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„Skeptiker“-Bewegung in der kritischen Diskussion - Skeptizismus.de

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20<br />

Im abschließen<strong>de</strong>n Dokumentationsteil <strong>de</strong>s Rea<strong><strong>de</strong>r</strong>s (Abschnitt 10) s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Orig<strong>in</strong>aldokumente<br />

aus <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>„Skeptiker“</strong>-<strong>Bewegung</strong> enthalten, die zum weiteren Verständnis <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bewegung</strong><br />

beitragen können. Zunächst die zu Beg<strong>in</strong>n bereits erwähnte Presseerklärung von Paul Kurtz<br />

im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterschriftenkampagne gegen die Astrologie, dann als Beispiel e<strong>in</strong>e kürzliche<br />

Pressemitteilung <strong><strong>de</strong>r</strong> GWUP, die ver<strong>de</strong>utlicht, auf welche Weise hier die „wissenschaftliche“<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung geführt wird: Statt selbst eigene Untersuchungen durchzuführen<br />

o<strong><strong>de</strong>r</strong> mitzuteilen, wer<strong>de</strong>n An<strong><strong>de</strong>r</strong>s<strong>de</strong>nken<strong>de</strong> mit „Negativpreisen“ öffentlich verhöhnt und<br />

lächerlich gemacht.<br />

Enthalten ist weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e große Anzeige „Fund for the Future“, die seit 1998 <strong>in</strong> je<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Ausgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> CSICOP-Zeitschrift Skeptical Inquirer ersche<strong>in</strong>t und mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Geld requiriert<br />

wer<strong>de</strong>n soll. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>in</strong>teressant ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch <strong><strong>de</strong>r</strong> dort wie<strong><strong>de</strong>r</strong>gegebene<br />

„10-Jahres-Plan“ von CSICOP. Wie ersichtlich, umfassen sämtliche genannten Aktivitäten<br />

dieses „10-Jahres-Plans“ ausschließlich öffentliche Medienkampagnen und an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Formen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit, nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Fall e<strong>in</strong> wissenschaftliches Projekt.<br />

Dokumentiert ist auch e<strong>in</strong> Werbefaltblatt, mit <strong>de</strong>m die GWUP seit 1999 um neue Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

und Leser ihrer Zeitschrift wirbt. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>in</strong>teressant dürfte hier die Fragestellung se<strong>in</strong>,<br />

welche Personengruppe die GWUP mit diesem Faltblatt überhaupt ansprechen und gew<strong>in</strong>nen<br />

möchte. Man liest dort: „Haben Sie schon e<strong>in</strong>mal im Beruf, im Freun<strong>de</strong>skreis o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Familie erlebt, dass Sie gegenüber Vertretern <strong><strong>de</strong>r</strong> Parawissenschaften nicht mehr weiter<br />

wussten? Fehlten Ihnen Informationen und Argumente? Dann g<strong>in</strong>g es Ihnen wie vielen, die<br />

jetzt Abonnenten <strong>de</strong>s Skeptiker o<strong><strong>de</strong>r</strong> Skeptical Inquirer o<strong><strong>de</strong>r</strong> Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> GWUP s<strong>in</strong>d. Dann<br />

sollten Sie auch e<strong>in</strong>mal <strong>de</strong>n Skeptiker, <strong>de</strong>n Skeptical Inquirer, o<strong><strong>de</strong>r</strong> gleich bei<strong>de</strong> im Doppelpack<br />

probieren! Sie erhalten Informationen und Argumente ... Beim nächsten Mal s<strong>in</strong>d Sie<br />

dann bei <strong>Diskussion</strong>en um Parawissenschaften besser vorbereitet.“<br />

Zur Zielgruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Rekrutierung gehören also ganz offensichtlich nicht etwa auch kompetente<br />

„Vertreter von Parawissenschaften“, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ganz im Gegenteil vielmehr Personen, die festgefügte<br />

Vorurteilsstrukturen gegen Parawissenschaften besitzen, jedoch schlecht <strong>in</strong>formiert<br />

s<strong>in</strong>d. Das Angebot <strong><strong>de</strong>r</strong> GWUP ist es, diese Personen mit Informationen 54 und Argumenten zu<br />

versorgen, die jene disbelief-Systeme stabilisieren können, damit sie <strong>in</strong> zukünftigen <strong>Diskussion</strong>en<br />

besser bestehen können. Genau <strong><strong>de</strong>r</strong> hier anvisierten Zielgruppe entspricht dann auch<br />

die tatsächliche Mitgliedschaft <strong><strong>de</strong>r</strong> GWUP <strong>in</strong> ihrer bei weitem überwiegen<strong>de</strong>n und die Organisation<br />

prägen<strong>de</strong>n Masse: nach Orientierung und Autorität suchen<strong>de</strong> Laien, die Bestärkung für<br />

ihre Vorurteile gegenüber Parawissenschaften suchen. Laien h<strong>in</strong>sichtlich eigener wissenschaftlicher<br />

Untersuchungstätigkeit o<strong><strong>de</strong>r</strong> fundierter Literaturkenntnis zum hier relevanten<br />

Themengebiet „Parawissenschaften“, Laien aber ke<strong>in</strong>eswegs unbed<strong>in</strong>gt h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er<br />

fehlen<strong>de</strong>n Integration <strong>in</strong> die „scientific community“, <strong>de</strong>nn solche Vorurteilssysteme s<strong>in</strong>d ja<br />

gera<strong>de</strong> unter Wissenschaftlern nicht unerheblich verbreitet und wer<strong>de</strong>n <strong>in</strong> gewissen sozialen<br />

Milieus <strong><strong>de</strong>r</strong> scientific community regelrecht kultiviert.<br />

Aufschlussreich für das „skeptische“ Selbstverständnis ist sicherlich auch noch <strong><strong>de</strong>r</strong> im Dokumentationsteil<br />

enthaltene Erlebnisbericht <strong>de</strong>s führen<strong>de</strong>n CSICOP-Mitglieds Bob Ste<strong>in</strong>er, wie<br />

er mit „Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an <strong>de</strong>n <strong>Skeptizismus</strong>“ umzugehen pflegt und welche E<strong>in</strong>stellungen<br />

dah<strong>in</strong>ter hervor treten. Dies ist auch für die bei<strong>de</strong>n dokumentierten Vorwörter zur ersten und<br />

zweiten Auflage <strong>de</strong>s schon erwähnten Buchs „Der mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne Okkultismus“ <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>utschen<br />

<strong>„Skeptiker“</strong> Otto Prokop und Wolf Wimmer bezeichnend, nicht zuletzt die dar<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Tat<br />

enthaltene, ganz offen geäußerte Prämisse: „Fairness hat aus Grün<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Psychohygiene ihre<br />

Grenzen“. Entsprechend ist das ganze Buch dann auch wirklich aufgebaut und geschrieben,<br />

54 Natürlich nur ganz bestimmten Informationen: „e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Zusammenstellung von klaren Gegenargumenten“,<br />

wie es im Faltblatt heißt.

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