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I. Grundbegriffe der Chemie

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I. <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Chemie</strong><br />

1.1 <strong>Chemie</strong> und ihre Teilgebiete<br />

<strong>Chemie</strong>: Wissenschaft von den Stoffen, ihrem Aufbau, ihren Eigenschaften und<br />

den Reaktionen, die zu an<strong>der</strong>en Stoffen führen.<br />

Teilgebiete: Anorganische <strong>Chemie</strong> - Elemente und ihre Verbindungen<br />

Organische <strong>Chemie</strong> - Kohlenstoffverbindungen<br />

(mit Ausnahme <strong>der</strong> Oxide, Säuren und Salze)<br />

1.2 Einteilung <strong>der</strong> Stoffe<br />

Übersicht:<br />

Stoffe<br />

Reine Stoffe<br />

Stoffgemische<br />

Chemische Elemente<br />

Chemische Verbindungen<br />

Metalle Nichtmetalle organ.Verbindungen anorgan.Verbindungen<br />

Stoffe:<br />

Reiner Stoff:<br />

Stoffgemisch:<br />

Chem. Element:<br />

Metall:<br />

Nichtmetall:<br />

Chem. Verbindung:<br />

Materialien, aus denen die Körper bestehen.<br />

Stoff, <strong>der</strong> aus den Teilchen eines einzigen Stoffes besteht.<br />

Stoff, <strong>der</strong> aus Teilchen verschiedener Stoffe besteht.<br />

Stoff, dessen sämtliche Atome die gleiche Kernladungszahl haben.<br />

Element, das als charakteristische Eigenschaften gutes Wärmeleitvermögen,<br />

gutes elektrisches Leitvermögen und metallischen Glanz<br />

besitzt.<br />

Element, das keine o<strong>der</strong> nur einzelne <strong>der</strong> metallischen Eigenschaften<br />

besitzt.<br />

Stoff, in dem mindestens zwei Elemente miteinan<strong>der</strong> verbunden sind,<br />

und zwischen <strong>der</strong>en Massen ein bestimmtes stöchiometrisches Verhältnis<br />

besteht.<br />

Oxid:<br />

Säure:<br />

Base:<br />

Salz:<br />

Chemische Verbindung, die aus einem Element und Sauerstoff besteht.<br />

Chemische Verbindung, die in wäßriger Lösung in freibewegliche, elektrisch<br />

positiv geladene Wasserstoff-Ionen und elektrisch negativ geladene Säurerest-Ionen<br />

dissoziiert.<br />

Bsp.: Schwefelsäure H 2 SO + 4 H + SO4 2-<br />

Chemische Verbindung, die in wäßriger Lösung in freibewegliche, elektrisch<br />

positiv geladene Metall-Ionen und elektrisch negativ geladene Hydroxid-Ionen<br />

dissoziiert.<br />

Bsp.: Natriumhydroxid NaOH Na + + OH -<br />

Chemische Verbindung, die in wäßriger Lösung in freibewegliche, elektrisch<br />

positiv geladene Metall-Ionen und elektrisch negativ geladene Säurerest-<br />

Ionen dissoziiert.<br />

Bsp.: Natriumchlorid NaCl Na + + Cl -<br />

1.3 Chemische Zeichensprache<br />

Symbol: Zeichen für chemisches Element . Bsp.: Cl<br />

Formel: Zeichen für chemische Verbindung. Bsp.: O 2<br />

Gleichung: Darstellung von chemischen Reaktionen.<br />

© Heiko Immer Seite 1 von 16


II. Bau <strong>der</strong> Stoffe - Periodensystem<br />

2.1 Bausteine <strong>der</strong> Stoffe<br />

Atome:<br />

Moleküle:<br />

Ionen:<br />

sind elektrisch neutrale Teilchen, aus denen die Elemente bestehen.<br />

Teilchen, die aus mindestens 2 Atome bestehen und durch Atombindung<br />

zusammenhalten.<br />

sind elektrisch geladene Teilchen. Sie entstehen durch Elektronenabgabe<br />

o<strong>der</strong> -aufnahme. (Kationen(+) und Anionen(-))<br />

2.2. Periodensystem <strong>der</strong> Elemente<br />

Historische Entwicklung des PSE - Periodensystem <strong>der</strong> Elemente<br />

