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3. Transport- und Logistikaufgaben im Bergbau 3.1 ... - Matarka

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<strong>3.</strong> <strong>Transport</strong>- <strong>und</strong> <strong>Logistikaufgaben</strong> <strong>im</strong> <strong>Bergbau</strong><br />

<strong>3.</strong>1 Logistik in einem Kohlebergwerk<br />

Die Logistik <strong>im</strong> Steinkohlebergbau muß die Aufgaben der<br />

Gr<strong>und</strong>versorgung <strong>und</strong> in der Produktion erfüllen (Bild 13). In Zeiten der<br />

Logistikbereich Logistikobjekte Logistische Funktionen<br />

Beschaffungslogistik<br />

Produktionslogistik<br />

s.o. + Halb- <strong>und</strong> Fertigfabrikate<br />

Distributionslogistik<br />

Entsorgungslogistik<br />

Personalloglstik<br />

Roh-, Hills- <strong>und</strong> Betriebs-<br />

Stoffe, Kaufteile, Handelsware<br />

Fertigfabrikate, Ersatzteile<br />

für Fertigfabrikate,<br />

Handelsware<br />

Recyclinggüter, Instandhaltung,<br />

Austauschaggregate,<br />

Leergut, Retouren, Abfall<strong>und</strong><br />

Schadstoffe<br />

Arbeiter, Angestellte,<br />

Berater<br />

Versorgung der Betriebspunkte<br />

durch Beschaffung / Lagerung,<br />

<strong>Transport</strong>, Einsatz, Verbrauch,<br />

<strong>Transport</strong> bzw. Quertransport,<br />

Sortierung / Sichtung / Reparaturen,<br />

erneute Zweckzuführung<br />

Gewinnung / Auffahrung /<br />

Unterhaltung, Förderung,<br />

Aufbereitung<br />

Absatz, Sorten <strong>und</strong> Qualität,<br />

" Bergewirtschaft<br />

Sammeln, Lagern, <strong>Transport</strong>,<br />

Sortieren, Bereitstellen,<br />

<strong>Transport</strong>, Verwerten, Vernichten,<br />

Endlagem<br />

Bereitstellung, Fahrung zum<br />

Betriebspunkt / Arbeitsleistung /<br />

Fahrung vom Betriebspunkt<br />

Bild 13: Logistikbereiche <strong>und</strong> logistische Funktionen <strong>im</strong> <strong>Bergbau</strong> [5]<br />

Werksruhe sind als wichtige Aufgaben zu nennen:<br />

- Versorgen des Grubengebäudes mit Frischwettern<br />

(Wetterführung)<br />

- das Heben permanent zulaufender Grubenwässer<br />

- die ständige Verfügbarkeit von Energie - wie Strom,<br />

Druckluft- aber auch Frischwasser (Sprinkleranlagen)<br />

- Dauerbetrieb von Überwachungseinrichtungen wie<br />

Pumpensonden, Meß- <strong>und</strong> Anzeigegeräte für Grubengas<br />

34


R<strong>und</strong> 10 % (176 MW) der unter Tage installierten Leistung werden in<br />

deutschen Bergwerken allein für die Wetterführung <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 18 % (300 MW)<br />

für die Wasserhaltung beansprucht.<br />

Für ein Bergwerk durchschnittlicher Größe (Basis 1990: 27 Bergwerke),<br />

12000 t v.F./d (verwertbare Förderung pro Tag), sind in 24 h zu fördern <strong>und</strong> zu<br />

transportieren (Bild 14):<br />

ü<br />

B<br />

E<br />

R<br />

T<br />

A<br />

G<br />

E<br />

u<br />

N<br />

T<br />

E<br />

R<br />

T<br />

A<br />

G<br />

E<br />

PRODUKTE [t]<br />

1 1<br />

Roh- Berge<br />

kohle<br />

750<br />

25 000<br />

_<br />

200<br />

J<br />

MATERIAL [tl<br />

PERSONEN<br />

A<br />

2 400<br />

-50 • 55 | fcjl<br />

[n]<br />

2400<br />

Bild 14: Tägliche Förder- <strong>und</strong> <strong>Transport</strong>ströme eines Bergwerkes<br />

durchschnittlicher Größe in Deutschland [5]<br />

a) 2400 Personen über den/die Schächte zu den Betriebspunkten <strong>und</strong><br />

wieder zurück<br />

b) 25000 t Rohkohle von zahlreichen Betriebspunkten über horizontale,<br />

geneigte <strong>und</strong> vertikale Grubenbaue zum Schacht <strong>und</strong> nach über Tage zur<br />

Aufbereitung<br />

c) 750 t Berge über die genannten Wege zum Schacht <strong>und</strong> nach über Tage<br />

zur unterschiedlichen Weiterverwendung<br />

35


d) 305 t Material <strong>und</strong> zwar in Strömen, die sich unterscheiden nach Menge,<br />

Gewicht, Entfernung <strong>und</strong> auch in den Hauptrichtungen, nämlich:<br />

- 2001 nach unter Tage<br />

- 501 <strong>im</strong> Querverkehr <strong>im</strong> Grubengebäude<br />

- 55 t als Rücklauf nach über Tage.<br />

Der größte Teil des <strong>Transport</strong>volumens an "Material" (Bilder 15, 16 <strong>und</strong><br />

