Frankfurter Institut Kleine Handbibliothek • Band 22 - Stiftung ...

trag zur Beseitigung dieses Engpasses erwartet werden.
Insoweit ist die Lage in den vier Reformstaaten höchst
unterschiedlich.
In Ungarn sind als Folge der staatlichen Sparpolitik und
der damit einhergehenden Preis- und Abgabenerhöhungen
1995 Einbußen beim verfügbaren Realeinkommen von
etwa drei Prozent entstanden 1) . Für 1996 wird der reale
Kaufkraftverlust der Bevölkerung auf 10 bis 12 Prozent
geschätzt; 1997 wird erstmals wieder ein leichter Anstieg
der Massenkaufkraft erwartet 2) . In Polen ist dagegen 1995
ein Anstieg der durchschnittlichen Reallöhne um rund vier
Prozent eingetreten. 1996 ist nach vorläufigen Angaben
sogar ein realer Zuwachs von 5,9 Prozent entstanden. Da
gleichzeitig die Anzahl der Beschäftigten gestiegen ist und
mehr Konsumentenkredite in Anspruch genommen wurden,
ist der private Verbrauch 1996 um real 8,2 Prozent
angewachsen 3) . Die zunehmende Knappheit an qualifizierten
Arbeitskräften hat die Nominallöhne in der Tschechischen
Republik kräftig steigen lassen – bei starker Differenzierung
nach Wirtschaftsbereichen. Ein Indiz für das
Steigen der durchschnittlichen tschechischen Reallöhne ist
der 1995 um real 6,8 Prozent gewachsene private Verbrauch
4) . Auch 1996 und 1997 sind vom privaten Konsum
hohe Wachstumsimpulse ausgegangen 5) . In der Slowaki-
1)
Nach Schätzungen der FAZ GmbH Informationsdienste, Ungarn,
Januar 1996, S. 8.
2)
Siehe FAZ GmbH Informationsdienste, Ungarn, Januar 1997,
S. 7.
3)
Nach Schätzungen der FAZ GmbH Informationsdienste, Polen,
Januar 1997, S. 6f.
4)
Siehe FAZ GmbH Informationsdienste, Tschechische Republik,
Februar 1996, S. 8.
5)
Nach Einschätzung der FAZ GmbH Informationsdienste,
Tschechische Republik, Februar 1997, S.9.
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