Kreislaufstillstand unter besonderen Umständen ... - Reanitrain
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auf das Abdomen kann zur Regurgitation<br />
von Mageninhalt und zu lebensbedrohlichen<br />
Verletzungen führen und soll <strong>unter</strong>lassen<br />
werden [211].<br />
Erweiterte Maßnahmen<br />
der Wiederbelebung<br />
Atemwege und Atmung. Verabreichen<br />
Sie schon während der Erst<strong>unter</strong>suchung<br />
des spontan atmenden Ertrinkungsopfers<br />
Sauerstoff mit hoher Flussrate, idealerweise<br />
über eine Sauerstoffmaske mit Reservoir<br />
[205]. Erwägen Sie eine nichtinvasive<br />
Beatmung oder einen „continuous positive<br />
airway pressure“ (CPAP), wenn sich<br />
der Zustand des Unfallopfers <strong>unter</strong> der<br />
Behandlung mit Sauerstoff bei hohem<br />
Fluss nicht bessert [212]. Setzen Sie Pulsoxymetrie<br />
und arterielle Blutgasanalysen<br />
ein, um die inspiratorische Sauerstoffkonzentration<br />
(F I O 2 ) zu titrieren. Erwägen Sie<br />
eine frühzeitige Intubation und kontrollierte<br />
Beatmung bei Unfallopfern, die auf<br />
diese initialen Maßnahmen nicht ansprechen<br />
oder die eine eingeschränkte Vigilanz<br />
haben. Achten Sie vor der Intubation<br />
auf eine optimale Präoxygenierung. Führen<br />
Sie eine notfallmäßige Narkoseeinleitung<br />
(„rapid sequence induction“, RSI)<br />
mit Krikoiddruck durch, um das Risiko<br />
einer Aspiration zu vermindern [213].<br />
Lungenödem kann aus den Atemwegen<br />
rinnen und eine Absaugung erforderlich<br />
machen, um den Kehlkopf einsehen<br />
zu können. Nach Sicherung der korrekten<br />
Tubuslage titrieren Sie die F I O 2 so,<br />
dass Sie eine arterielle Sauerstoffsättigung<br />
(S a O 2 ) von 94–98% erreichen [205]. Stellen<br />
Sie den positiv-endexspiratorischen<br />
Druck („positive end-expiratory pressure“,<br />
PEEP) auf mindestens 5–10 cmH 2 O<br />
ein; höhere PEEP-Level (15–20 cmH 2 O)<br />
können erforderlich sein, falls der Patient<br />
schwer hypoxämisch ist [214].<br />
Im Fall eines <strong>Kreislaufstillstand</strong>s sichern<br />
Sie während der CPR-Versuche<br />
frühzeitig den Atemweg des Unfallopfers,<br />
idealerweise mit einem geblockten Endotrachealtubus;<br />
eine reduzierte pulmonale<br />
Compliance, die hohe Beatmungsdrücke<br />
erfordert, kann den Erfolg supraglottischer<br />
Atemwegshilfen einschränken.<br />
Kreislauf und Defibrillation. Die Differenzierung<br />
zwischen primär respiratorisch<br />
und primär kardial bedingtem <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />
ist beim Ertrinkungsopfer<br />
besonders wichtig. Liegt ein <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />
vor, wird jede Verzögerung des Beginns<br />
der Thoraxkompressionen zu einer<br />
Verringerung der Überlebensrate führen.<br />
Die typische Schnappatmung nach<br />
<strong>Kreislaufstillstand</strong> ist sehr schwer von den<br />
initialen Atemanstrengungen zu <strong>unter</strong>scheiden,<br />
die ein Ertrinkungsopfer während<br />
einer Spontanerholung zeigt. Die<br />
Palpation des Pulses als alleinigem Indikator<br />
für das Vorhandensein oder das<br />
Fehlen eines <strong>Kreislaufstillstand</strong>s ist unzuverlässig<br />
[215]. Falls vorhanden, soll zusätzliche<br />
diagnostische Information einbezogen<br />
werden, um die Diagnose <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />
abzusichern, mit Überwachungsmethoden<br />
wie z. B. EKG, endtidalem<br />
Kohlendioxid (etCO 2 ) und Echokardiographie.<br />
Falls ein <strong>Kreislaufstillstand</strong> vorliegt,<br />
folgen Sie den Standard-ALS-Algorithmen.<br />
Liegt die Körperkerntemperatur<br />
beim Unfallopfer