PVM - acarda

PVM
Investmentfonds mit mehreren Teilfonds
BERICHT DER VERWALTUNGSGESELLSCHAFT
Sehr geehrte Anlegerin, sehr geehrter Anleger,
2008 war das Jahr, in dem die Finanzkrise global um sich gegriffen hat. Was zu Beginn des Jahres
mit einem lokalerscheinenden Subprime-Problem begann, endete mit einem Finanz-Tsunami bisher
unbekannten Ausmaßes.
Rückblick
Am stärksten betroffen waren die USA, aber alle Industrie- und viele Schwellenländer sahen sich
gezwungen, ihre Banken mit Staatsgarantien, Zuschüssen und Milliarden-Krediten zu stützen. Der
Internationale Währungsfonds IWF schätzte inzwischen den weltweiten Abschreibungsbedarf aller
Finanzinstitute auf 1,4 Billionen USD. Banken wie Citigroup oder Merrill Lynch konnten durch
staatliche Mithilfe gerettet werden. Der ehemals weltweit größte Versicherer, die American
International Group (AIG), konnte nur mit Hilfe von Staatskrediten und -garantien überleben. Die
größten US-Hypothekenbanken Freddie Mac und Fannie Mae wurden verstaatlicht. Doch auch
europäische und deutsche Institute wurden in den Strudel kollabierender Banken gezogen. So
mussten die IKB, die Hypo Real Estate und viele Landesbanken, vor allem die Sachsen LB und die
Bayerische Landesbank, Abschreibungen in Milliardenhöhe verkraften. Die wachsende Angst vor
Bankenpleiten führte am Geldmarkt zu einer dramatischen Geldverknappung. Keine Bank traute mehr
der anderen.
Der "Kredit-Crash" führte in Deutschland schließlich Mitte Oktober zu einem staatlichen
Rettungsschirm in Höhe von bis zu 500 Mrd. EUR. Dieser Fonds wurde bisher allerdings nur zögerlich
von einigen Banken angenommen. Bereits im September kündigte die US-Regierung ein 700 Mrd.
USD schweres Rettungspaket an. Weltweit haben die größten Finanzinstitute mittlerweile über
250.000 Mitarbeiter entlassen, weitere Entlassungswellen sind für die nächsten 1-2 Jahre
angekündigt.
Mit der Pleite der renommierten US-Investmentbank Lehman Brothers am 15. September 2008
erreichte die Finanzkrise ihren Höhepunkt, der sich auch gleichzeitig auf sämtliche Anlageklassen
schlagartig auswirkte. Vor allem die internationalen Aktien- und Rohstoffbörsen standen in 2008 mit
substanziellen Verlusten von bis zu 70% im Mittelpunkt. Im letzten Quartal 2008 mehrten sich die
Horrornachrichten auch aus einzelnen Industrieunternehmen bzw. ganzen Branchen. Neben der
Bankenbranche litten vor allem Automobilunternehmen und deren Zulieferer unter abrupt
nachlassender Nachfrage nach Autos weltweit. Die drei gebeutelten US-Autobauer General Motors,
Ford und Chrysler konnten nur mit Staatsmitteln kurzfristig gerettet werden.
Wirtschaftsforscher überboten sich Ende 2008 in den Erwartungen für 2009 mit Negativszenarien.
Demnach erscheint eine lange und intensive Rezession nun nicht mehr vermeidbar. Von einigen
Marktteilnehmern wird sogar eine historisch rekordverdächtige Rezession, evtl. sogar eine
Wirtschaftsdepression erwartet.
Noch im Juli entschied die europäische Notenbank EZB über eine Erhöhung des Leitzinses um 25
Stellen auf 4,25%. Die Inflation hatte, vor allem auf Grund haussierender Rohstoffpreise,
rekordverdächtige 4% überschritten. Die amerikanische FED befand sich damals bereits im
Rückwärtsgang und reduzierte sukzessive ihre Tagesgeldsätze von 5,25% zu Jahresbeginn bis
zuletzt historisch niedrigen 0,1%! Geld fast zum Nulltarif, welches die stark rezessive US-Wirtschaft
wieder auf Vordermann bringen soll. Die weltweit um sich greifende Wirtschaftskrise hatte auch in
Europa den Euribor-Satz von 4,1% zu Jahresbeginn auf zuletzt 2,5% fallen lassen. Zwischenzeitlich
war dieser Satz auf über 5% gestiegen, nachdem der Geldmarkt massiv unter Austrocknung litt und
zudem Misstrauen unter Banken herrschte. Um das globale Finanzsystem vor einem Kollaps zu
schützen, unterstützten Notenbanken weltweit die Geldmärkte massiv mit Billionen-USD-Beträgen.
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