17) entfällt auf die Belieferung der Betriebspunkte zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

mit Streckenausbau, Baustoffen, Strebausbau, Elektromaterial, Maschinenmaterial,<br />

Gummigurten, Rohren, Schienen, Schwellen, Schotter, Schmierstoffen<br />

<strong>und</strong> Kleinmaterial (nach Unterlagen der Ruhrkohle AG: 71 % der<br />

Gesamtfördermenge Steinkohle in Deutschland)<br />

Bergwerk<br />

Zentrallager<br />

IS einsatzfähiges V<br />

< — Matena!<br />

Lieferant<br />

Herrichtung<br />

Abrüstung<br />

Verfolgung <strong>und</strong> datentechnische Erfassung des Materialflusses<br />

<strong>und</strong> der Bestände an einsatzfähigen <strong>und</strong> nicht einsatzfähigen<br />

Betriebsmitteln / Materialien. Die Bedarfsdeckung <strong>und</strong> der<br />

Materialfluß können u. Tage <strong>und</strong> ü. Tage gesteuert werden.<br />

Erfassung <strong>und</strong> Verfolgung des Materialflusses <strong>und</strong><br />

der Bestände:<br />

• ^ m einsatzfähiges Material / Betriebsmittel<br />

^ EI einsatzfähige Betriebsmittel<br />

— — Bestellabwicklung Neukäufe<br />

Bild 15: Materialwirtschaftlich logistische Abläufe eines Bergwerkes [5)<br />

36


Materialwesen<br />

Mat< 3 rial-<br />

Wirtschaft <strong>Transport</strong><br />

Personen<br />

beförderung<br />

Massengutförderung<br />

21 000 Artikel 450 TE/d 2490 MS / d<br />

24 000 t/d<br />

Rohförderung<br />

750t/d Berge<br />

Beschaffen<br />

2 Schächte<br />

2 Schächte<br />

2 Schächte<br />

Lagern<br />

1 Bl.-Schacht<br />

3 Bl.-Schächte<br />

1 Bunker<br />

Kommissionieren<br />

Bestandsüberwachen<br />

5 Hauptumschlagstellen<br />

40 Betriebspunkte<br />

70 Betr.-Punkte<br />

r<strong>und</strong> 6 km<br />

Entfernung<br />

zwischen<br />

Schacht <strong>und</strong><br />

Betr.-Punkt<br />

5-6 Abbaubetr.<br />

7-8 TSM-Vortr.<br />

einschl. 65 TE/d<br />

Rücklaufmaterial<br />

50 TE/d Quertransporte<br />

u. T.<br />

Bild 16: Mengenangaben zu den wichtigsten Aufgaben der Materialwirtschaft<br />

<strong>im</strong> Gesamtsystem Logistik [7]<br />

Einfluß auf die logistischen Ablaufprozesse <strong>im</strong> Materialtransport nehmen:<br />

- das weit verzweigte Streckennetz des Grubengebäudes (über 100 km)<br />

- die Vielzahl der zu ver- <strong>und</strong> entsorgenden Betriebspunkte<br />

- die Dynamik von Betriebsabläufen<br />

- die sich ständig erweiternden <strong>Transport</strong>wege<br />

- die eingeschränkte Wahl der <strong>Transport</strong>systeme (meist gleisgeb<strong>und</strong>ener<br />

<strong>Transport</strong>)<br />

- das Zusammenwirken komplexer logistischer Ströme in<br />

entgegengesetzten Hauptflußrichtungen<br />

- der Mangel an Informationen <strong>und</strong> Systemen zur durchgängigen Material<strong>und</strong><br />