19. Jahrhun<strong>der</strong>t: ca. 60 Elemente bekannt<br />

1865: entwickelten MENDELEJEW und MEYER unabhängig<br />

voneinan<strong>der</strong> das heutige PSE<br />

- Grundlage waren: Atommassen und Eigenschaften<br />

- Lücken im PSE wurden durch spätere Entdeckungen gefüllt<br />

- heute sind 111 Elemente bekannt<br />

Periodensystem und Atombau:<br />

Ordnungszahl:<br />

Nummer <strong>der</strong> Hauptgruppe:<br />

Nummer <strong>der</strong> Periode:<br />

Elektronenanzahl<br />

Protonenanzahl<br />

Kernladungszahl<br />

Anzahl <strong>der</strong> Außenelektronen<br />

Anzahl <strong>der</strong> Schalen<br />

Hauptgruppennummer und stöchiometrische Wertigkeit:<br />

Hauptgruppennummer I. II. III. IV. V. VI. VII.<br />

Wertigkeit gegenüber<br />

Sauerstoff I II III IV V VI VII<br />

Wertigkeit gegenüber<br />

Wasserstoff I II III IV III II I<br />

Periodizität chemischer und physikalischer Eigenschaften:<br />

Eigenschaft<br />

Metallcharakter<br />

Nichtmetallcharakter<br />

Wertigkeit gg.Sauerstoff<br />

Wertigkeit gg. Wasserstoff<br />

Kernladungszahl<br />

Elektronegativitätswert<br />

Dichte<br />

Än<strong>der</strong>ung<br />

in den Hauptgruppen<br />

in den Perioden<br />

zunehmend<br />

zunehmend<br />

zunehmend<br />

zunehmend<br />

gleichbleibend<br />

I VII zunehmend<br />

gleichbleibend<br />

I IV I zunehmend<br />

zunehmend<br />

zunehmend<br />

im allgem. zunehmend<br />

zunehmdend<br />

im allgem. zunehmend I IV VII zunehmend<br />

© Heiko Immer Seite 2 von 16


2.3 Chemische Bindung<br />

Atombindung:<br />

Ionenbindung:<br />

Metallbindung:<br />

Vergleich verschiedener Bindungsverhältnisse<br />

Merkmale:<br />

Am Aufbau <strong>der</strong><br />

Stoffe beteiligte<br />

Atome o<strong>der</strong> Ionen:<br />

Ist eine Art <strong>der</strong> chemischen Bindung, die auf <strong>der</strong> Ausbildung<br />

gemeinsamer Elektronenpaare beruht.<br />

Ist eine Art <strong>der</strong> chem. Bindung, die auf den Anziehungskräften<br />

zwischen unterschiedlich geladen Teilchen beruht.<br />

Ist eine Art <strong>der</strong> chemischen Bindung, die auf dem Zusammenhalt<br />

