Das erste JAW - berufliche Qualifizierung in 21 Bildungseinrichtungen
Das erste JAW - berufliche Qualifizierung in 21 Bildungseinrichtungen
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<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> auf Teilnehmerakquisition.<br />
E<strong>in</strong> erheblicher und neuer Regionalisierungstrend<br />
trat mit der Zuordnung des<br />
Vergabeverfahrens für berufsvorbereitende<br />
Bildungsmaßnahmen <strong>in</strong> die<br />
Arbeitsamtsbezirke 1993/94 e<strong>in</strong>.<br />
Zum e<strong>in</strong>en wurden durch die Budgetbildung<br />
die Teilnehmere<strong>in</strong>zugsbereiche<br />
erheblich e<strong>in</strong>geschränkt. Der Austausch<br />
zwischen den Amtsbezirken de<br />
Bundesanstalt für Arbeit schränkte sich<br />
erheblich e<strong>in</strong>. Die Teilnehmer kamen<br />
fast ausschließlich nur aus dem jeweiligen<br />
Bezirk. Zum anderen reduzierte<br />
sich damit <strong>in</strong> Folge der Bedarf an<br />
Wohnheimplätzen (”zur Überw<strong>in</strong>dung<br />
verkehrstechnischer H<strong>in</strong>dernisse”) und<br />
auch Internaten erheblich, da die<br />
Anfahrtswege plötzlich zum großen<br />
Teil unter die Zumutbarkeitsregelung<br />
fielen. Die Anzahl der ”geschlossen”<br />
oder neudeutsch ”<strong>in</strong>tern” untergebrachten<br />
Teilnehmer sank.<br />
Die Heranführung an den Markt<br />
Auch für die Träger der<br />
E<strong>in</strong>richtungen war e<strong>in</strong><br />
Umdenken erforderlich.<br />
Am 08.06.1993 wurde den örtlichen<br />
Trägern und Lehrgangsleitungen mitgeteilt,<br />
dass e<strong>in</strong>e zentrale Mittelakquisition<br />
beim Landesarbeitsamt und die<br />
Mittelverwaltung und vergabe durch<br />
das Land zukünftig entfalle und die<br />
E<strong>in</strong>richtungen bzw. deren Träger sich<br />
dem Markt der <strong>berufliche</strong>n Bildung so<br />
wie andere Maßnahmeanbieter auch<br />
zu stellen hätten.<br />
Dies sei e<strong>in</strong>e Entscheidung des<br />
Sozialm<strong>in</strong>isters unter dem Druck der<br />
Bundesanstalt für Arbeit mit dem<br />
H<strong>in</strong>weis auf die Vergabeordnungen<br />
des Bundes.<br />
Vorangegangen war bereits die<br />
Schließung von E<strong>in</strong>richtungen, die<br />
nicht mehr strukturell den Bedarfen<br />
und an Ausstattung und Größe den<br />
Qualitätserfordernissen der Bundesanstalt<br />
für Arbeit entsprachen (Neustadt,<br />
Arnis, Ratzeburg usw.).<br />
Mit der Entscheidung über die Regionalisierung<br />
der Maßnahmevergabe<br />
und nach e<strong>in</strong>er Übergangszeit von<br />
12 Monaten zur Anpassung und<br />
Umstrukturierung geschah es:<br />
E<strong>in</strong> neues Erfahrungsfeld tat sich für<br />
Träger und Lehrgangsleitungen auf:<br />
Begriffe wie Bundesausschreibungsblatt,<br />
freihändige Vergabe, beschränkte<br />
Ausschreibung, Ausschreibung, Markterkundung,<br />
Maßnahmebeschreibung,<br />
Zuschlags- und B<strong>in</strong>dungsfrist, Kalkulation,<br />
Personalschlüssel und Preiskorridor<br />
entwickelten e<strong>in</strong>en <strong>Qualifizierung</strong>sbedarf<br />
bei den E<strong>in</strong>richtungsleitungen,<br />
erweiterte aber auch langfristig ihre<br />
Handlungskompetenz und veränderte<br />
ihr Anforderungsprofil und Rollenverständnis.<br />
Auch für die Träger der E<strong>in</strong>richtungen<br />
war e<strong>in</strong> Umdenken erforderlich. E<strong>in</strong>e<br />
sche<strong>in</strong>bar sichere fortlaufende f<strong>in</strong>anzielle<br />
Absicherung wich dem Risiko,<br />
auch e<strong>in</strong>e Ausschreibung zu verlieren.<br />
Nicht alle gewohnten Kosten wurden<br />
mehr akzeptiert, E<strong>in</strong>richtungen wurden<br />
durch Ausschreibungen zusammengelegt<br />
und Maßnahmelosbildungen führten<br />
auch zum Abbau von Leitungspositionen<br />
und Teilnehmerplätzen.<br />
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