />
Die Pfeile zeigen die Punkte mit großen Abweichungen an. Damit haben wir die<br />
nächsten Punkte für unseren Themenspeicher.<br />
4.3.2. Kundenanalyse<br />
„Welche Geschäfte machen wir mit welchen Kunden?“ lautet hier die dominierende<br />
Frage. Wenn keine aussagekräftigen Zahlen vorliegen, werden die Erfahrungen der<br />
Teilnehmer diskutiert: „Wieviel % Ihrer Zeit verbringen Sie mit welchen Kunden?“ Oft<br />
wird eine systematische Zielgruppenselektion und –aufbereitung die Folge dieser Frage<br />
werden. Das kann jedoch nicht im Rahmen der „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“ erfolgen. Denn<br />
ohne eine möglichst genaue Segmentierung wird eine optimale Bearbeitung der<br />
unterschiedlichen Kundengruppen nicht möglich sein.<br />
Häufig erkennen die Teilnehmer bereits hier, dass sie möglicherweise zu viel Zeit mit<br />
unrentablen Kunden verbringen. (Siehe Grafik S. 19 oben)<br />
18
FKA<br />
PKA<br />
FKB<br />
PKB<br />
C<br />
Zielgruppen<br />
Umsatzanteil<br />
heute<br />
Umsatzanteil<br />
morgen<br />
Gewinn<br />
heute<br />
Gewinn<br />
morgen<br />
Wichtigkeit<br />
für<br />
uns<br />
Aushängeschild<br />
Anteil<br />
reduzieren<br />
Anteil<br />
ausbauen<br />
Anteil<br />
reduzieren<br />
w/Risiko<br />
Anteil<br />
steigern<br />
Zeitanteil<br />
reduzieren<br />
Entscheidungskriterium<br />
des<br />
Kunden<br />
pers. Betreuung<br />
kurze<br />
Entscheidungswege<br />
Kompetenz<br />
Identifikation<br />
pers. Betreuung<br />
kurze<br />
Entscheidungswege<br />
Kompetenz<br />
Identifikation<br />
Vertrauen<br />
wie FKA<br />
wie PKA<br />
Service<br />
Erreichbarkeit<br />
Preis<br />
Gewohnheit<br />
pers. Betreuung<br />
Kompetenz<br />
Vertrauen<br />
Risiken für uns<br />
Hohes Risiko<br />
Abhängikeiten<br />
Wechselanfälligkeit<br />
Wechselanfälligkeit<br />
Wechselanfälligkeit<br />
Überteuerung des<br />
Service<br />
verdeckte Verluste<br />
Ausfallrisiken<br />
Kostenmotor<br />
Maßnahmen<br />
19
4.3.3. Kunden-Mitbewerber-<strong>Analyse</strong><br />
Nachdem beim letzten Schritt auch die Entscheidungskriterien der Kunden für Ihre<br />
Finanzberaterwahl besprochen wurden, beschäftigen sich die Teilnehmer gruppenweise<br />
mit der Wichtigkeit der Punkte für die unterschiedlichen Kundengruppen auf der einen,<br />
und unserer Positionierung im Verhältnis zum Wettbewerb auf der anderen Seite.<br />
Entscheidungskriterien für<br />
Zielgruppe C<br />
pers. Betreuung 1<br />
kurze Entscheidungswege 2<br />
Kompetenz fachlich 3a<br />
Kompetenz verk. 3b<br />
Identifikation 4<br />
Vertrauen 5<br />
Ser vice/N ähe 6<br />
Pr eis 7<br />
Wichtig für<br />
Kunden<br />
zu schwach<br />
angemessen<br />
strategische<br />
Vorteile<br />
5<br />
7<br />
1<br />
3b<br />
4<br />
6<br />
2<br />
3a<br />
zu gut<br />
im Verhältnis<br />
zur Konkurrenz<br />
Entscheidungskriterien<br />
für Zielgruppe PKA/PKB<br />
pers. Betreuung 1<br />
kurze Entscheidungswege 2<br />
Kompetenz fachlich 3a<br />
Kompetenz verk. 3b<br />
Identifikation 4<br />
Vertrauen 5<br />
Ser vice/N ähe 6<br />
Pr eis 7<br />
Wichtig für<br />
Kunden<br />
zu schwach<br />
angemessen<br />
5<br />
3b<br />
7<br />
1<br />
str ategische<br />
Vorteile<br />
4<br />