<strong>Transport</strong>verfolgung<br />

37


<strong>Transport</strong>gut<br />

Nach<br />

unter Tage<br />

Quertransport<br />

unter Tage<br />

Nach<br />

über Tage<br />

Streckenausbau 12000 500 4000<br />

Strebausbau<br />

Reparaturmaterial, Ersatzteile<br />

550<br />

2 500<br />

3 400 550<br />

Ausbaumaterial<br />

(Kappen, Stützen, Stempel) 1 250 600 600<br />

Abbaubetriebe<br />

Gewinnungsmaschinen<br />

Fördereinrichtungen<br />

150<br />

2 000 500<br />

150<br />

2 000<br />

Streckenvortriebe<br />

Teilschnittmaschinen einschließlich<br />

Fördereinrichtungen, Entstaubung 290 470 290<br />

Elektromaterial 450 80 70<br />

Schmierstoffe, öle 2 000 2 000<br />

Baustoffe einschließlich<br />

Falleitung <strong>und</strong> Wagenförderung 10 000 5 000<br />

Konsolidierungsmaterial 5 400<br />

Betonsteine 1 250<br />

Gleisbaumaterial<br />

(Schienen, Schotter, Schwellen) 7 000<br />

Rohre 1 300 500<br />

Gummigurtförderer<br />

Bänder,<br />

Rollen, Böcke<br />

1 000<br />

600<br />

50<br />

100<br />

EHB-Schienen 600 100<br />

Grubenholz (fm umgerechnet in t) 2 100<br />

Diverse Teile einschließlich Abfall 1250 500 3750<br />

Summe aller Mengenströme 50 440 11 900 13410<br />

Trotz der ungenauen Umrechnung<br />

< 1 Tonne (t) 1 <strong>Transport</strong>einheit (TE)<br />

ergeben sich als Anhaltsgröße TE/d 200 50 55<br />

Bild 17: Quantitative Zusammenfassung der jährlichen Materialmengen<br />

in t eines Bergwerkes durchschnittlicher Größe in Deutschland [5]<br />

(12000 t v. F./d oder 3 Mill. t v.F./a)<br />

38


Wie in der gesamten Industrie wird der Entsorgung des Bergwerks <strong>im</strong>mer<br />

mehr Aufmerksamkeit gewidmet (Bild 18). Das Rückstandsaufkommen beträgt<br />

beispielsweise bei 12.000 t v.F/d 35 t Rückstände, entsprechend 170 bis 200<br />

<strong>Transport</strong>einheiten, die noch nach über Tage zurücklaufen.<br />

Reststoffstruktur Rücklauf<br />

c<br />

0)<br />

c<br />

0<br />

1<br />

<br />

o<br />

o»<br />

35 % Maschinenteile<br />

Eisenteile<br />

12% Ausbaumaterial<br />

16 % Verpackungsreste, Holz<br />

12 % mineralische Fraktion<br />

Sonstige<br />

10% Altflüssigkeiten<br />

Bild 18: Reststoffrucklauf nach über Tage <strong>im</strong> Bergwerk [8]<br />

Das nächste Bild 19 zeigt eine sinnvolle Aufteilung der Module <strong>und</strong><br />

Funktionsbausteine in der <strong>Bergbau</strong>logistik.[8].<br />

<strong>3.</strong>2 Best<strong>im</strong>mung der opt<strong>im</strong>alen Parameter von Förder- Systemen <strong>im</strong><br />

Kohlebergbau (Beispiel)<br />

Bei der Planung von Tagebauen <strong>und</strong> Bergwerken hoher Leistung kommt der<br />

richtigen Wahl der technischen Parameter des Gewinnungs- <strong>und</strong> Fördersystems<br />

eine Schlüsselrolle zu.<br />

39


Module <strong>und</strong> Schnittstellen des Informationssystems<br />

0)<br />

c<br />

Ol<br />

n<br />

UJ<br />

0)<br />

.c<br />

o<br />

** w<br />

iC<br />

ra<br />

Statistik<br />

Bedarfsmodul<br />

Bedarfsermittler<br />

Regelbedarf<br />

Sonderbedarf<br />

Querverkehr<br />

visuelle Kontrolle<br />

JV<br />

Dialog- .<br />

Schnittstelle p=<br />

LZZi<br />

LLS<br />

MAVOS<br />

O u<br />

0)<br />

c<br />

o<br />

n<br />

Ui<br />

0) ><br />

M<br />

o<br />

CL<br />

W<br />

Statistikmodul<br />

Dispositionsmodul<br />

Auftragsmodul<br />

• Auftragsannahme<br />

• Auftragsergänzung<br />

I<br />

Planungsmodul<br />

• Auftragsdisposition<br />

• Tourenplanung<br />

fC<br />

Touren<br />

in Arbeit<br />

Systemmodul<br />

Datenmodul<br />

Bedarfs- <strong>und</strong><br />

Auftragsmeldungen<br />

Systemzustand<br />

Statistik<br />

Archiv<br />

<strong>Transport</strong>verfolgungsmodul<br />

Anweisung der Touren an <strong>Transport</strong>mittel<br />

Überwachung der Ausführung<br />

Reaktion auf Störmeldungen<br />

0)<br />

c<br />

0)<br />

13<br />

UJ<br />

0) ><br />

CO<br />

k.<br />

4)<br />

a<br />

o<br />

Realisierende Elemente<br />

O r-1 "i - Q<br />

^ cäb <br />

sensorische<br />

Schnittstelle<br />

m MDE<br />

Bild 19: Module <strong>und</strong> Funktionsbausteine der <strong>Bergbau</strong>logistik [8]<br />

40


Zum einen deshalb, weil die Investitionskosten, die stark von der<br />

Leistung der Systeme abhängen, sehr hoch sind. Zum anderen deshalb, weil bei<br />

ungünstiger Wahl der technischen Parameter das System nicht mit der<br />

gewünschten Leistung arbeitet, was wiederum zur wesentlichen Erhöhung der<br />

Betriebskosten fuhren kann.<br />

Die Best<strong>im</strong>mung der Produktionskapazität neuer <strong>Bergbau</strong>betriebe oder<br />

die vorherige Abschätzung der Auswirkungen von Eingriffen in schon bestehende<br />

Systeme ist nicht einfach. Die Anzahl der zu berücksichtigenden technischen<br />

Parameter des Produktions- <strong>und</strong> Fördersystems sowie der geologischen<br />

