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Inventar Bottigen-Riedbach - Bauinventar - Bern

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klassizistischer (Oberbottigen) und neubarocker (Rehhag) Ausformung gehören mit der<br />

grossen Anlage in Brünnen schon fast in den Kreis der bernischen Campagnen.<br />

Baulich stehen sie aber in naher Verwandtschaft zum bäuerlichen Wohnstock. Dieser<br />

ist im Gebiet <strong>Bottigen</strong>-<strong>Riedbach</strong>lbei fast jedem grösseren Hof als Altenteil oder<br />

vielleicht auch als Wohnhaus des Kühers erhalten. Unabhängig von der Grösse des Ge=<br />

bäudes wird der Wohnstock im <strong>Bern</strong>biet "Stöckli" genannt. Einige dieser Bauten können<br />

in unserem Gebiet noch im späten l8.Jh. entstanden sein, die meisten gehören aber<br />

in die Mitte des 19.Jhs. Die Riegbauten auf massivem Sockel aus Sandsteinquader oder<br />

Bruchstein mit dem Ründedach und den Seitenlauben sind um 1-2 Achsen verkleinerte<br />

Ausgaben des Bauernhauses. Die Stöckli im unt~rsuchten Gebiet unterscheiden sich nicht<br />

von ihren übrigen Artgenossen im Mittelland. Die ansprechende Volumetrie ist kaum<br />

durch überreiche Zier geschmückt. Der architektonische Schmuck der Bauten in <strong>Bottigen</strong>-.<br />

<strong>Riedbach</strong> j steht vielfach einen Schritt hinter dem Hauptgebäude zurück. Die festen<br />

Sockelgeschosse, im Hinterland von Bümpliz besonders häufig, lassen sich von einer<br />

Doppelfunktion als Speicher/Stöckli oder aber bei späten Stöcklibauten als Ofen=<br />

haus/Stöckli deuten. Vielfach wurde das Ofenhaus durch einen An- und Aufbau zum<br />

Stöckli. Die Möglichkeit, das kleine Gebäude nicht nur als Altenteil, sondern als<br />

Wohnhaus schlechthin zu nutzen, geben dem Bautyp auch in unserem Gebiet eine gute<br />

Ueberlebenschance.<br />

Von aussen lässt es sich nur schwer beurteilen, ob einige Stöckli in <strong>Bottigen</strong>-<strong>Riedbach</strong><br />

nicht als Küherstöckli erbaut worden sind. Dieser Berufsstand (ältere Brüder<br />

des Bauern) erlebte seine Blüte im l8.Jh. Die Einrichtung von Talkäsereien brachte<br />

den Niedergang des Küherhandwerks. In der Mitte des 19.Jhs. verschwindet der Beruf<br />

© 2010 Denkmalpflege der Stadt <strong>Bern</strong>, www.bern.ch

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