durch Anziehungskräfte zwischen Metallionen und freibeweglichen<br />

Elektronen beruht.<br />

Atombindung<br />

gemeinsame<br />

Elektronenpaare<br />

Nichtmetallatome<br />

Atombindung mit<br />

teilweisem<br />

Ionencharakter<br />

gemeinsames<br />

Elektronenpaar ist<br />

zu einem Atom hin<br />

verlagert<br />

unterschiedliche<br />

Nichtmetallatome<br />

o<strong>der</strong> Metallatome<br />

und Nichtmetallatome<br />

Molekül<br />

(häufig Dipol)<br />

Ionenbeziehung<br />

Anziehung zw.<br />

entgegengesetzt<br />

geladenen Ionen<br />

Metall-Ionen<br />

und Nichtmetall-<br />

Ionen<br />

Aufbau:<br />

Molekül<br />

Ionenkristall<br />

(Molekülgitter)<br />

(Ionengitter)<br />

Bsp.: Cl 2 HCl NaCl Na<br />

Metallbindung<br />

Anziehung zw.<br />

Metall-Ionen und<br />

freibewegl.<br />

Elektronen<br />

Metall-Ionen und<br />

freibewegl.<br />

Elektronen<br />

Metallkristall<br />

(Metallgitter)<br />

2.4 Wertigkeit<br />

stöchiometrische Wertigkeit:<br />

Oxidationszahl:<br />

Zahl, die angibt, wieviel Wasserstoffatome ein Atom<br />

eines Element binden o<strong>der</strong> in einer Verbindung ersetzen<br />

kann.<br />

Angabe von Art und Anzahl <strong>der</strong> Ladungen von freien<br />

o<strong>der</strong> in Verbindungen enthaltenen Elementen, wobei<br />

jedes einzelne Teilchen als Ion betrachtet wird.<br />

Festlegungen beim Bestimmen von Oxidationszahlen:<br />

Es gilt für die Festlegung Beispiele<br />

freie Elemente Oxidationszahl= ±0 Cu (±0)<br />

Elemente in Verbindungen<br />

+2 -2 , +1 -2<br />

-Metalle<br />

Oxidationszahl=Wertigkeit Cu O , H 2 O<br />

-Wasserstoff<br />

Oxidationszahl= +1<br />

-Sauerstoff<br />

Oxidationszahl= -1<br />

einfache Ionen Oxidationszahl= elektr.Ladung Na + (+1) , Br - (-1)<br />

zusammengesetzte Ionen<br />

Summe aller Oxidationszahlen -3 +1<br />

= elektrische Ladung<br />

N H + 4 (NH + 4 )<br />

Moleküle von Verbindungen* Summe aller Oxidationszahlen +4 -2<br />

=0<br />

C O 2<br />

elektrisch neutrale Atomgruppen Summe aller Oxidationszahlen -3 +1<br />

organischer Verbindungen =0<br />

-C H 3 (-CH 3 )<br />

*Bei Verbindungen mit Ionenbeziehung wird entsprechend <strong>der</strong> Formel Das Zahlenverhältnis <strong>der</strong> Ionen zugrunde gelegt.<br />

© Heiko Immer Seite 3 von 16


III. Chemische Reaktionen<br />

3.1.1 Merkmale einer chemischen Reaktion:<br />

makroskopischer Bereich: 1. Stoffumwandlung<br />

2. Energieumwandlung<br />

submikroskopischer Bereich: 3. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Teilchen<br />

4. Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bindung<br />

3.1.2 Grundlagen chemischer Reaktionen<br />

Physikalischer Vorgang:<br />

Vorgang, bei dem sich Form, Aggregatzustand o<strong>der</strong> Lage<br />

eines Körpers än<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> Stoff aber erhalten bleibt.<br />

Chemische Reaktion:<br />

Vorgang, bei dem sich Stoff- und Energieumwandlungen<br />

gleichzeitig vollziehen; dabei entstehen neue Stoffe mit<br />

an<strong>der</strong>en Eigenschaften.<br />

Bsp.: CaC 2 + H 2 O -> C 2 H 2 + Ca(OH) 2<br />

Ausgangsstoffe<br />

Reaktionsprodukte<br />

reagierende Stoffe<br />

Aktivierungsenergie:<br />

Energie, die zum Auslösen einer chemischen Reaktion benötigt wird.<br />

Reaktionswärme:<br />

Bei chemischen Reaktionen aufgenommene o<strong>der</strong> abgegebene Wärmeenergie.<br />

Die Reaktionswärme Q wird in Kilojoule (kJ) angegeben. Sie bezieht sich<br />

auf die Stoffmengen, die durch die Gleichung angegeben sind.<br />

Endotherme Reaktionen sind chemische Reaktionen, die unter Wärmeaufnahme<br />

verlaufen. Energiegehalt <strong>der</strong> Ausgangsstoffe ist kleiner als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Reaktionsprodukte.<br />

Q= +n kJ<br />

Exotherme Reaktionen sind chemische Reaktionen, die unter Wärmeabgabe<br />

verlaufen. Energiegehalt <strong>der</strong> Ausgangsstoffe ist größer als <strong>der</strong> <strong>der</strong> Reaktionsprodukte.<br />

