Im Namen der Kirche
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Luzern 1974 – 1986<br />
Das Eheglück von Walter und Gisela Winter war perfekt, als Andreas am<br />
31.Juli 1974 das Licht <strong>der</strong> Welt erblickte. Andreas war kein normales Kind<br />
und bereits mit zwei Jahren den an<strong>der</strong>en gleichaltrigen Kin<strong>der</strong>n weit<br />
voraus. Schon früh nahm ihn sein Vater, <strong>der</strong> seinen Lebensunterhalt als<br />
Vizedirektor bei <strong>der</strong> damaligen Bankgesellschaft in Luzern verdiente, zum<br />
Fischen und an<strong>der</strong>en Freizeitaktivitäten mit.<br />
Bereits im Alter von vier Jahren rechnete Andreas besser, als ein Schüler<br />
<strong>der</strong> vierten Klasse und konnte Lesen und Schreiben, obwohl ihn seine<br />
Eltern keineswegs dazu antrieben. Trotzdem wurde Andreas erst mit sechs<br />
eingeschult, aber auf Anraten seines Lehrers sofort in die zweite Klasse<br />
versetzt, welche er als Klassenbester abschloss.<br />
Trotz seiner Intelligenz fiel es Andreas nicht schwer, Freundschaften zu<br />
schließen. Schon früh wurden <strong>der</strong> ein Jahr ältere Markus Bucher und<br />
Andreas dicke Freunde, die unzertrennlich ihre Freizeit verbrachten. Die<br />
Winters lebten in einem Einfamilienhaus in <strong>der</strong> Oberseeburg in Luzern, die<br />
Buchers zwei Häuser weiter. Der sehnliche Wunsch von Andreas nach<br />
einem Hund, wurde ihm im Alter von fünf Jahren erfüllt und sein Labrador<br />
Alec und er waren von da an unzertrennlich. <strong>Im</strong> Park am See beim<br />
Verkehrshaus waren die beiden Jungs mit Alec fast täglich anzutreffen.<br />
Auch Bubenstreiche gehörten zur Tagesordnung.<br />
So waren sie wie besessen darauf, Alec immer dann ins Wasser zu schicken,<br />
wenn eine schick angezogene Dame im Anmarsch war, um ihn dann im<br />
richtigen Moment zurückzupfeifen, schütteln zu lassen und abzuhauen.<br />
Das ging so lange, bis die Rechnungen <strong>der</strong> Chemisch Reinigung so hoch<br />
wurden, dass Vater Winter <strong>der</strong> Kragen platzte.<br />
Schon früh kam immer öfters <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> von Andreas Mutter, <strong>der</strong><br />
dreißigjährige Pater Benjamin zu Besuch, <strong>der</strong> in einem Kloster als Lehrer<br />
arbeitete und an dem kleinen Jungen beson<strong>der</strong>en Gefallen fand. Pater<br />
Benjamin war nicht beson<strong>der</strong>s groß und hatte trotz seiner erst dreißig<br />
Jahre bereits einen kleinen Bauchansatz.