Die Hymenopteren einer Wiese auf Kalkgestein: Ökologische ...
Die Hymenopteren einer Wiese auf Kalkgestein: Ökologische ...
Die Hymenopteren einer Wiese auf Kalkgestein: Ökologische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7<br />
1.2 <strong>Die</strong> Erfassungsmethoden<br />
1986 und 1988 wurde die Drakenbergwiese<br />
mit Bodenphotoekletoren,<br />
also Schlupffallen, beprobt (Hövemeyer<br />
1996, Ulrich 1999a, b, 2004b).<br />
1986 gab es 12 solcher Fallen mit<br />
<strong>einer</strong> Grundfläche von je 0,25 m 2 . Es<br />
wurden also insgesamt 3 m 2 abgefangen.<br />
<strong>Die</strong>se wurden von April bis Juli in<br />
Gruppen zu vier alle zwei Wochen umgesetzt.<br />
Von Juli bis September wurden<br />
sie in Sechsergruppen alle vier Wochen<br />
umgesetzt (Hövemeyer 1996). 1988<br />
gab es acht Eklektoren, die eine Grundfläche<br />
von 1 m 2 hatten. Sie wurden Ende<br />
März installiert, fingen bis Ende November<br />
und wurden nur einmal, in der<br />
ersten Juliwoche, umgesetzt. <strong>Die</strong> Daten<br />
der vorliegenden Arbeit basieren also<br />
<strong>auf</strong> 11 m 2 abgefangener Fläche innerhalb<br />
von zwei Untersuchungsjahren.<br />
In beiden Jahren diente Picrinsäure<br />
als Fangflüssigkeit in der Kopfdose.<br />
<strong>Die</strong> Kopfdosen wurden wöchentlich geleert<br />
und das Tiermaterial in Alkohol<br />
<strong>auf</strong>bewahrt.<br />
Bodenphotoeklektoren (auch A-<br />
bundanz- oder Schlupffallen genannt;<br />
Funke 1971 1983, Southwood 1978,<br />
Ellenberg et al 1986, Ulrich 1985,<br />
1987a, 1988, Schmitt 2004) haben den<br />
Vorteil, dass sie eine definierte Oberfläche<br />
des Waldbodens mehr oder weniger<br />
quantitativ abfangen. <strong>Die</strong>s gilt natürlich<br />
vor allem für positiv phototaktische<br />
Insekten. <strong>Die</strong> Erfahrung zeigt allerdings,<br />
dass auch brachyptere und sogar aptere<br />
Arthropoden zu einem hohen Prozentsatz<br />
abgefangen werden (Thiede<br />
1975, Hilpert 1989, Ulrich 1988). Natürlich<br />
werden nur solche Arten erfasst, die<br />
mindestens ein Stadium ihres Lebens<br />
am oder im Boden, in Totholz oder in<br />
der Krautschicht verbringen. Arten mit<br />
vollständigem Lebenszyklus etwa in der<br />
Kronenregion eines Waldes werden natürlich<br />
nicht oder zumindest nicht qualitativ<br />
abgefangen. Eklektoren fangen also<br />
Stratenwechsler und sind dazu ein<br />
ideales Werkzeug zur quantitativen Erfassung<br />
dieser Teilgruppe <strong>einer</strong> Fauna<br />
(Froese 1992, Steinborn und Meyer<br />
1994, Weber und Prescher 1995,<br />
Schmitt 2004).<br />
Es muss allerdings kritisch bemerkt<br />
werden, dass trotz der über 40-<br />
jährigen Anwendung von Bodenphotoeklektoren<br />
zur quantitativen Erfassung<br />
von positiv phototaktischen Arthropoden<br />
(und das sind fast alle) noch immer<br />
keine kritische Studie über die