Q= -n kJ<br />

Reaktionsbedingungen:<br />

Bedingungen, von denen <strong>der</strong> Ablauf einer chemischen Reaktion abhängig ist, werden<br />

in Form von Zustandsgrößen ausgedrückt: Temperatur, Druck, Konzentration.<br />

Gesetz von <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Masse:<br />

Bei je<strong>der</strong> chemischen Reaktion ist die Gesamtmasse <strong>der</strong> Ausgangsstoffe gleich<br />

<strong>der</strong> Gesamtmasse <strong>der</strong> Reaktionsprodukte. (Lomonossow 1744, Lavoisier 1785)<br />

© Heiko Immer Seite 4 von 16


3.2 Verlauf chemischer Reaktionen<br />

Voraussetzungen für den Reaktionsverlauf:<br />

- Das Vorhandensein von Teilchen <strong>der</strong> Ausgangsstoffe,<br />

- die ungeordnete Bewegung <strong>der</strong> Teilchen,<br />

- das wirksame Zusammenstoßen <strong>der</strong> Teilchen,<br />

- das Vorhandensein eines Mindesbetrages an innerer Energie<br />

<strong>der</strong> reagierenden Stoffe.<br />

Reaktionsverlauf: Gesehen zwischen den Teilchen während <strong>der</strong> Stoffumwandlung;<br />

läßt sich einteilen in zwei Abschnitte: Aktivierung und Umsetzung<br />

Aktivierung:<br />

Umsetzung:<br />

Energiezufuhr, Teilchen stoßen infolge Erhöhung ihres Energieinhalts<br />

wirksam zusammen, dabei Lockerung <strong>der</strong> Bindungen, Entstehen<br />

aktivierter (energiereicher) Teilchen.<br />

aus aktivierten Teilchen entstehen Teilchen im<br />

Endzustand (Reaktionsprodukte). (siehe Abb. 3.2.1)<br />

E<br />

Er1<br />

Ea<br />

Er2<br />

AE<br />

end.<br />

ex.<br />

Q1<br />

Q2<br />

c<br />

Abb.3.2.1<br />

t<br />

Abb.3.2.2<br />

t<br />

Reaktionsgeschwindigkeit:<br />

Quotient aus <strong>der</strong> Konzentrationsän<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> dazu benötigten Zeit;<br />

kennzeichnet das Fortschreiten des Reaktionsverlaufs.<br />

(siehe Abb.3.2.2)<br />

v= c2-c1<br />

t2-t1<br />

=<br />

c<br />

t<br />

Die Reaktionsgeschwindigkeit ist abhängig von:<br />

T/c/p ~ v<br />

-Temperatur T<br />

-Konzentration c<br />

-Druck p<br />

Umkehrbare Reaktionen:<br />

Reaktion, bei <strong>der</strong> Hin- und Rückreaktion gleichzeitig ablaufen.<br />

Es gibt nie einen vollständigen Stoffumsatz.<br />

Chemisches Gleichtgewicht: (Tritt bei je<strong>der</strong> umkehrbaren Reaktion ein.)<br />

Die Geschwindigkeit <strong>der</strong> Hinreaktion ist gleich <strong>der</strong> Geschwindigkeit <strong>der</strong> Rückreaktion.<br />

Die Konzentration <strong>der</strong> reagierenden Stoffe än<strong>der</strong>t sich nicht mehr.<br />

Einstellzeit:<br />

Zeit, die vom Beginn einer umkehrbaren Reaktion bis zum Erreichen<br />

des chemischen Gleichgewichts benötigt wird.<br />

© Heiko Immer Seite 5 von 16


Prinzip von Le Chatelier:<br />

Eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Reaktionsbedingungen bewirkt in einem System, das sich im<br />

chemischen Gleichgewicht befindet, eine Verschiebung <strong>der</strong> Gleichgewichtslage, die<br />

die verän<strong>der</strong>ten Reaktionsbedingungen ausgleicht.<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Reaktionsbedingungen<br />

