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Kreislaufstillstand unter besonderen Umständen ... - Reanitrain

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in Gegenden, die für Retter schwer zugänglich<br />

sind, besonders häufig, und Verschüttungen<br />

betreffen zumeist mehrere<br />

Unfallopfer. Die Entscheidung, alle Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

zu initiieren,<br />

soll anhand der Zahl der Unfallopfer und<br />

der verfügbaren Ressourcen festgelegt<br />

werden und soll sich an der Wahrscheinlichkeit<br />

des Überlebens orientieren [256].<br />

Es ist unwahrscheinlich, dass Lawinenopfer<br />

überleben, wenn sie:<br />

F länger als 35 min <strong>unter</strong> der Lawine begraben<br />

sind und beim Retten aus der<br />

Lawine einen <strong>Kreislaufstillstand</strong> mit<br />

einer Atemwegsverlegung zeigen,<br />

F initial <strong>unter</strong> der Lawine begraben<br />

sind und beim Retten einen <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />

mit einer Atemwegsverlegung<br />

zeigen, zusätzlich zu einer initialen<br />

Körperkerntemperatur 12 mmol/l<br />

haben.<br />

Bei anderen Lawinenunfallopfern sind alle<br />

Wiederwärmungstechniken, einschließlich<br />

der extrakorporalen Wiedererwärmung,<br />

sofern verfügbar, indiziert, wenn<br />

keine mit dem Leben unvereinbaren Verletzungen<br />

vorliegen.<br />

8e Hyperthermie<br />

Definition<br />

Tab. 2<br />

Zur Hyperthermie kommt es, wenn die<br />

Thermoregulation des Körpers versagt<br />

und die Kerntemperatur die durch homöostatische<br />

Mechanismen normalerweise<br />

gehaltenen Werte übersteigt. Hyperthermie<br />

kann exogen – also durch Umweltbedingungen<br />

– verursacht sein oder als Folge<br />

endogener Wärmeproduktion sekundär<br />

entstehen.<br />

Zu umweltbedingter Hyperthermie<br />

kommt es, wenn die dem Körper üblicherweise<br />

in Form von Strahlungsenergie<br />

zugeführte Wärme rascher absorbiert<br />

wird, als sie durch thermoregulative Mechanismen<br />

abgegeben werden kann. Hyperthermie<br />

entsteht im Sinne eines Kontinuums<br />

von Überwärmungszuständen,<br />

beginnend mit Hitzestress über Hitzeerschöpfung<br />

bis zum Hitzschlag und schlussendlich<br />

Multiorganversagen sowie mit<strong>unter</strong><br />

<strong>Kreislaufstillstand</strong> [257].<br />

Die maligne Hyperthermie (MH) ist<br />

eine seltene Störung der Kalziumhomöostase<br />

der Skelettmuskulatur, die durch<br />

Muskelkontrakturen und eine lebensbedrohliche<br />

hypermetabole Krise gekennzeichnet<br />

ist, die bei genetisch prädisponierten<br />

Personen nach Behandlung mit<br />

halogenierten Anästhetika und depolarisierenden<br />

Muskelrelaxanzien auftritt [258,<br />

259].<br />

Die wesentlichen Charakteristika und<br />

die Behandlung von Hitzestress sowie<br />

Hitzeerschöpfung sind in . Tab. 2 zusammengefasst.<br />

Hitzschlag<br />

Hitzestress und Hitzeerschöpfung<br />

Erkrankung Charakteristika Behandlung<br />

Hitzestress Temperatur normal oder leicht erhöht Ruhe<br />

Hitzeerschöpfung<br />

Hitzeödem: Schwellung der Füsse und<br />

Fussknöchel<br />

Hitzesynkope: Vasodilatation mit Hypotonie<br />

Hitzekrämpfe: Krämpfe infolge<br />

Hyponatriämie<br />

Systemische Reaktion auf prolongierte<br />

Hitzeexposition (Stunden bis Tage)<br />

Temperatur >37°C und

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