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„Skeptiker“-Bewegung in der kritischen Diskussion - Skeptizismus.de

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7<br />

Kurtz schließlich dazu gezwungen, zusammen mit an<strong><strong>de</strong>r</strong>en CSICOP-Mitglie<strong><strong>de</strong>r</strong>n verschie<strong>de</strong>ne<br />

Tests zur wissenschaftlichen Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>legung dieses „Mars-Effekts“ durchzuführen. Es war das<br />

erste und gleichzeitig letzte wissenschaftliche Unterfangen, das von CSICOP koord<strong>in</strong>iert wer<strong>de</strong>n<br />

sollte und das die <strong>„Skeptiker“</strong>-<strong>Bewegung</strong> auf Jahre h<strong>in</strong>aus beschäftigen sollte. Im entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Kapitel dieses Rea<strong><strong>de</strong>r</strong>s s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige <strong><strong>de</strong>r</strong> wichtigsten Beiträge dieser Kontroverse<br />

dokumentiert, die schließlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Art „Götterdämmerung“ für die <strong>„Skeptiker“</strong>-<strong>Bewegung</strong><br />

resultieren sollte 21 .<br />

Vorgeschaltet ist e<strong>in</strong>e kurze Stellungnahme von Jim Lippard, <strong>de</strong>m Grün<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

<strong>„Skeptiker“</strong>-Regionalgruppe <strong>in</strong> Phoenix / Arizona, <strong><strong>de</strong>r</strong> sich <strong>in</strong>tensiv <strong>in</strong> die Materie e<strong>in</strong>gearbeitet<br />

hat. Die Kernaussage se<strong>in</strong>es Fazits sei hier herausgegriffen und soll für sich selbst<br />

sprechen:<br />

„The exten<strong>de</strong>d controversy over the ‘Mars effect’ caught my attention ... Until then, I had<br />

supposed the skeptics to be the dispassionate voices of objectivity and reason, cleanly and<br />

completely <strong>de</strong>bunk<strong>in</strong>g every alleged paranormal claim to come along. I had been a naive<br />

disbeliever, but was now confronted with an apparently paranormal claim which appeared to<br />

offer some difficulty to the skeptics.<br />

After much communication with and observation of fellow skeptics, I conclu<strong>de</strong>d that skeptical<br />

groups can suffer from the same irrationality, dogmatism, and ‘group-th<strong>in</strong>k’ as other groups.<br />

... Evi<strong>de</strong>nce that resists refutation and threatens foundational beliefs of a group may cause the<br />

group to reject, suppress, or ignore that evi<strong>de</strong>nce. Only when outsi<strong>de</strong> forces ... create enough<br />

pressure does the group f<strong>in</strong>ally <strong>de</strong>al with the evi<strong>de</strong>nce fairly, revis<strong>in</strong>g its core beliefs to<br />

accommodate it. In the worst case, a group may not change until the more dogmatic members<br />

have died off (Planck’s pr<strong>in</strong>ciple).<br />

This behaviour has exemplified by skeptical organizations with respect to the ‘Mars effect’ ...<br />

While a few <strong>in</strong>dividuals attempt to get to the bottom of matters and press for the groups to act<br />

<strong>in</strong> accordance with their espoused pr<strong>in</strong>ciples of rationality and objectivity, they typically have<br />

been forced out of or resign from the groups <strong>in</strong> frustration (e.g. Luc <strong>de</strong> Marre, Dennis<br />

Rawl<strong>in</strong>s, Richard Kammann).“<br />

Die bei<strong>de</strong>n ersten Aufsätze von Curry und Kammann, letzterer damals noch selbst CSICOP-<br />

Mitglied, fassen <strong>de</strong>n wesentlichen Verlauf <strong><strong>de</strong>r</strong> Geschehnisse <strong>in</strong> zwei vone<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> unabhängigen<br />

Betrachtungen zusammen.<br />

Es folgt <strong><strong>de</strong>r</strong> berühmt gewor<strong>de</strong>ne Aufsatz von Dennis Rawl<strong>in</strong>s „sTARBABY“. Der Astronom<br />

Rawl<strong>in</strong>s, Gründungs- und Vorstandsmitglied von CSICOP, war <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Organisation für<br />

die Berechnungen im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> CSICOP-Untersuchungen zum „Mars-Effekt“ verantwortlich.<br />

Nach<strong>de</strong>m er mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zeit realisieren musste, dass im Rahmen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mars-Effekt-Studien<br />

<strong>in</strong>nerhalb von CSICOP systematisch versucht wur<strong>de</strong>, unangenehme Resultate und von<br />

CSICOP begangene Fehler zu unterdrücken und zu verheimlichen, es ihm zu<strong>de</strong>m verweigert<br />

wur<strong>de</strong>, <strong>in</strong> CSICOP-Publikationen Richtigstellungen zu veröffentlichen, sah sich Rawl<strong>in</strong>s<br />

schließlich gezwungen, an die Öffentlichkeit zu gehen und mit se<strong>in</strong>em <strong>in</strong> Fate veröffentlichten<br />

Aufsatz die ganze Affäre aufzu<strong>de</strong>cken.<br />

21 Die Kontroverse um <strong>de</strong>n „Mars-Effekt“ g<strong>in</strong>g auch nach <strong>de</strong>m hier behan<strong>de</strong>lten Zeitabschnitt um 1980 bis zum<br />

heutigen Tag weiter. Auch wenn es me<strong>in</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong>zeitige persönliche Ansicht ist, dass nach <strong>de</strong>n seit Mitte <strong><strong>de</strong>r</strong> 80er<br />

Jahre bekannt gewor<strong>de</strong>nen neuen Erkenntnissen die reale Existenz dieses Effekts im S<strong>in</strong>ne Gauquel<strong>in</strong>s nicht mehr<br />

sehr wahrsche<strong>in</strong>lich ist, muss die Art und Weise, wie die CSICOP-Akteure um 1980 herum mit dieser Problemstellung<br />

umgegangen s<strong>in</strong>d, völlig unabhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> späteren Entwicklung gesehen wer<strong>de</strong>n, da diese niemand<br />

vorhersehen konnte. Urteile s<strong>in</strong>d nur auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Basis <strong>de</strong>s damaligen Informationsstan<strong>de</strong>s s<strong>in</strong>nvoll und legitim, <strong>de</strong>nn<br />

die spätere Entwicklung hätte auch e<strong>in</strong>en ganz an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Verlauf nehmen können.

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