Temperatur -Erhöhung<br />

-Senkung<br />

Druck<br />

-Erhöhung<br />

-Senkung<br />

Konzentration -Erhöhung<br />

-Senkung<br />

Wirkungen auf die Verschiebung <strong>der</strong><br />

Gleichgewichtslage<br />

för<strong>der</strong>t die endotherme Reaktion<br />

för<strong>der</strong>t die exotherme Reaktion<br />

för<strong>der</strong>t die Reaktion, die unter Abnahme des<br />

Volumens steht<br />

för<strong>der</strong>t die Reaktion, die unter Zunahme des<br />

Volumens steht<br />

för<strong>der</strong>t die Reaktion unter Verbrauch des<br />

zugeführten Stoffes<br />

för<strong>der</strong>t die Reaktion unter Bildung des abgeführten<br />

Stoffes<br />

3.3 Katalyse<br />

Katalysator:<br />

Katalyse:<br />

Biokatalysatoren:<br />

Bsp.:<br />

Stoff, <strong>der</strong> durch Beteiligung an <strong>der</strong> chemischen Reaktion sowie durch<br />

Herabsetzung <strong>der</strong> Aktivierungsenergien für Hin- und Rückreaktion<br />

die Einstellzeit des chemischen Gleichgewichts verkürzt o<strong>der</strong> verlängert,<br />

ohne Gleichgewichtslage und Reaktionswärme zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Viele Katalysatoren haben einen spezifische Wirkung.<br />

Einwirken von Katalysatoren auf chemische Reaktionen.<br />

Positive Katalyse ist das Beschleunigen und negative Katalyse<br />

das Verzögern <strong>der</strong> Reaktionsabläufe im System.<br />

Katalysatoren, die bei physiologischen Prozessen im lebenden<br />

Organismus verwendet werden.<br />

Enzyme,Homone,Vitamine<br />

Biokatalyse:<br />

Bsp.:<br />

Katalyse bei physiologischen Prozessen im lebenden Organismus.<br />

Verdauung,biologische Oxidation,Assimilation,Photosynthese<br />

© Heiko Immer Seite 6 von 16


3.4 Arten chemischer Reaktionen<br />

Redoxreaktion: chem.Reaktion,bei <strong>der</strong> ein Elektronenübergang stattfindet.<br />

Teilreaktionen sind Oxidation und Reduktion<br />

Oxidation:<br />

Teilreaktion, bei <strong>der</strong> Elektronen abgegeben werden.<br />

Verbindung mit Sauerstoff (Oxidationszahl wird größer)<br />

Reduktion:<br />

Teilreaktion, bei <strong>der</strong> Elektronen aufgenommen werden.<br />

Entzug von Sauerstoff (Oxidationszahl wird kleiner)<br />

Oxidationsmittel: Reaktionspartner <strong>der</strong> Sauerstoff abgibt.<br />

(Oxidationszahl wird kleiner,Oxidationsmittel wird reduziert)(am Anfang von Reduktion)<br />

Reduktionsmittel: Reaktionspartner, <strong>der</strong> Sauerstoff aufnimmt.<br />

(Oxidationszahl wird größer,Reduktionsmittel wird oxidiert)<br />

Reaktion mit Protonenübergang: Reaktion, bei <strong>der</strong> Protonen zwischen den reagierenden<br />

Stoffen ausgetauscht werden.<br />

Bsp.: Neutralisation: Verbindung von Wasserstoff-Ionen mit Hydroxid-Ionen.<br />

H + + OH - -> H 2 O<br />

Fällungsreaktion: Reaktion, bei <strong>der</strong> Ionen eines schwerlöslichen Salzes in <strong>der</strong> Lösung<br />

zusammentreten, so daß dieses Salz als Ni<strong>der</strong>schlag ausfällt.<br />

Substitution:<br />

Kondensation:<br />

Polykondensation:<br />

Addition:<br />

Ersatz von gebundenen Atomen o<strong>der</strong> Atomgruppen einer Verbindung<br />

durch an<strong>der</strong>e Atome o<strong>der</strong> Atomgruppen; dabei entstehen mehrere<br />

