Kreislaufstillstand unter besonderen Umständen ... - Reanitrain
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Harze (Kalziumresonium 15–30 g<br />
oder Natriumpolystyrensulfonat<br />
(Kayexalate®) 15–30 g in 50–100 ml<br />
20%igem Sorbit, entweder oral oder<br />
als Retentionseinlauf (Wirkungsbeginn<br />
nach 1–3 h, maximale Wirkung<br />
nach 6 h),<br />
F Herausfinden der Ursache der Hyperkalämie,<br />
um sie zu beseitigen und um<br />
spätere Kaliumanstiege zu verhindern<br />
(z. B. Pharmaka, Diät).<br />
F Mäßige Erhöhung (6–6,4 mmol/l) ohne<br />
EKG-Veränderung:<br />
1 Kalium nach intrazellulär verschieben<br />
mit Glucose/Insulin: 10 I.E.<br />
schnell wirkendes Insulin und 25 g<br />
Glucose i.v. über 15–30 min (Wirkungsbeginn<br />
nach 15–30 min, maximale<br />
Wirkung nach 30–60 min,<br />
Blutzuckerspiegel überwachen).<br />
1 Entfernung von Kalium aus dem<br />
Körper, wie oben beschrieben.<br />
1 Hämodialyse: in Erwägung ziehen,<br />
wenn der Patient oligurisch ist. Hämodialyse<br />
entfernt Kalium effektiver<br />
als Peritonealdialyse.<br />
F Schwere Hyperkalämie (≥6.5 mmol/l)<br />
ohne EKG-Veränderung. Expertenrat<br />
einholen und:<br />
1 Mit mehreren Methoden Kalium<br />
nach intrazellulär verschieben:<br />
1 Glucose/Insulin (s. oben)<br />
1 Salbutamol 5 mg per Inhalation;<br />
mehrere Gaben (10–20 mg können<br />
notwendig sein; Wirkungseintritt<br />
nach 15–30 min).<br />
1 Natriumbikarbonat, 50 mmol über<br />
5 min i.v., bei Vorliegen einer metabolischen<br />
Acidose (Wirkungsbeginn<br />
nach 15–30 min). Bikarbonat<br />
allein ist weniger wirkungsvoll<br />
als Glucose und Insulin oder inhaliertes<br />
Salbutamol; am sinnvollsten<br />
wird es mit den anderen Medikamenten<br />
kombiniert [7, 8].<br />
1 Die oben aufgeführten Methoden<br />
der Entfernung aus dem Körper<br />
verwenden.<br />
F Schwere Hyperkalämie (≥6,5 mmol/<br />
l) mit toxischen EKG-Veränderungen.<br />
Expertenrat einholen und:<br />
1 Primär das Herz mit Kalziumchlorid<br />
schützen: 10 ml 10%iges Kalziumchlorid<br />
über 2–5 min i.v., um<br />
die toxische Wirkung der Hyperkalämie<br />
an der Herzmuskelzellmembran<br />
zu antagonisieren. Damit wird<br />
das Herz durch Senkung des Risikos<br />
für pulslose VT/VF geschützt,<br />
ohne dabei den Serumkaliumspiegel<br />
zu senken (Wirkungsbeginn<br />
nach 1–3 min).<br />
1 Mit mehreren Methoden Kalium<br />
nach intrazellulär verschieben<br />
(s. oben).<br />
1 Methoden der Eliminierung aus<br />
dem Körper einsetzen.<br />
1 Ein sofortiges Konsil eines Spezialisten<br />
ist unbedingt notwendig.<br />
Patienten mit <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />
F Modifikation der Basismaßnahmen<br />
(„basic life support“, BLS)<br />
1 Es gibt keine Modifikationen der<br />
Basismaßnahmen in Verbindung<br />
mit Elektrolytstörungen.<br />
F Modifikation der erweiterten Maßnahmen<br />
(„advanced life support“, ALS)<br />
1 Halten Sie sich an den universellen<br />
Algorithmus. Eine Hyperkalämie<br />
kann schnell bestätigt werden,<br />
wenn ein Blutgasgerät verfügbar ist.<br />
Primär das Herz schützen: 10 ml<br />
10%iges Kalziumchlorid als schnelle<br />
i.v.-Injektion.<br />
1 Kalium nach intrazellulär<br />
verschieben:<br />
1 Glucose/Insulin: 10 I.E. schnell<br />
wirkendes Insulin und 25 g Glucose<br />
schnell i.v. geben.<br />
1 Natriumbikarbonat, 50 mmol als<br />
schnelle i.v.-Injektion (bei schwerer<br />
Acidose oder Nierenversagen).<br />
1 Entfernung von Kalium aus dem<br />
Körper: Dialyse: bei <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />
durch behandlungsresistente<br />
Hyperkalämie in Betracht ziehen.<br />
Verschiedene Dialyseverfahren<br />
wurden bei <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />
sicher und effekttiv eingesetzt; dies<br />
wird aber spezialisierten Zentren<br />
vorbehalten bleiben.<br />
Indikation zur Dialyse. Die Hämodialyse<br />
ist das effektivste Verfahren zur Elimination<br />
von Kalium aus dem Körper. Grundprinzip<br />
ist die Diffusion von Kaliumionen<br />
über einen transmembranösen Kaliumionengradienten.<br />
Typischerweise sinkt das<br />
Serumkalium um 1 mmol/l in den ersten<br />
60 min mit einer anschließenden Abnahme<br />
um 1 mmol/l in den folgenden 2 h.<br />
Die Effektivität der Hämodialyse zur Kaliumelimination<br />
kann durch Dialyse mit<br />
einer niedrigen Kaliumkonzentration im<br />
Dialysat [9], einen hohen Blutfluss [10]<br />
oder eine hohe Bikarbonatkonzentration<br />
[11] im Dialysat verbessert werden. Erwägen<br />
Sie frühzeitig die Hämodialyse bei einer<br />
Hyperkalämie, die durch eine manifeste<br />
Niereninsuffizienz, ein oligurisches<br />
akutes Nierenversagen (Urinproduktion<br />