Erk<strong>und</strong>ungsdaten ist sehr groß: sie kann auch in einfachen Fällen mehrere h<strong>und</strong>ert<br />

betragen. Zur Lösung von Problemen dieser Art wurden früher analytische<br />

Näherungsverfahren angewandt. Diese sind aber aufgr<strong>und</strong> der komplexen Natur<br />

der Systeme schwerfällig <strong>und</strong> erlauben nur bedingte Aussagen über die<br />

Wechselwirkungen zwischen Teilsystemen. Seitdem Rechner mit entsprechender<br />

Speicherkapazität <strong>und</strong> Arbeitsgeschwindigkeit zu erschwinglichen Preisen<br />

erhältlich sind, können S<strong>im</strong>ulationsmethoden zur Modellierung solcher<br />

Vorgänge eingesetzt werden, welche durch Parametervariation die untersuchten<br />

Systeme umfassend beschreiben können.<br />

Hauptziel der S<strong>im</strong>ulation ist in diesem Fall die Vorausbest<strong>im</strong>mung der zu<br />

erwartenden Fördermenge pro Zeiteinheit <strong>und</strong> der statistischen Kenngrößen der<br />

Produktion des Grubenbetriebes. Die Methode eignet sich auch zur<br />

Vorausbest<strong>im</strong>mung der zeitlichen Entwicklung dieser Kenngrößen. Bei Bedarf, <strong>und</strong><br />

wenn die notwendigen Basisdaten zur Verfügung stehen, können durch<br />

S<strong>im</strong>ulation auch die wichtigsten Qualitätskenngrößen der <strong>Bergbau</strong>produkte<br />

best<strong>im</strong>mt werden.<br />

Zahlreiche Systemgrößen, so z.B. das Volumen der Bunker, die Auslegung<br />

der Gewinnungs- <strong>und</strong> Fördereinrichtungen, die Schichteinteilung, die<br />

Förderleistung der Fördermittel, die Wartungsordnung der maschinellen<br />

Einrichtungen usw. können mehr oder weniger beliebig angenommen werden.<br />

Eine Konfiguration der Systemparameter erhält man, indem man jeder<br />

Systemgröße einen Wert zuordnet. Theoretisch können beliebig viele<br />

Konfigurationen durch S<strong>im</strong>ulation untersucht werden. Die quantitativen <strong>und</strong><br />

qualitativen Kenngrößen der <strong>Bergbau</strong>produkte lassen sich unmittelbar für<br />

wirtschaftliche Berechnungen verwenden, mit deren Hilfe die günstigste<br />

Alternative ausgewählt werden kann.<br />

41


In der überwiegenden Mehrzahl der Steinkohlebergwerke Europas erfolgt<br />

die Kohlegewinnung <strong>im</strong> Langfrontabbau, d.h. in Streben mit Schildausbau <strong>und</strong><br />

Schrämwalzen- <strong>und</strong> Hobel-Gewinnungstechnik, wobei das gewonnene Gut<br />

zunächst über Strebpanzer, dann hauptsächlich mit Gurtförderern gefordert<br />

wird. Es erhebt sich die Frage, für welche technischen Kenngrößen des Systems<br />

die opt<strong>im</strong>alen oder nahezu opt<strong>im</strong>alen Werte durch S<strong>im</strong>ulation best<strong>im</strong>mt werden<br />

können. Es sind dies<br />

- die geologischen <strong>und</strong> gebirgsmechanischen Voraussetzungen<br />

- der "Stammbaum" der Förderströme<br />

- stochastische Kenngrößen zur Beschreibung der Arbeitszeit vor Ort <strong>und</strong><br />

der verschiedenen Betriebsunterbrechungen<br />

- Kenngrößen zur Charakterisierung der Abbautechnologie <strong>und</strong><br />

- maschinenbautechnische Kenngrößen der Geräte.<br />

Als Ergebnis der S<strong>im</strong>ulation können die Produktionskapazität des Systems<br />

<strong>und</strong> jene Qualitätskenngrößen der Produkte best<strong>im</strong>mt werden, die den Erlös<br />

entscheidend beeinflussen <strong>und</strong> deren Kenntnis bei der Durchführung der<br />

Produktionsplanung von Bedeutung sein können. Neben mittel- <strong>und</strong> langfristiger<br />

Planung ist die S<strong>im</strong>ulation auch zur Prozeßsteuerung mit Vorwärtskopplung<br />

geeignet.<br />

Als Beispiel sei nun hier ein System vorgestellt, das aus drei mechanisierten<br />

Streben (Fj - F 3 ), elf Gurtförderern (Sj - S n ) <strong>und</strong> zwei Lagerbunkem (Bj <strong>und</strong> B 2 )<br />

besteht. Das Diagramm der Förderung ist auf einer Mächtigkeitskarte des Flözes<br />

dargestellt (Bild 20). Die Frage, wie groß die Förderleistung (Mengendurchsatz)<br />

der Gurtförderer (S 5 - S^) sein soll, kann in Kenntnis der<br />

maschinenbautechnischen Parameter, der in den Streben (F t - F 3 ) eingesetzten<br />

Schrämwalzen <strong>und</strong> der bergtechnischen Kennwerte der Kohleflöze leicht<br />

beantwortet werden. Nicht so einfach ist jedoch zu best<strong>im</strong>men, wie groß z.B. die<br />