Reaktionsprodukte.<br />

Substitution, bei <strong>der</strong> meist Wasser als Nebenprodukt ensteht.<br />

Substitution, bei <strong>der</strong> Makromoleküle entstehen.<br />

Chemische Reaktion, bei <strong>der</strong> jeweils zwei o<strong>der</strong> mehrere Moleküle<br />

zu einem neuen Molekül auf Grund <strong>der</strong> Mehrfachbindungen bei<br />

mindestens einem Molekül zusammentreten.<br />

Hydrierung:<br />

Verbindung mit Wasserstoff.<br />

Polymerisation: Addition, bei <strong>der</strong> jeweils viele Moleküle mit Mehrfachbindung<br />

unter Bildung eines Makromoleküls zusammentreten.<br />

Eleminierung: Chemische Reaktion, bei <strong>der</strong> jeweils aus einem Molekül zwei o<strong>der</strong><br />

mehrere Atome o<strong>der</strong> Atomgruppen ohne Ersatz durch an<strong>der</strong>e<br />

austreten. (Entstehung von Mehrfachbindung)<br />

Dehydrierung:<br />

3.5 Dissoziation<br />

Entzug von Wasserstoff.<br />

Lösung: Gemisch, bei dem feste, flüssige o<strong>der</strong> gasförmige Stoffe in einem flüssigen<br />

Stoff fein verteilt sind. Nach <strong>der</strong> Menge an gelöstem Stoff in einer bestimmten<br />

Menge Lösungsmittel kann man einteilen: verdünnte,konzentrierte,gesättigte Lsg.<br />

Löslichkeit: Eigenschaft <strong>der</strong> Salze, sich in Wasser mit unterschiedlicher Masse zu lösen;<br />

gibt an, wieviel Gramm eines Stoffes in 100g Wasser gelöst werden können.<br />

Die Löslichkeit ist temperaturabhängig.<br />

Dissoziation: Vorgang unter dem Einfluß <strong>der</strong> Moleküle des Wassers, in dessen<br />

Ergebnis freibewegliche Ionen auftreten.<br />

Bsp.: NaCl Na + + Cl -<br />

© Heiko Immer Seite 7 von 16


IV. Chemisches Rechnen<br />

4.1 Wichtige Größen und Einheiten<br />

Absolute Atommasse: wirkliche Masse eines Atoms eines Elements.<br />

Einheit: g<br />

Bsp.: C 0,000 000 000 000 000 000 000 0199g<br />

Relative Atommasse: Quotient aus <strong>der</strong> absoluten Masse eines Atoms eines Elements<br />

und dem zwölften Teil <strong>der</strong> Masse eines Kohlenstoffatoms; gibt<br />

an, wievielmal so groß die Masse eines Atoms eines Elements<br />

wie <strong>der</strong> zwölft Teil <strong>der</strong> Atommasse des Kohlenstoffisotops<br />

12/6 C ist.<br />

Bsp.: C 0,000 000 000 000 000 000 000 02*12g =12<br />

0,000 000 000 000 000 000 000 02g<br />

Relative Molekülmasse: Quotient aus <strong>der</strong> absoluten Masse eines Moleküls einer Verbindung<br />

o<strong>der</strong> eines Elements und dem zwölften Teil <strong>der</strong> Atommasse<br />

des Kohlenstoffisotops 12/6 C; Summe <strong>der</strong> relativen<br />

Atommassen aller in einem Molekül enthaltenen Atome.<br />

Stoffmenge:<br />

Größe in <strong>der</strong> <strong>Chemie</strong> für die Anzahl <strong>der</strong> vorhandenen Teilchen.<br />

Einheit: mol<br />

Mol:<br />

Einheit <strong>der</strong> Stoffmenge. 1 mol sind soviel Teilchen, wie Atome<br />

in 12g des Kohlenstoffisotops 12/6 C enthalten sind:<br />

etwa 6*10 23 Teilchen.<br />

Molare Masse: Quotient aus <strong>der</strong> Masse eines Stoffes und seiner Stoffmenge.<br />