zu gut<br />
3a<br />
2<br />
6<br />
im Verhältnis<br />
zur Konkurrenz<br />
20
Bei unserer Musterbank haben die Mitarbeiter z.B. herausgearbeitet, dass für die<br />
Kundengruppe unten das Thema „Service/Nähe“ zu gut positioniert ist, während die<br />
verkäuferische Kompetenz Nachholbedarf aufzeigt.<br />
Mit dieser Vorgehensweise werden die Teilnehmer noch stärker sensibilisiert, sich mit<br />
den Kundengruppen intensiver auseinander zu setzen. Ein sinnvolles, funktionierendes<br />
Kundenbetreuungskonzept war im Falle unserer Musterbank eine Forderung; dieser<br />
Punkt wurde mit der Ergänzung „Die richtige fachliche und verkäuferische Qualifikation<br />
für den entsprechenden Kunden“ in unseren Themenspeicher eingetragen.<br />
Der nun folgende Punkt ist für die Teilnehmer häufig der überraschendste.<br />
4.3.4. Marktanteilsanalyse<br />
Mit einigen wenigen Zahlen ist errechenbar, wie Kundenreichweite und Marktanteil der<br />
einzelnen Geschäftsstelle und der Gesamtbank in der Region aussehen.<br />
Mit statistischen Zahlen der Landesämter hinterlegt, ergibt sich ein Bild, das von den<br />
Bankern vor Ort meist nicht so beurteilt wurde: Nämlich dass zwar häufig viele<br />
Einwohner auch Kunden sind, diese ihre Geschäfte aber nicht mit der eigenen Bank<br />
tätigen.<br />
Gravierende Unterschiede zwischen den Geschäftsstellen sind üblich, sollten aber (bei<br />
einer Gesamtbankbetrachtung) während des Workshops nicht diskutiert werden, da die<br />
Ursachen vielfältig sein können. Bei unserer gemeinsamen Betrachtung geht es lediglich<br />
um die Vermittlung der Erkenntnis, wo Handlungsbedarf erkennbar ist.<br />
Diese Zahlen haben bisher immer die Ergebnisse der vorherigen Betrachtungen und<br />
<strong>Analyse</strong>n bestätigt und untermauert.<br />
GS<br />
KAUF-<br />
KRAFT<br />
KENN-<br />
ZIFFER<br />
MIT-<br />
ARBEITER<br />
KUNDEN PASSIV AKTIV DEPOT B INVEST-<br />
MENT<br />
BAU-<br />
SPAREN/<br />
VERSICH.<br />
in T€ in T€ in T€ in T€ in T€<br />
EINWOHNER<br />
Bei der 8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong> für einzelne Filialen ist an dieser Stelle eine genauere<br />
Ursachenforschung notwendig.<br />
21
4.3.5. <strong>Analyse</strong> Zahlungsverkehr<br />
„Wo sind Zeiteinsparungspotenziale?“<br />
Zeit ist das Rarste was wir zur Verfügung haben. Es ist auch das Teuerste.<br />
„Zeitkiller“ sind Tätigkeiten, die vom Berater ausgeführt werden, obwohl das durch die<br />
Technik möglich wäre.<br />
Die folgende Statistik vergleicht die Auszahlungen an der Kasse mit denen am<br />
Geldautomaten; als optimale Quote gehen wir von 85% (Auszahlungen am GA) aus. Die<br />
Differenz ist verschenkte Zeit - und Geld.<br />
Bei der Betrachtung unserer Musterbank bleiben 75 <strong>Stunden</strong> in einem Quartal auf der<br />
Strecke; sie kosten ca. 2.900 €.<br />
Zielquote Zeit/Ausz. in Min Kosten/Min<br />
85% 3 0,64<br />
Quartal Abweichung Zeit/in h Kosten für<br />
GA Kasse gesamt % am zu Zielquote in Stück Barausz. Abweichung<br />
GA<br />
2.738 986 3.724 73,5% 11,5% 427 21 819,47<br />
4.103 1.521 5.624 73,0% 12,0% 677 34 1.298,81<br />
1.180 551 1.731 68,2% 16,8% 291 15 558,62<br />
1.599 410 2.009 79,6% 5,4% 109 5 208,32<br />