Förderleistung der Sammelförderer Sj - S 4 bzw. das Fassungsvermögen des<br />

Bunkers B 2 sein soll. Mit Hilfe der S<strong>im</strong>ulation kann die Aufgabe gelöst werden: in<br />

Abhängigkeit von der Förderleistung der Sammelförderanlage <strong>und</strong> des<br />

Fassungsvermögens des unter dem tonnlägigen Schacht gelegenen Bunkers<br />

müssen einige die Leistungsfähigkeit des Systems beschreibende<br />

Produktionskennwerte best<strong>im</strong>mt werden, wobei die Werte der übrigen technischen<br />

Parameter fixiert sind. Die Ergebnisse mehrerer S<strong>im</strong>ulationsabläufe sind in den<br />

folgenden vier Abbildungen dargestellt:<br />

42


Bild 20: Schema Kohleabbau (Förderwege, Mächtigkeit des Flözes) [15,16]<br />

- die Produktion der Strebe Fj - F 3 bzw. der ganzen Grube hängt in großem<br />

Maße von der Förderleistung des Sammelförderers ab (Bild 21)<br />

50 000<br />

m 3<br />

45 000<br />

40 000<br />

21<br />

'S s<br />

£ 1<br />

C 0)<br />

«ü c<br />

£ |<br />

'S E<br />

(U ©<br />

s 1<br />

5 O<br />

2 c<br />

35 000<br />

30 000<br />

25 000<br />

20 000<br />

15 000<br />

10 000<br />

5 000<br />

0<br />

0<br />

Bild 21: Produktion der einzelnen Strebe [15,16]<br />

0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 m3/s<br />

Msngendurchsatz (max<strong>im</strong>ale Stromstärke) der GurtlSrderer St bis S<<br />

43


die Produktion der Grube ist von dem Fassungsvermögen des Bunkers<br />

B 2 praktisch unabhängig (Bild 22)<br />

SO 000<br />

m3 "<br />

= «000<br />

M<br />

i<br />

i :<br />

300<br />

;<br />

\<br />

\<br />

\*<br />

v<br />

• - n •<br />

V Max<strong>im</strong> alwert<br />

\<br />

. N<br />

•\ou rchschnittswert<br />

\<br />

\<br />

\<br />

\<br />

i\<br />

A<br />

i i i i i i i i...<br />

\<br />

\<br />

v\<br />

s<br />

ndardabwaichun 9<br />

k-.<br />

0,05 0.1 0.15 0,2 0.25 m>lt<br />

Mengendurchsatz (max<strong>im</strong>al« Stromstirfce} der Gurtförderer S, bis S«<br />

Bild 23: Gelagerte Schüttgutmenge in Bunker B 2 [15,16]<br />

•<br />

44


von der Förderleistung des Sammelförderers hängt ab, wie lange während<br />

des S<strong>im</strong>ulationszeitraumes der Bunker B 2 voll ist. Wenn nämlich der<br />

Bunker voll ist, kann er in der Zeiteinheit höchstens soviel Schüttgut<br />

aufnehmen, wie aus ihm entnommen wird. (Bild 24)<br />

7000<br />

min<br />

6 000<br />

« 5 000<br />

4 000<br />

m 3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0 I I L<br />

0 0,05 0.1 0, 15 0,2 0,25 m3/s<br />

Mengendurchsatz (max<strong>im</strong>ale Stromstärke) dar Gurtförderer S^ bis S<<br />

Bild 24: Dauer des gefüllten Zustands des Bunkers B 2 [15,16]<br />

Es ist ohne weiteres einzusehen, daß auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Ergebnisse durch<br />

einfache Wirtschaftlichkeitsberechnungen best<strong>im</strong>mt werden kann, welche Werte<br />

der angeführten Förderleistungen <strong>und</strong> Lagerkapazitäten in bezug auf eine<br />

best<strong>im</strong>mte Zielfunktion opt<strong>im</strong>al sind.<br />

<strong>3.</strong>3 Das weltweite Kohle-<strong>Transport</strong>problem<br />

Der überwiegende Teil des Kohletransports erfolgt auf dem Seewege (Bilder 25 <strong>und</strong><br />

26). Er erfolgt aus kleineren Häfen mit 40000-Tonnen-Schiffen, aus mittleren<br />

(amerikanischen) Häfen mit 50-70000-Tonnen-Schiffen <strong>und</strong> aus größeren Häfen<br />

(Südafrika, Australien, Indonesien) mit den 90-120000-Tonnen-Schiffen. Hier<br />

45


Dickson<br />

Murmansk<br />

Schanghai<br />

lorfolk<br />

^-^Tolumbien -<br />

W.-Europa<br />

Dakar<br />

Colombo<br />

Manila<br />

PanamakanaiV^V<br />

Buenaventura ^ Cartagena<br />

(Kolumbien) / (Kolumbien)<br />

10 000<br />

Südafika -<br />

W.-Europa<br />

xa. 12 000<br />

Singapur<br />

W.-Europa - Australien<br />

ca. 22 000<br />

Südafika - USA<br />

ca. 13 000<br />

Kapstadt<br />

Südafika - Australien<br />

ca. 11 000<br />

Melbourne<br />

Sydney<br />

Bild 25: Die wichtigsten Seefahrtsrouten <strong>im</strong> Atlantischen <strong>und</strong> Indischen Ozean<br />