Einheit: g/mol<br />

Molares Volumen: Quotient aus dem Volumen eines Stoffes und seiner Stoffmenge.<br />

Einheit: l/mol ; beträgt bei Gasen im Normzustand<br />

stets annähernd 22,4 l/mol.<br />

Zusammenhang zwischen molarem Volumen, molarer Masse und Dichte:<br />

Dichte =<br />

M<br />

Vm<br />

=<br />

molare Masse<br />

molares Volumen<br />

4.2 Berechnungen bei chemischen Reaktionen<br />

1. Aufstellen <strong>der</strong> Reaktionsgleichung<br />

2. Gegebene und gesuchte Größen über die Gleichung eintragen<br />

3. Eintragen <strong>der</strong> Massen bzw. Volumen <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gleichung angegebenen Stoffmengen<br />

unter <strong>der</strong> Gleichung<br />

4. Aufstellen <strong>der</strong> Verhältnisgleichung<br />

5. Ausrechnen <strong>der</strong> Verhältnisgleichung<br />

6. Formulieren des Ergebnisses<br />

Satz des Avogadro:<br />

Gleiche Volumen aller Gase enthalten bei gleicher Temperatur<br />

und gleichem Druck die gleiche Anzahl von Teilchen.<br />

© Heiko Immer Seite 8 von 16


V. Elemente und anorganische Verbindungen<br />

5.1 Namen organischer Verbindungen<br />

Allgemeine Regeln:<br />

Die Namen von anorganischen Verbindungen aus zwei Elementen werden aus den Namen<br />

<strong>der</strong> beiden enthaltenen Elemente gebildet.<br />

Der Name des Elements mit dem kleineren Elektronegativitätswert wird (meist unverän<strong>der</strong>t)<br />

im Namen <strong>der</strong> Verbindung zuerst genannt. Der (vom lateinischen Wortstamm abgeleitete)<br />

Name des Elements mit dem größeren Elektronegativitätswert wird mit <strong>der</strong> Endung -id<br />

versehen an den Namen des Elements mit dem kleineren Elektronegativitätswert angefügt.<br />

Flour Flourid Sauerstoff Oxid<br />

Chlor Chlorid Schwefel Sulfid<br />

Brom Bromid Stickstoff Nitrid<br />

Jod Jodid Kohlenstoff Karbid<br />

Die stöchiometrischen Verhältnisse <strong>der</strong> beiden Elemente o<strong>der</strong> die Wertigkeit des Elements<br />

mit dem kleineren Elektronegativitätswert werden im Namen <strong>der</strong> Verbindung gekennzeichnet,<br />

wenn mehrere Verbindungen <strong>der</strong> beiden Elemente existieren.<br />

Verbindungen aus einem Metall und einem Nichtmetall:<br />

Die Namen dieser Verbindungen werden gebildet aus:<br />

- dem Namen des Metalls;<br />

- <strong>der</strong> Wertigkeit des Metalls, angegeben in römischen Ziffern, in Klammern gesetzt, und mit<br />

einem Bindestrich versehen;<br />

- dem Namen des Nichtmetalls, versehen mit <strong>der</strong> Endung -id.<br />

Bsp.: Verbindung aus Eisen und Chlor: Eisen(III)-Chlorid<br />

Wenn nur eine Verbindung zwischen beien Elementen besteht, entfällt die Angabe <strong>der</strong> Wertigkeit.<br />

Verbindungen zwischen zwei Nichtmetallen:<br />

Die Namen dieser Verbindungen werden gebildet aus:<br />

- <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Atome (je Molekül) des Elements mit dem kleineren Elektronegativitätswert,<br />

angegeben in griechischen Zahlwörtern;<br />

- dem Namen des Elements mit dem kleineren Elektronegativswert;<br />

- <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Atome (je Molekül) des Elements mit dem größeren Elektronegativitätswert,<br />

angegeben in griechischen Zahlwörtern;<br />

- dem (vom lateinischen Namen abgeleiteten) Namen des Elements mit dem größeren Elektronegativitätswert,<br />

versehen mit <strong>der</strong> Endung -id.<br />

Bsp.: Verbindung zwischen Phosphor und Sauerstoff: Diphosphorpentoxid<br />

Ist im Molekül nur ein Atom des Elements mit dem kleineren Elektronegativitätswert enthalten,<br />

so entfällt die Angabe <strong>der</strong> Atomanzahl für dieses Element.<br />

Angabe <strong>der</strong> Atomanzahl: 1 mon(o), 2 di, 3 tri, 4 tetr(a), 5 pent(a), 6 hex(a), 7 hept(a)<br />