9.620 3.468 13.088 73,5% 11,5% 1.505 75 2.885,22<br />
Diese Zeit fehlt in der Beratung der Kunden.<br />
Nach einer kurzen Diskussion werden die Veränderungsvorschläge zusammen mit dem<br />
Punkt „Optimierung der Beratungszeiten“ in unseren Themenspeicher vorgetragen.<br />
4.3.6. Strategische Orientierung<br />
Die Zusammenfassung der erarbeiteten Marktsituation unter strategischen<br />
Gesichtspunkten rundet diesen Teil der 8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong> ab.<br />
Den Teilnehmern ist bewusst geworden, dass etwas geändert werden muß und sie<br />
haben erste Veränderungsvorschläge gesammelt.<br />
Der nächste Abschnitt zeigt die Situation der eigenen Bank im regionalen Bereich im<br />
Vergleich zum Durchschnitt und macht nochmals die Veränderungsnotwendigkeit<br />
deutlich.<br />
22
4.4. Finanz-/Kostensituation<br />
4.4.1. Kennziffernvergleich Finanzdaten<br />
An dieser Stelle berichten die Führungskräfte über die Kennziffern, die von den<br />
Vergleichskennziffern der anderen Banken abweichen.<br />
In der Vorbereitungsphase hatten sich die Teilnehmer mit den Zahlen beschäftigt, so<br />
dass für diesen Part nur relativ wenig Zeit einzuplanen ist.<br />
Die Punkte mit den größten Abweichungen (unter ertragspolitischer Betrachtung)<br />
kommen in den Themenspeicher.<br />
4.4.2. Wertschöpfung<br />
„Womit können wir schnell Einfluß nehmen auf ....<br />
1. den Bruttoumsatz<br />
2. die Erlösschmälerung<br />
3. den Materialaufwand<br />
4. den Personalaufwand<br />
5. Gemeinkosten<br />
In kurzer Zeit werden Ideen gesammelt, die bei der späteren Umsetzung eine große<br />
Hilfe sein werden.<br />
Ziel ist es, möglichst viele Punkte der Teilnehmer (ohne Diskussion über Sinn oder<br />
Unsinn) zu erhalten.<br />
Bei unserer Musterbank kamen die Punkte auf der Seite 25 zusammen.<br />
Die Möglichkeit zur Auswahl ist auf Seite 24 beschrieben.<br />
23
Zu 4.4.2.<br />
Bei der Priorisierung der Maßnahmen kann die folgende Methode angewendet werden:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
N A<br />
Lösungsvorschlag Ausformulierung<br />
(nur bei<br />
Auswahl)<br />
Kriterien ja?<br />
realisierbar?<br />
realisieren<br />
bis:<br />
:<br />
N = neue Idee<br />
A = Attraktivität<br />
= bekannt, wird aber bisher nicht gemacht<br />
= bekannt + gemacht<br />
Abarbeiten in der Reihenfolge<br />
N + A<br />
A<br />
<br />
Auswahl des/der Lösungen<br />
Ausformulieren<br />
a) Erfüllt Lösung die Kriterien?<br />
(kurzfristig, wichtig, beeinflußbar)<br />
b) Kann Lösung realisiert werden?<br />
c) Was realisieren wir bis wann?<br />
24
Ansätze zur Verbesserung der Wertschöpfung (Muster)<br />
1. Einflußnahme auf den Bruttoumsatz in € Priorität<br />
bestmögliche Dienstleistung<br />
Lösungen/Pakete für Zielgruppen<br />
Nischenangebote<br />
Optimierung Zusammenarbeit Verbund<br />
Termineinhaltung bei Krediten<br />
Flexibilität<br />
Schnelligkeit<br />
Verträge mit Mitarbeitern und Verwandten<br />
Öffentlichkeitsarbeit nutzen<br />
2. Einflußnahme auf die Erlösschmälerung in € Priorität<br />
Vermeidung von Sonderkonditionen<br />
Vermeidung von Ausbuchungen<br />
Vermeidung von Reklamationen<br />
Vermeidung von unsicheren Angeboten/Testkäufen<br />
3. Einflußnahme auf den Materialaufwand in € Priorität<br />
