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Pressespiegel Der Ignorant und der Wahnsinnige - Thomas Bernhard

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darunter<br />

-<br />

bekanntlich<br />

Zur Zeit 11.01.2013<br />

Erscheinungsland: Österreich | Auflage: | Reichweite: Reichweite: k.A. | Artikelumfang: 36.326 mm²<br />

Seite: 36 1/1<br />

Thema: Akademietheater<br />

Autor:<br />

KULTUR<br />

Anfragen für weitere Nutzungsrechte an den Verlag<br />

Knapp<br />

vor Weihnachten <strong>und</strong><br />

zum Jahreswechsel brachten<br />

die Premieren im Akademie- <strong>und</strong><br />

Burgtheater zwei Stücke, die ohne<br />

jede Diskussion dem Bereich des<br />

Absurden zugerechnet werden<br />

können <strong>und</strong> damit in nur sehr beschränktem<br />

Ausmaß den jeweiligen<br />

Anlässen zuzuordnen sind.<br />

Daß auf diese Weise traditionelle<br />

<strong>und</strong> daher übliche Produktionen<br />

außer acht gelassen wurden, spricht<br />

schon Bände.<br />

Ewald Palmetshofer wird als<br />

Autor "zeitgemäßen" Theaters<br />

hoch gehandelt, was aber absolut<br />

nichts über die tatsächliche Qualität<br />

seiner Werke aussagt, denn ..rauber.<br />

schuldengenital" im Akademietheater<br />

ist zwar offiziell eine Paraphrase<br />

zu Friedrichs Schillers "Räuber",<br />

erinnert an diese allerdings nur im<br />

Abstand von ungezählten Lichtjahren.<br />

Die bekannten Brü<strong>der</strong> Karl <strong>und</strong><br />

Franz suchen ihre Eltern heim, um<br />

bei dieser Gelegenheit ihr Erbe mit<br />

Gewalt einzufor<strong>der</strong>n. Was dabei<br />

herauskommt ist ein zweistündiges<br />

<strong>und</strong> (absichtlich) pausenloses Tohuwabohu,<br />

das zu einer ständigen<br />

Flucht <strong>der</strong> Zuschauer führt, zumal<br />

<strong>der</strong> berühmte "Otto Normalver<br />

braucher" jede Übersicht in bezug<br />

auf die Handlung verliert. Regisseur<br />

Stephan Kimmig schien es auch<br />

nicht darauf angelegt zu haben, den<br />

Inhalt verständlich zu machen. Die<br />

-<br />

acht Darsteller ein Kind<br />

-bemühen sich im objektiven Sinn,<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Sache einen Theaterabend<br />

zu gestalten, scheitern aber an<br />

<strong>der</strong> Unzulänglichkeit des Textes, <strong>der</strong><br />

in einigen Momenten tatsächlich an<br />

Schiller gemahnt, ohne dessen Qualität<br />

auch nur annähernd zu errei<br />

chen. Therese Affolter, Sarah Viktoria<br />

Frick, Barbara Petritsch, Philipp<br />

Hauß, Michael König, Christoph<br />

Luser <strong>und</strong> Martin Schwab wurden<br />

daher für ihr "Wollen" bedankt.<br />

<strong>Thomas</strong> <strong>Bernhard</strong>s "<strong>Der</strong> <strong>Ignorant</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Wahnsinnige</strong>"<br />

Presseclipping erstellt am 14.01.2013 für Burgtheater Wien zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.<br />

AUF BUHNEN &<br />

PODIEN<br />

Absurdes engros:<br />

Palmetshofer im Akademietheater<br />

<strong>Bernhard</strong> im Burgtheater<br />

ein "Skandal" bei<br />

<strong>der</strong> Uraufführung im Rahmen <strong>der</strong><br />

Salzburger Festspiele 1972<br />

-<br />

wurde<br />

erstaunlicherweise erstmals im<br />

Burgtheater gezeigt.<br />

Zwar als Ersatz für eine verschobene<br />

Uraufführung, dennoch aber<br />

bew<strong>und</strong>ernswert in Hinsicht auf<br />

S. Melles, J. Meyerhoff <strong>und</strong> P. Simonischek im Burgtheater<br />

die schauspielerischen Leistungen,<br />

wobei in erster Linie natürlich<br />

Joachim Meyerhoff zu nennen ist,<br />

<strong>der</strong> als Doktor (^-<strong>Wahnsinnige</strong>r) ein<br />

fast unbewältigbares Textvolumen<br />

zu meistern hatte <strong>und</strong> dies auch in<br />

bew<strong>und</strong>ernswerter Art <strong>und</strong> Weise<br />

schaffte. Als Vater (=<strong>Ignorant</strong>) war<br />

-<br />

Peter Simonischek von <strong>der</strong> Maske<br />

her kaum zu erkennen, beeindruckte<br />

aber mit wenigen Sätzen.<br />

-<br />

In <strong>der</strong> Hauptrolle als Sängerin von<br />

Mozarts "Königin <strong>der</strong> Nacht" bestach<br />

Sunnyi Melles<br />

mit den bei ihr<br />

bekannten Tugen<br />

den.<br />

Das Bühnenbild<br />

von Stephane Laime<br />

<strong>und</strong> Katharina<br />

Faltner <strong>und</strong> die Kostüme<br />

von Kathrin<br />

Plath trugen auch<br />

zum Erfolg <strong>der</strong> Premiere<br />

dieses frühen<br />

<strong>Bernhard</strong>-Stückes bei, zumal hier<br />

-<br />

-trotz <strong>der</strong> Absurdität Verständnis<br />

herrschte. Insgesamt wurde damit<br />

<strong>der</strong> Beweis erbracht, daß auch<br />

scheinbar "unmo<strong>der</strong>ne" Stücke<br />

beim Publikum großes Interesse<br />

wecken können (<strong>und</strong> sollen)!<br />

WILHELM SELEDEC<br />

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