Das erste JAW - berufliche Qualifizierung in 21 Bildungseinrichtungen
Das erste JAW - berufliche Qualifizierung in 21 Bildungseinrichtungen
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Die Entdeckung des Kunden<br />
Der Kunde und se<strong>in</strong>e<br />
Lastenhefte waren<br />
erkannt, aber auch<br />
akzeptiert.<br />
Mit dem <strong>JAW</strong>-Gesetz waren die regionalen<br />
Gebietskörperschaften als Träger<br />
<strong>in</strong> das <strong>JAW</strong> e<strong>in</strong>gebunden. Sie waren <strong>in</strong><br />
die zentralen Planungen zwischen dem<br />
Land und dem Landesarbeitsamt <strong>in</strong>soweit<br />
beteiligt, als sie komplementär zu<br />
den Landes<strong>in</strong>vestitionen Eigenbeiträge<br />
leisteten und sich strukturell und im<br />
Wege der örtlichen pädagogischen<br />
Aufsicht e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen konnten.<br />
Die Bundesanstalt als Hauptf<strong>in</strong>anzier<br />
und damit als Kunde und Kostenträger<br />
trat <strong>in</strong> ihrer Bedeutung für die<br />
regelmäßige F<strong>in</strong>anzzuweisungen an<br />
ihre <strong>JAW</strong>-E<strong>in</strong>richtung für Zwecke, für<br />
die nach Vertragslage der Haupt-<br />
Kostenträger hätte e<strong>in</strong>stehen müssen.<br />
Erstmals 1988 trat der F<strong>in</strong>anzier BA mit<br />
se<strong>in</strong>em Runderlass 20/88, e<strong>in</strong>em konzeptionellen<br />
Ansatz für die Durchführung<br />
berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen,<br />
<strong>in</strong> das Bewusstse<strong>in</strong> von<br />
Leitungskräften und Mitarbeitern. Dies<br />
schlug sich <strong>in</strong> Qualitätsentwicklungs-<br />
Projekten <strong>in</strong>nerhalb des <strong>JAW</strong>-Verbundes<br />
nieder, die häufig durch das M<strong>in</strong>isterium<br />
<strong>in</strong>itiiert wurden.<br />
Die Ergebnisse:<br />
• e<strong>in</strong>e ausdifferenzierte<br />
Sozialpädagogik,<br />
• nachgehende Hilfen,<br />
• begleitende Fachdienste,<br />
• zielorientierte Fortbildung der<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />
• die Anerkennung des Jugendarbeitsschutzgesetzes,<br />
• e<strong>in</strong> differenziertes Beurteilungswesen,<br />
• erfolgsorientierte E<strong>in</strong>gliederung<br />
waren die <strong>erste</strong>n Schritte auf den Kunden/Kostenträger<br />
zu. Gleichzeitig wurden<br />
die örtlichen Kontakte zwischen<br />
Arbeitsamt und <strong>JAW</strong> <strong>in</strong>tensiver.<br />
<strong>JAW</strong>-E<strong>in</strong>richtungen und die örtlichen<br />
Träger erst nach und nach stärker <strong>in</strong><br />
Ersche<strong>in</strong>ung, da als Mittler der F<strong>in</strong>anzierung<br />
das Land Schleswig-Holste<strong>in</strong>,<br />
hier das Sozialm<strong>in</strong>isterium stand.<br />
Aber sukzessive wurde den regionalen<br />
Interessen des neuen F<strong>in</strong>anzier’s,<br />
Bundesanstalt für Arbeit (BA), im Laufe<br />
der Jahre gegenüber überregionalen<br />
Planungsaspekten mehr Gewicht e<strong>in</strong>geräumt.<br />
Mancherorts wurden die Vorteile des<br />
Betriebs e<strong>in</strong>er <strong>JAW</strong>-E<strong>in</strong>richtung für die<br />
Infrastruktur der Region nur langsam<br />
entdeckt.<br />
<strong>Das</strong> <strong>JAW</strong> diente <strong>in</strong> allen Jahren auch<br />
der Versorgung der jungen Menschen,<br />
die sonst möglicherweise der Jugendhilfe<br />
an-heim gefallen wären. Es unterstützte<br />
also den jeweiligen Träger der<br />
Jugendhilfe gleichsam bei der<br />
Erfüllung der pflichtigen Aufgabe der<br />
Jugendwohlfahrt und der Sozialhilfe.<br />
Manche <strong>JAW</strong>-Träger honorierten<br />
dieses durch gelegentliche oder gar<br />
Die Regionalisierung der Vergabepraxis<br />
<strong>in</strong> 1993/94 und die damit verbundene<br />
F<strong>in</strong>anzierungsverlagerung<br />
von der Landesebene <strong>in</strong> die Region<br />
stimmte die Leitungen und Träger der<br />
E<strong>in</strong>richtungen h<strong>in</strong>sichtlich ihrer wirtschaftlichen<br />
Zukunft zunächst sorgenvoll.<br />
<strong>Das</strong> Gefühl von Unsicherheit führte<br />
zu e<strong>in</strong>em nachfrageorientierten Verhalten,<br />
dass sich mit der Herausgabe<br />
des Runderlasses 42/96 (Dienstanweisung<br />
zur Berufsvorbereitung) und<br />
44/96 (Dienstanweisung zu Hilfen der<br />
Berufsausbildung) noch steigerte.<br />
Der Kunde und se<strong>in</strong>e Lastenhefte<br />
waren erkannt, aber auch akzeptiert.<br />
Zwischen Akzeptanz und praxisrelevanter<br />
Umsetzung von Kundenforderungen<br />
s<strong>in</strong>d weitere Schritte von Entscheidung,<br />
Umsetzung und Kontrolle<br />
zu vollziehen, die nach heutiger E<strong>in</strong>schätzung<br />
nicht maximal, auch nicht<br />
immer optimal, aber im Wesentlichen<br />
zufriedenstellend vollzogen wurden.<br />
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