günstigerer Materialeinkauf, optimieren der Bestellmenge<br />
Übersichtlichkeit im Lager<br />
geringe Materialhaltung in GS<br />
Pflege von Material, EDV und Einrichtung<br />
4. Einflußnahme auf den Personalaufwand in € Priorität<br />
Zeitvorgaben<br />
Pauseneinhaltung<br />
systematische Qualifikatinsmaßnahmen, keine Gießkanne<br />
geringe Abwesenheitszeiten<br />
flexibler MA-Einsatz<br />
Fixkosten ablösen durch variable Kosten<br />
Zeitkonten<br />
Vermeiden von Doppel- und Nacharbeiten<br />
richtige Auslastung der Berater<br />
5. Einflußnahme auf Gemeinkosten in € Priorität<br />
Fuhrparkkosten senken<br />
Verbrauchsmaterialien eigenverantwortlich behandeln<br />
Senken der Energiekosten<br />
Senken der Büromaterialkosten<br />
Reduzierung der Telefonkosten<br />
Optimieren der Unkosten für Vorgespräche<br />
Verantwortung für konkrete Aufgabenstellungen<br />
Raumkosten reduzieren<br />
25
mittel<br />
hoch<br />
4.5. Zusammenfassung und Schlußbericht<br />
4.5.1 Zusammenfassung<br />
Nachdem die vier Bereiche abgearbeitet sind, geht es an die Zusammenfassung. Im<br />
Themenspeicher dürften so an die 15 – 25 „Knackpunkte“ gesammelt worden sein.<br />
Zunächst werden doppelt aufgezählte Punkte zusammengefasst und damit eine<br />
Reduzierung auf ca. 8 – 12 Punkte erreicht.<br />
Die im Normalfall fast unmögliche Aufgabe, in kurzer Zeit die wichtigsten<br />
herauszufinden, kann nur durch die Anwendung spezieller Methoden erreicht werden.<br />
Zum einen ist eine Aufteilung der gesammelten Punkte auf verschiedene Gruppen<br />
notwendig, um im gesteckten Zeitrahmen zu bleiben; zum zweiten benötigen die<br />
Gruppen einheitliche Kriterien zur Beurteilung , damit die Ergebnisse nicht später<br />
angezweifelt werden können.<br />
Dazu verwenden wir die von Prof. Dr. Nagel entwickelten Tabellen, die für jedes Projekt<br />
eine dreistellige Zahl ermittelt.<br />
Bewertet wird jeweils die Renatbilität (horizontal), die strategische Bedeutung (vertikal)<br />
und die Dringlichkeit (Farbe) einer Maßnahme.<br />
Anhand dieser Kriterien kann nun das Projekt relativ problemlos in eine Matrix<br />
eingestellt werden. Diskussionen um kleinere Verschiebungen können jedoch mit<br />
Hinweis auf die Komplexität der Thematik sehr kurz gehalten werden.<br />
Hier das Ergebnis unserer Musterbank:<br />
1.Strategiepapier<br />
2.Organigramm,<br />
GS-Struktur<br />
3.Kommunikation<br />
4.Ablauforga<br />
5.Personaleinsatz +<br />
Per sonalplanung<br />
6.Führen mit Zielen,<br />
Teamgedanke<br />
7.Controlling<br />
8.Vertriebssteuerung /-<br />
str ategie<br />
9.Kundensegmentierung<br />
und -zuordnung<br />
10.fachl. W issen,<br />
Verkaufsver halten<br />
11.Zielgruppen<br />
12.Zeitmanagement<br />
strategische Bedeutung<br />
niedrig<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
12<br />
11<br />
8<br />
10<br />
6<br />
5 9 7 2<br />
3<br />
4<br />
dringlich:<br />
> Mußaktivitäten: sofort<br />
> notwendige Aktivitäten: bis 3 Monate<br />
> mittelfristige Aktivitäten: über 3 Monate<br />
1 1 2 3 4 5<br />
Rentabilität<br />
niedrig mittel hoch<br />
26
Bewertung von geplanten Maßnahmen und Projekten<br />
Maßnahme/Projekt:<br />
1. Rentabilität / Amortisationsdauer Frage:<br />