<strong>und</strong> in den Chinesischen Meeren (Entfernungen in km) [17]<br />

Kohlevorkommen<br />

Wladiwostok<br />

Vancouver<br />

schanghai<br />

Yokohama<br />

Australien •<br />

Japan<br />

ca. 10 500<br />

Japan • Kolumbien<br />

ca. 15 000<br />

Buenaventura^<br />

(Kolumbien)<br />

^Australien - USA<br />

ca. 11 000<br />

Australien -<br />

Kolumbien<br />

ca. 15 000<br />

Melbourne<br />

Australien - GUS<br />

ca. 13 000<br />

Sydney<br />

Bild 26: Die wichtigsten Seefahrtsrouten <strong>im</strong> Pazifischen Ozean<br />

(Entfernungen in km) [17]<br />

46


ergibt sich das klassische <strong>Transport</strong>problem, welches<br />

Lösung zugeführt werden sollte.<br />

/<br />

einer wirtschaftlichen<br />

Als <strong>Transport</strong>problem wird folgende Aufgabenstellung bezeichnet:<br />

gegeben sind m Lieferstellen <strong>und</strong> n Empfangsstellen (Tabelle 3). Bekannt sind die<br />

an den einzelnen Lieferstellen vorhandenen Vorräte (r t = 1, 2,...,m) sowie die<br />

Bedarfsmengen der einzelnen Empfangsstellen (s k = 1, 2...,n). Die Aufgabe besteht<br />

darin, das zu befördernde Gut mit min<strong>im</strong>alem Aufwand an ihren<br />

Best<strong>im</strong>mungsort gelangen zu lassen. Der Aufwand kann in Geld,<br />

Tonnenkilometern usw. gemessen werden.<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

/••Empfangs-?<br />

stelle<br />

W-Europa ;<br />

'


Gegeben seien beispielsweise 8 Lieferstellen (i=l, 2...,8) <strong>und</strong> 5<br />

Empfangsstellen (k=l, 2,...,5). Die spezifischen <strong>Transport</strong>kosten (je Mengeneinheit)<br />

werden mit K i? k (DM/t) bezeichnet. Der Index i bezieht sich dabei auf die<br />

Lieferstelle, k auf die Empfangsstelle.<br />

Die Daten werden zur besseren Übersichtlichkeit in Tabelle 3<br />

zusammengefaßt <strong>und</strong> wurden auf der Basis der Exporte <strong>und</strong> Importe des Jahres<br />

1995 darin aufgenommen (siehe auch Bild 11).<br />

Wie man sieht, sind in der letzten Reihe die Bedarfsmengen der Empfänger<br />

1,2...,5 <strong>und</strong> in der letzten Spalte die Vorräte der Lieferanten 1,2...,8 angegeben. Wir<br />

erhalten als Tabelle die Kostenmatrix.<br />

Die Aufgabe besteht nun darin, festzustellen, welche Mengen von den<br />

Lieferstellen 1,2...,8 zu den Empfängern 1,2...,5 transportiert werden müssen, um<br />

die Gesamtkosten des <strong>Transport</strong>s auf ein Min<strong>im</strong>um zu bringen.<br />

Es bezeichne Zi,k die Menge, die von dem Lieferanten i zu dem Empfänger<br />

k befördert werden soll.<br />

Die vom Lieferanten i transportierte Gesamtmenge kann natürlich den<br />

dort verfügbaren Vorrat rj nicht übersteigen, d.h.<br />

5<br />

I


Es ist offensichtlich, daß wenn alle Vorräte abtransportiert <strong>und</strong> jeder Bedarf<br />

gedeckt wird, der Gesamtvorrat gleich der gesamten Bedarfsmenge ist.<br />

Da aber alle Vorräte durch <strong>Transport</strong> zu den Empfängern gelangen, ist die<br />

gesamte transportierte Menge dem Gesamtvorrat gleich:<br />

8 5 8 5<br />

Z H = Zs k = £ ZXiM<br />

i=l k=l i=l k=l<br />

Gesamt- Gesamt- transportierte<br />

vorTat bedarf Gesamtmenge<br />

Wenn der Bedarf größer ist als die Vorräte, könnte ein fiktiver Lieferant<br />

angenommen werden, von dem aus die spezifischen <strong>Transport</strong>kosten zu jedem<br />

Empfanger gleich null sind, <strong>und</strong> dessen Vorrat mit dem ungedeckten (fehlenden)<br />

Vorrat übereinst<strong>im</strong>mt. Wenn der Vorrat größer als der Bedarf ist, kann ein fiktiver<br />

Empfänger angenommen werden, zu dem die spezifischen <strong>Transport</strong>kosten wie<br />

vorher gleich null gesetzt werden. Sein Bedarf wird gleich dem überflüssigen<br />

Vorrat angesetzt.<br />

Auf diese Weise läßt sich eine Kostenmatrix <strong>im</strong>mer erstellen <strong>und</strong> man hat die<br />

