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Kreislaufstillstand unter besonderen Umständen ... - Reanitrain

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dienen speziell der Behandlung von Patienten<br />

mit beinahe tödlichem Asthmaanfall<br />

und im <strong>Kreislaufstillstand</strong>.<br />

Prädisponierende Faktoren für das<br />

Auftreten eines asthmabedingten<br />

<strong>Kreislaufstillstand</strong>s<br />

Das Risiko für das Auftreten eines beinahe<br />

tödlichen Asthmaanfalls hängt nicht unbedingt<br />

mit dem Schweregrad des Asthmas<br />

zusammen [299].<br />

Zu den Risikofaktoren gehören:<br />

F vorangegangener, beinahe tödlicher<br />

Asthmaanfall mit Intubationsnotwendigkeit<br />

und mechanischer Beatmung,<br />

F Hospitalisierung oder Notfallbehandlung<br />

eines Asthmaanfalls im vergangenen<br />

Jahr [300],<br />

F keine oder nur geringe Anwendung<br />

von inhalativen Kortikosteroiden<br />

[301],<br />

F zunehmender Bedarf und Abhängigkeit<br />

von β 2 -Agonisten [302],<br />

F Angstzustände, depressive Störungen<br />

und/oder schlechte Compliance in<br />

der Asthmatherapie [303].<br />

Ursachen für einen<br />

<strong>Kreislaufstillstand</strong><br />

Der <strong>Kreislaufstillstand</strong> im Rahmen eines<br />

Asthmaanfalls ist als terminales Ereignis<br />

häufig Folge einer hypoxischen Phase,<br />

kann aber auch plötzlich auftreten.<br />

Auslösende Faktoren für einen <strong>Kreislaufstillstand</strong><br />

sind dabei:<br />

F Zur Asphyxie führende schwere<br />

Bronchospastik und Verschleimung.<br />

(Dieser Zustand verursacht die meisten<br />

asthmabedingten Todesfälle.)<br />

F Hypoxiebedingte kardiale Arrhythmien<br />

([304]; Arrhythmien können<br />

ebenfalls durch stimulierende Medikamente,<br />

z. B. β-adrenerge Agonisten,<br />

Theophyllin oder Elektrolytentgleisungen<br />

verursacht sein.)<br />

F Bei mechanisch beatmeten Asthmatikern<br />

kann es zu einer dynamischen<br />

Überblähung im Sinne eines selbstverstärkenden<br />

positiv-endexspiratorischen<br />

Drucks (Auto-PEEP) kommen.<br />

Der Auto-PEEP wird durch<br />

„air-trapping“ und durch „Luftverhalt“<br />

(eingeatmete Luft kann nicht<br />

mehr entweichen) verursacht. Die<br />

Tab. 3<br />

Asthmaanfall<br />

Beinahe tödlich<br />

Lebensbedrohlich<br />

Akut schwer<br />

Folge ist ein allmählicher intrathorakaler<br />

Druckaufbau, wodurch Blutfluss<br />

und Blutdruck reduziert werden.<br />

F Spannungspneumothorax (oft<br />

beidseitig).<br />

Diagnose<br />

Schweregradeinteilung des Asthma<br />

Moderate Exazerbation<br />

„Brittle-Asthma“<br />

Instabiles Asthma<br />

Kriterien<br />

Erhöhter p a CO 2 und/oder notwendige mechanische Beatmung mit<br />

erhöhtem Inspirationsdruck<br />

Eines der folgenden Kriterien:<br />

- PEF 40%ige Variation über den Tag für<br />

>50% der Zeit über einen Zeitraum von 150 Tagen) trotz intensiver<br />

Therapie<br />

Typ 2: plötzlich schwere Anfälle auf dem Hintergrund eines scheinbar<br />

gut kontrollierten Asthma<br />

p a CO 2 arterieller Kohlendioxidpartialdruck, PEF „peak expiratory flow“, p a O 2 arterieller Sauerstoffpartialdruck,<br />

S p O 2 pulsoxymetrisch bestimmte Sauerstoffsättigung.<br />

Giemen ist der übliche Untersuchungsbefund,<br />

aber seine Ausprägung korreliert<br />

nicht mit dem Grad der Atemwegsobstruktion.<br />

Fehlendes Giemen kann<br />

Ausdruck einer kritischen Atemwegsobstruktion<br />

sein, andererseits kann eine<br />

Verstärkung des Giemens Zeichen einer<br />

positiven Antwort auf die bronchodilatatorische<br />

Therapie sein. Die Sauerstoffsättigung<br />

zeigt möglicherweise eine zunehmende<br />

alveoläre Hypoventilation nicht<br />

an, insbesondere wenn Sauerstoff gegeben<br />

wird. Die Sauerstoffsättigung kann<br />

während der Therapie anfänglich abfallen,<br />

da β-Rezeptor-Agonisten sowohl eine<br />

Bronchodilatation als auch eine Vasodilatation<br />

verursachen und damit zunächst<br />

zu einem erhöhten intrapulmonalen<br />

Shunt führen. Weitere Ursachen<br />

für Giemen können sein: Lungenödem,<br />

chronisch obstruktive Lungenerkrankung<br />

(„chronic obstructive pulmonary<br />

disease“, COPD), Pneumonie, Anaphylaxie<br />

[305], Fremdkörper, Lungenembolie,<br />

Bronchiektasien und subglottische Verlegung<br />

[306]. Der Schweregrad eines Asthmaanfalls<br />

ist in . Tab. 3 definiert.<br />

Schlüsselmaßnahmen<br />

zur Verhinderung eines<br />

<strong>Kreislaufstillstand</strong>s<br />

Zur Vermeidung einer weiteren Verschlechterung<br />

benötigt der schwer Asthmakranke<br />

ein aggressives medizinisches<br />

Management. Die Einschätzung der Ausgangssituation<br />

und Behandlung folgen<br />

dem ABCDE-Ansatz. Patienten mit einer<br />

S a O 2

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