Wann ziehen wir messbaren Nutzen aus<br />
der Maßnahme?<br />
über 6<br />
Jahre<br />
über 4<br />
bis 6<br />
Jahre<br />
über<br />
2,5 bis<br />
4 Jahre<br />
über<br />
1,25<br />
bis 2,5<br />
Jahre<br />
Rentabilität / Nutzen 1 2 3 4 5<br />
Beurteilung<br />
2. Strategische Bedeutung sehr<br />
niedrig<br />
bis<br />
1,25<br />
Jahre<br />
niedrig mittel hoch sehr<br />
hoch<br />
1 2 3 4 5<br />
Bessere Kundenorientierung<br />
Schaffung von Zusatznutzen für Kunden<br />
Neue Produkte/Dienstleistungen<br />
Erhöhung der Marktanteile<br />
Verbesserung der Reaktionsgeschwindigkeit<br />
Erhöhung Austrittsbarrieren<br />
Erhöhung Eintrittsbarrieren<br />
Bessere Information/Steuerung<br />
Beurteilung höchster Wert<br />
Beurteilung (Durchschnittswert) Punktzahl : Kriterien =<br />
3. Operative Dringlichkeit sehr<br />
niedrig<br />
niedrig mittel hoch sehr<br />
hoch<br />
1 2 3 4 5<br />
Erfüllung von Rechtsvorschriften<br />
Erfüllung interner Vorschriften<br />
Abhängigkeit von anderen Projekten<br />
Probleme im täglichen Geschäft<br />
Personelle Engpässe<br />
Ablöse- /Erneuerungsbedarf<br />
Veränderungen Aufbau-Orga<br />
Veränderungen Ablauf-Orga<br />
Beurteilung höchster Wert<br />
Beurteilung (Durchschnittswert) Punktzahl : Kriterien =<br />
Bewertungszahl 3-stellig<br />
1. Stelle = höchste Zahl<br />
2. Stelle = 2.höchste Zahl<br />
3. Stelle = niedrigste Zahl<br />
1) eine 5 in der Bewertungszahl bedeutet:<br />
2) Quersumme > 10 Punkte<br />
3) Quersumme 7-9 Punkte<br />
Muß-Investition<br />
Muß-Investition<br />
Kann-Investition<br />
27
Kriterien „Strategische Bedeutung“<br />
Kriterien 1 2 3 4 5<br />
bessere Kundenorientierung<br />
Schaffung von<br />
Zusatznutzen für den<br />
Kunden<br />
Neue Produkte/<br />
Dienstleistungen<br />
Erhöhung der<br />
Marktanteile<br />
Verbesserung unserer<br />
Reaktionsgeschwindigkeit<br />
Erhöhen der<br />
Austrittsbarrieren bei<br />
Kunden<br />
Erhöhen der<br />
Eintrittsbarrieren für<br />
Mitbewerber<br />
Bessere Informationsund<br />
Steuerungsmöglichkeiten<br />
nicht<br />
wahrnehmbar<br />
nicht<br />
wahrnehmbar<br />
kein<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
nicht<br />
wahrnehmbar<br />
nicht<br />
wahrnehmbar<br />
nicht gegeben<br />
nicht gegeben<br />
nicht gegeben<br />
geringe<br />
Verbesserung<br />
Nutzen ist<br />
kaum<br />
erkennbar<br />
leichter<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
kaum<br />
wahrnehmbar<br />
kaum<br />
wahrnehmbar<br />
kaum<br />
erkennbar<br />
kaum<br />
erkennbar<br />
kaum<br />
erkennbar<br />
wahrnehmbare<br />
Verbesserung<br />
wahrnehmbarer<br />
Nutzen<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
ist<br />
wahrnehmbar<br />
wahrnehmbare<br />
Verbesserung<br />
wahrnehmbare<br />
Verbesserung<br />
wahrnehmbare<br />
Erhöhung<br />
wahrnehmbare<br />
Erhöhung<br />
wahrnehmbare<br />
Verbesserung<br />
deutliche<br />
Verbesserung<br />
deutlicher<br />
Mehrwert<br />
deutlicher<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
deutlich zu<br />
Lasten der<br />
Konkurrenz<br />
verbessert<br />
schneller als<br />
die Konkurrenz<br />
wesentlich<br />
höhere<br />
Austrittsschwelle<br />
wesentlich<br />