Möglichkeit, das scheinbar komplizierte Problem sehr einfach zu lösen. Dazu wird<br />

als erste Annäherung ein Basistransportplan aufgestellt <strong>und</strong> anschließend<br />

untersucht, ob er verbessert werden kann.<br />

Im Zusammenhang mit obigem Beispiel soll nun ein Lösungsansatz<br />

dargestellt werden. Im folgenden wird von Beweisen dafür abgesehen. Die<br />

nachstehenden Erklärungen dienen also nur dem besseren Verständnis <strong>und</strong> der<br />

Einprägung des Lösungsvorganges (Tabellen 4 <strong>und</strong> 5).<br />

Da eine Lösung mit den niedrigsten Kosten gesucht wird, ist es logisch, daß<br />

billigere <strong>Transport</strong>wege bevorzugt <strong>und</strong> teurere Wege nur <strong>im</strong> allernotwendigsten<br />

Maße herangezogen werden. Der billigste <strong>Transport</strong>weg wird in der<br />

Kostenmatrix durch die kleinsten spezifischen Kosten Kj k gekennzeichnet. Dies ist<br />

<strong>im</strong> konkreten Fall K 3 1= K 3 4 = K 8 5 = 15 DM/t. Daraus folgt, daß wenn der<br />

<strong>Transport</strong> auf anderen Routen teurer ist, möglichst viele der notwendigen<br />

<strong>Transport</strong>e auf diesen billigeren Wegen erfolgen sollten.<br />

49


Lfd.<br />

Nr.<br />

EmpfangsaUII«<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5 Vorrat<br />

[10« t]<br />

W-Europa Japan Asien Osteuropa Südamerika<br />

Lieferstelle DM/t DM/t DM/t DM/t DM/t<br />

1 USA 21<br />

2 Australien 40<br />

3 Polen 15<br />

r©<br />

l®<br />

27 40 27 22 92<br />

2S - ^ i> —* (j®) 42 25 159<br />

45 35 15 38 31<br />

4 Südafrika 40 41 42 42<br />

40 57<br />

5 GUS ie 20 J<br />

p<br />

25 16 32 21<br />

6 Kanada 21<br />

Ha)<br />

7 China 45 18 ^<br />

(2 2)<br />

(£)<br />

1<br />

28 40 22 ' 23 25<br />

22 46 35 22<br />

8 Kolumbien 35 25 J 38 36 30<br />

Bedarf JIO® t] 192 106 68 36 15 437<br />

Tab. 4: Lösung des <strong>Transport</strong>problems weltweit II<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

• vüyiii5S<br />

Í Empfange^l iW-Eurep« ' ^iAsren-Sï; Osteuropa"*- Südamerika;<br />

•Sfc&s&Srfct-<br />

Lleferstelle DM/t DM/t DM/t DM/t DM/t<br />

1 USA 21<br />

2 Australien 40<br />

3 Polen 15<br />

1 1<br />

H ©<br />

te<br />

Vorrat<br />

[10* t]<br />

27 40 27 22 92<br />

25<br />

42 25 159<br />

_ (88)<br />

45 35 15 38 31<br />

4 Südafrika 40 41 42 42 _ 40 57<br />

5 GUS 18 20 25 16 JL 32 21<br />

8 Kanada 21 28 40 22 23 25<br />

7 China 45 18<br />

6 M<br />

22 46 35 22<br />

e Kolumbien 35 25 J 38 36<br />

30<br />

n : 15<br />

Bedarf [10* t] 192 106 88 36 15 437<br />

Tab. 5: Losung des <strong>Transport</strong>problems weltweit III<br />

50


Als erster <strong>Transport</strong>weg wird die aus Kolumbien nach Südamerika fuhrende<br />

Verbindung mit K 8 5 = 15 DM gewählt. Die in dieser Relation beförderte Menge<br />

wird entweder vom Vorrat oder vom Bedarf best<strong>im</strong>mt <strong>und</strong> zwar von dem, der<br />

kleiner ist. In diesem Fall ist dies der Bedarf. Nach dem Basistransportplan wird<br />

von 8 (Kolumbien) nach 5 (Südamerika) eine Menge zs,5 = 15 Mio. t befördert. In<br />

der Kostenmatrix wird das durch den eingekreisten Wert 15 gekennzeichnet.<br />

Vorräte <strong>und</strong> Bedarfsmengen müssen <strong>im</strong>mer in derselben Einheit angegeben<br />

werden, <strong>im</strong> vorliegenden Fall in Mio. t. Kleinere Zahlen sind übersichtlicher <strong>und</strong><br />

es unterlaufen weniger Fehler.<br />

Nach Deckung des Bedarfs von 5 ist der Vorrat von 8 (Kolumbien) noch<br />

nicht erschöpft. Der Rest kann am billigsten zum Empfänger 2 (Japan) gebracht<br />

werden. Damit ist der Vorrat von 8 (Kolumbien) erschöpft, der Bedarf von 2<br />

(Japan) ist aber noch nicht vollständig abgedeckt.<br />

Wie bei dem Absatz der Restvorräte wird auch zur Deckung des verbliebenen<br />

Bedarfs die günstigste Lösung angestrebt. Dazu werden unter den verbliebenen<br />

