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Die Hymenopteren einer Wiese auf Kalkgestein: Ökologische ...

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Saprophage<br />

Säftesauger<br />

Räuber<br />

Parasitoide<br />

Mycetophage<br />

Minierer<br />

Holzbohrer<br />

Gallbildner<br />

Ektophytophage<br />

Eier<br />

Gilde unbekannt<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

Anteil Drakenberg zu Anteil in Europa<br />

Abbildung 2.3.6: Der Anteil einzelner<br />

Wirtsgilden an der Gesamtfauna (Artenzahl<br />

/ Gesamtzahl der Arten) im Verhältnis<br />

zu ihren Anteilen an der gesamten<br />

mitteleuropäischen Fauna.<br />

<strong>Wiese</strong> wohl pro Jahr etwa 1000 / 20000<br />

= 5% des regionalen europäischen Artenpools<br />

beherbergen.<br />

Interessant ist, welche Parasitoidfamilien<br />

fehlten. Unter den artenreichen<br />

Familien mit über 50 Arten in Europa<br />

konnte ich keine Bethyliden (sie befallen<br />

als Idiobionten Käferlarven), Chalcididae<br />

(ebenfalls meist Idiobionten),<br />

Chrysididae (idiobiontische Ektoparasitoide),<br />

Cynipidae (befallen als Koinobionten<br />

meist Gallbildner oder induzieren<br />

selbst Gallen) und Eumeniden (Nestbauer,<br />

Idiobionten) nachweisen.<br />

<strong>Die</strong> hohe Zahl an Idiobionten in<br />

dieser Liste scheint <strong>auf</strong> den ersten Blick<br />

31<br />

anzudeuten, dass die <strong>Wiese</strong> weniger<br />

solcher Arten enthielt, als es nach dem<br />

europäischen Artenpool zu erwarten<br />

war. <strong>Die</strong>s war jedoch nicht der Fall. Meine<br />

Datenbank der europäischen <strong>Hymenopteren</strong><br />

enthält 4331 idiobiontische<br />

Parasitoidarten und 8249 Koinobionten.<br />

Auf der Drakenbergwiese konnte ich<br />

178 Idiobionten und 227 Koinobionten<br />

nachweisen. Ein 4-Felder χ 2 Test deutet<br />

<strong>auf</strong> eine signifikant höhere Zahl an Idiobionten<br />

<strong>auf</strong> der <strong>Wiese</strong> hin (χ 2 = 15,3; p<br />

(χ 2 ) < 0,001). Von 50 Parasitoidarten<br />

war der Typ unbekannt. Selbst wenn<br />

alle diese Arten Koinobionten wären,<br />

würde sich immer noch ein signifikantes<br />

Übergewicht der Idiobionten <strong>auf</strong> der<br />

<strong>Wiese</strong> ergeben (χ 2 = 4,07; p(χ 2 ) = 0,04).<br />

Eine Analyse der Residuen in<br />

Abb. 2.3.1 zeigt, dass einige Familien<br />

<strong>auf</strong> der <strong>Wiese</strong> deutlich überrepräsentiert<br />

waren, die Proctotrupidae, Megaspilidae,<br />

Dryinidae, Mymaridae und Platygastridae<br />

(Abb. 2.3.4). <strong>Die</strong>s liegt bei<br />

den Platygastriden, Dryiniden und Mymariden<br />

sicher an der hohen Zahl der<br />

Wirtsarten (Gallbildner und Säftesauger<br />

bzw. ihre Eier). <strong>Die</strong> Proctotrupiden waren<br />

<strong>auf</strong> der <strong>Wiese</strong> vor allem durch Arten<br />

der Gattung Exallonyx vertreten, die allesamt<br />

wohl Staphylinidenlarven befallen<br />

(Ulrich 2004a). Proctotrupiden erreichen<br />

auch in anderen Habitaten hohe

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