höhere Eintrittsschwelle<br />
deutliche<br />
Verbesserung<br />
ganz<br />
wesentliche<br />
und<br />
nachhaltige<br />
Verbesserung<br />
Nutzen ist<br />
signifikant und<br />
nachhaltig<br />
wesentlicher<br />
und<br />
nachhaltiger<br />
Wettbewerbsvorteil<br />
deutlich und<br />
nachhaltig zu<br />
Lasten der<br />
Konkurrenz<br />
verbessert<br />
deutlich<br />
schneller als<br />
die Konkurrenz<br />
höchstmögliche<br />
Austrittsschwelle<br />
höchstmögliche<br />
Eintrittsschwelle<br />
signifikante und<br />
nachhaltige<br />
Verbesserung<br />
28
Kriterien „operative Dringlichkeit“<br />
Kriterien 1 2 3 4 5<br />
externe Rechtsvorschriften<br />
Interne Revisions-<br />
Kontrollvorschriften<br />
Abhängigkeit von<br />
anderen<br />
Investitionen/Projekten<br />
Probleme im täglichen<br />
Geschäft<br />
personelle Engpässe<br />
Ablöse-/ Erneuerungsbedarf<br />
Veränderung<br />
Aufbauorganisation<br />
Veränderung<br />
Ablauforganisation<br />
keine Relevanz<br />
keine<br />
Beeinträchtigung<br />
der<br />
Sicherheit<br />
keine<br />
Abhängigkeit<br />
geringe<br />
Relevanz ohne<br />
Sanktionen<br />
tolerierbare<br />
Beeinträchtigung<br />
geringe<br />
Abhängigkeit<br />
nicht gegeben so gut wie nicht<br />
gegeben<br />
keine<br />
Einschränkung<br />
kein Bedarf<br />
keine<br />
Auswirkung auf<br />
Projekte<br />
keine<br />
Auswirkung auf<br />
Projekte<br />
kaum<br />
eingeschränkt<br />
in naher Zeit<br />
kein Bedarf<br />
kaum<br />
Auswirkung auf<br />
Projekte<br />
kaum<br />
Auswirkung auf<br />
Projekte<br />
bedingte<br />
Relevanz,<br />
wahrscheinlich<br />
ohne<br />
Sanktionen<br />
mittlere<br />
Abhängigkeit<br />
mittlerer Anteil<br />
an Fehlern/<br />
Beschwerden<br />
mittlerer<br />
Engpass<br />
Handlungsbedarf<br />
angekündigt<br />
geringe<br />
Auswirkungen<br />
geringe<br />
Auswirkungen<br />
bedingte<br />
Relevanz,<br />
wahrscheinlich<br />
mit Sanktionen<br />
spürbare<br />
Beeinträchtigung<br />
Schwerwiegende<br />
Beeinträchtigung<br />
starke<br />
Abhängigkeit<br />
hohe<br />
Fehlerquote/<br />
Beschwerden<br />
starker<br />
Engpass<br />
dringender<br />
Handlungsbedarf<br />
Handlungsbedarf<br />
für Projekt<br />
Handlungsbedarf<br />
für Projekt<br />
Nichtbeachtung<br />
führt sicher zu<br />
Sanktionen<br />
völlige<br />
Beeinträchtigung<br />
der<br />
Sicherheit<br />
höchstmögliche<br />
Abhängigkeit<br />
unzumutbar<br />
hohe Fehler-<br />
/Beschwerdequoten<br />
nicht<br />
überbrückbarer<br />
Engpass<br />
sofortiger<br />
Handlungsbedarf<br />
Projekt ist<br />
"Muß"<br />
Projekt ist<br />
"Muß"<br />
29
4.5.2 Schlußbericht<br />
Die Bank erhält die Zusammenfassung der erarbeiteten Unterlagen (ca. 60 Seiten) ca.<br />
14 Tage nach dem Workshop im Rahmen einer Kurz-Präsentation.<br />
Diese Vorgehensweise soll bei den Teilnehmern das Erlebte und Erarbeitete nochmals<br />
vertiefen, um die nächsten Schritte im Umsetzungsprozess voranzubringen.<br />
Manche Banken stellen diese Ausarbeitungen im Rahmen einer (regionalen)<br />
Betriebsversammlung vor, um auch bei den nicht direkt im Markt tätigen Mitarbeitern<br />
eine Aufbruchstimmung zu erzeugen.<br />
Die Übertragung der Projekte in eine Balanced-Score-Card (siehe Folgeseite) erfolgt<br />