Möglichkeiten <strong>Transport</strong>routen mit den kleinsten spezifischen Kosten ausgewählt.<br />

Im vorliegenden Fall bedeutet das den <strong>Transport</strong> des gesamten, 22 Mio. t<br />

betragenden Vorrats von 7 (China), dann des gesamten, 21 Mio. t betragenden<br />

Vorrats von 5 (GUS) <strong>und</strong> endlich einer Menge von 48 Mio. t vom Vorrat von 2<br />

(Australien) zum Empfänger 2 (Japan). Diese Zahlen werden eingekreist <strong>und</strong> in die<br />

entsprechenden Felder der Kostenmatrix neben die spezifischen Kostenangaben<br />

geschrieben. Bei dem Lieferanten 2 (Australien) verbleibt so noch ein Vorrat von<br />

111 Mio. t. Die kostengünstigste Verteilung dieses Vorrats wird dann erreicht,<br />

wenn davon 88 Mio. t zum Empfänger 3 (sein Gesamtbedarf) <strong>und</strong> die restlichen 23<br />

Mio. t zum Empfänger 1 gebracht werden.<br />

Anschließend wird der bei dem Empfänger noch bestehende Bedarf von 192<br />

- 23 = 169 Masseneinheiten <strong>im</strong> Rahmen der noch verbleibenden Möglichkeiten in<br />

opt<strong>im</strong>aler Weise gedeckt. Dies ist mit dem gesamten Vorrat der Lieferanten 3, 6<br />

<strong>und</strong> 1 sowie 21 Masseneinheiten vom Lieferanten 4 möglich. Nun bleibt noch der<br />

Absatz des Restvorrates von 4 übrig. Sinngemäß ist dies nur durch die Deckung des<br />

Restbedarfs des Empfängers 4 möglich.<br />

insgesamt<br />

Die <strong>Transport</strong>kosten betragen unter den getroffenen Annahmen<br />

51


(15*15+ 15*25+22*18+21*20+48*25+88*25+23*40+31*15<br />

+ 25*21 + 92*21 + 21 *40 + 36*42)* 10 6 = 11010* 10 6 DM<br />

also etwa 11 Milliarden DM<br />

Das Nacheinander der einzelnen Schritte wurde in der Kostentabelle durch<br />

Pfeile veranschaulicht. Bei der Betrachtung fällt auf, daß die Pfeilrichtung den<br />

Bewegungsmöglichkeiten des Turmes <strong>im</strong> Schachspiel entspricht. Dies ist auch<br />

tatsächlich die Bezeichnung für die Folge dieser Schritte bei der Aufstellung der<br />

Kostenmatrix.<br />

Nachdem der <strong>Transport</strong>plan auf diese Weise erstellt worden ist, kann man<br />

sich Gedanken darüber machen, ob die Einbeziehung eines anderen<br />

<strong>Transport</strong>weges nicht zu geringeren <strong>Transport</strong>kosten führen würde. Besonders<br />

dann liegt ein solcher Gedanke nahe, wenn billige <strong>Transport</strong>wege nicht genutzt<br />

wurden, teure Routen dagegen Bestandteil des Planes sind.<br />

Wird z.B. der <strong>Transport</strong>weg 5-4, aus den GUS-Staaten nach Osteuropa, in<br />

den <strong>Transport</strong>plan einbezogen, kann eine Einsparung von 26 DM/t erzielt werden.<br />

Durch max<strong>im</strong>ale Ausnützung dieser <strong>Transport</strong>möglichkeit (durch den <strong>Transport</strong><br />

des gesamten Vorrats der GUS-Staaten nach Osteuropa) könnten also an<br />

<strong>Transport</strong>kosten 21 * 26* 10 6 DM = 546 Mio. DM eingespart werden. Dies<br />

bedeutet, daß insgesamt noch 441 Mio. DM der Gesamtkosten gespart werden<br />

können. In der Kostenmatrix reduzieren sich die Kosten nämlich auf 10569* 10 6<br />

DM <strong>im</strong> Vergleich von Tabelle 5 zu 4.<br />

Das sind ca. 4 % der <strong>im</strong> Basistransportplan veranschlagten gesamten<br />

<strong>Transport</strong>kosten. Auch der so erhaltene <strong>Transport</strong>plan muß natürlich untersucht<br />

werden, ob er weiter verbessert werden kann. Dieses Vorgehen wird wiederholt,<br />

solange eine Verbesserung möglich ist (heuristische Vorgehensweise).<br />

Zum Schluß sei bemerkt:<br />

In solche Überlegungen zur Lösung des <strong>Transport</strong>problems müssen<br />

natürlich auch andere Gesichtspunkte wie z.B. die Qualität der Kohle oder<br />

politische Barrieren eingeb<strong>und</strong>en werden. Mit der Opt<strong>im</strong>ierung des weltweiten<br />

<strong>Transport</strong>problems lassen sich jedoch erhebliche <strong>Transport</strong>kosten sparen,<br />

verb<strong>und</strong>en damit wäre eine geringere Umweltbelastung.<br />

52

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