bei der Zusammenfassung und Protokollerstellung.<br />
Damit ist die „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“ für den Unternehmensberater abgeschlossen.<br />
5. Ausblick<br />
Die weitere Begleitung bei der Umsetzung in die Praxis wird von den meisten Banken<br />
gewünscht. Die Vorteile eines externen Beraters sind den Führungskräften dadurch<br />
bewusst geworden, dass eine große Anzahl von „Problemfeldern“ systematisch und<br />
strukturiert aufgearbeitet wurden.<br />
In vielen Fällen wurden die in den Vorjahren schon diskutiert, aber nie abschließend<br />
behandelt. Prioritäten konnten bisher oft nicht oder nur schwer gesetzt werden.<br />
Die „Ich-habe-mehr-zu-sagen-als-du“-Mentalität“ oder das „Meine-Arbeit-ist-wichtigerals-deine“-Denken<br />
hat schon oft (so die Aussagen vieler Teilnehmer) Projekte zum<br />
Scheitern verurteilt.<br />
Die „8-<strong>Stunden</strong>-<strong>Analyse</strong>“ ist kein Allheilmittel. Denn ob die Umsetzung funktioniert ist<br />
eine Frage der Führung und der Konsequenz.<br />
Aber sie ist der Auftakt, der in der Bank eine ganzheitliche Aufbruchstimmung dadurch<br />
erzeugt, dass alle Verantwortlichen gemeinsam die Marschroute festgelegt und die<br />
nächsten Schritte vereinbart haben.<br />
Durch diese Gemeinsamkeit und das Optimieren der internen Kommunikation wird auch<br />
der Kunde im externen Kommunikationsprozess spüren, dass es nicht nur Worte auf<br />
Papier sind, sondern sich eine lebendige Organisation um ihn kümmert.<br />
Wenn wir am Markt erfolgreich bleiben wollen, müssen wir unseren Mitarbeitern nicht<br />
(nur) den Umgang mit der Technik oder neuen Programmen beibringen, sondern ihnen<br />
den Spaß am kundenorientierten (es gibt „interne“ und „externe“ Kunden) Verkaufen und<br />
Betreuen vermitteln.<br />
Dieser Satz stammt – in etwas abgewandelter Form – von Antoine de Saint-Exupery:<br />
„Wenn Du ein Schiff bauen willst, so lehre die Männer nicht den Umgang mit<br />
Werkzeugen, sondern vermittele ihnen die Sehnsucht nach dem weiten endlosen<br />
Meer.“<br />
30
Projektmanagement BSC (Muster)<br />
Lenkungsausschuss:<br />
VS + Projektverantwortliche<br />
Projekt-Leitung<br />
A B C D<br />
Markt Mitarbeiter Prozesse Finanzen<br />
systematische<br />
Vertriebssteuerung,<br />
Normen<br />
fachl. Wissen,<br />
Verkaufsverhalten<br />
Mafo<br />
Team-Leitung AA BB CC CC<br />
Dabei AAA BBB CCC CCC<br />
Start März 2001 März 2001 März 2001 März 2001<br />
BW-Controlling<br />
Abschluss bis Ende Dezember 2001 Dezember 2001 Dezember 2001 Dezember 2001<br />
Kunden-<br />
Personaleinsatz + einheitliche Statistiken<br />
segmentierung Personalplanung Ablauf Orga<br />
Team-Leitung AB BC CD CD<br />
Dabei ABB BCC CDD CDD<br />
Start März 2001 März 2001 März 2001 März 2001<br />
Abschluss bis Ende Dezember 2001 Dezember 2001 Dezember 2001 Dezember 2001<br />
Kundenzuordnung<br />
Führung,<br />
Teamgedanke<br />
Controlling<br />
D3<br />
Zielgruppen Kommunikation Organigram,<br />
GS-Struktur<br />
D4<br />
Produkte, Bündel,<br />
Straffung<br />
erfolgsorientierte<br />
Bezahlung<br />
Technik,<br />
Programme<br />
D5<br />
Werbung, ÖA, PR Zielplanung Beratungs-<br />
Öffnungszeiten<br />
D6<br />
31