© Heiko Immer Seite 9 von 16


Basen:<br />

Die Namen <strong>der</strong> Basen werden gebildet aus:<br />

- dem Namen des Metalls, aus dem das Metall-Ion entstanden ist;<br />

- dem Namen des Hydroxid-Ions.<br />

Wenn mehrere Basen eines Metalls existieren, wird die Wertigkeit des Metalls seinem Namen<br />

angefügt.<br />

Bsp: Fe(OH) 3 Eisen(III)-hydroxid<br />

NaOH Natriumhydroxid<br />

Säuren und Salze:<br />

Für die anorganischen Säuren sind im allgeminen keine systematischen Namen gebräuchlich.<br />

Die Namen <strong>der</strong> Salze werden gebildet aus:<br />

- dem Namen des Metall, aus dem das Metall-Ion entstanden ist;<br />

- <strong>der</strong> Wertigkeit des Metalls (wenn es in verschiedenen Wertigkeiten auftreten kann)<br />

angegeben in römischen Ziffern, in Klammern gesetzt und mit Bindestrich versehen;<br />

- dem Namen des Säurerest-Ions.<br />

Bsp.:<br />

CuSO 4 Kupfer(II)-sulfat<br />

KNO 3 Kaliumnitrat<br />

Namen <strong>der</strong> Säurerest-Ionen:<br />

Name <strong>der</strong> Säure Formel Name des Säurerest-Ions<br />

Zeichen<br />

Chlorwasserstoffsäure HCL Chlorid-Ion Cl -<br />

(Salzsäure)<br />

Salpetersäure HNO 3 Nitrat-Ion NO - 3<br />

Schwefelsäure H 2 SO 4 Sulfat-Ion SO 2- 4<br />

schweflige Säure H 2 SO 3 Sulfit-Ion SO 2- 3<br />

Schwefelwasserstoffsäure<br />

H S 2 Sulfid-Ion S 2-<br />

Kohlensäure H 2 CO 3 Karbonat-Ion<br />

Phosphosäure H 3 PO 4 Phospaht-Ion<br />

CO 2- 3<br />

PO 3- 4<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> H-Ionen bestimmt Wertigkeit <strong>der</strong> Säurerest-Ionen<br />

5.2 Die Hauptgruppen des Periodensystems<br />

I. Hauptgruppe Alkalimetalle V. Hauptgruppe Stickstoffgruppe<br />

II. Hauptgruppe Erdalkalimetalle VI. Hauptgruppe Chalkogene<br />

III. Hauptgruppe Borgruppe VII. Hauptgruppe Halogene<br />

IV. Hauptgruppe Kohlenstoffgruppe VIII. Hauptgruppe Edelgase<br />

© Heiko Immer Seite 10 von 16


Definition:<br />

VI. Organische Verbindungen und<br />

makromolekulare Stoffe<br />

Organische Stoffe sind Verbindungen des Kohlenstoffs.<br />

6.1 <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> organischen <strong>Chemie</strong><br />

Kettenförmige Kohlenwasserstoffe:<br />

Stoffe, in <strong>der</strong>en Molekülen die Kohlenstoffatome kettenförmig miteinan<strong>der</strong> verbunden sind.<br />

Bsp.: unverzweigte Kette, verzweigte Kette<br />

Ringförmige Kohlenstoffverbindungen:<br />

Stoffe, in <strong>der</strong>en Molekülen die Kohlenstoffatome ringförmig miteinan<strong>der</strong> verbunden sind.<br />

Gesättigte Kohlenstoffverbindungen:<br />

Verbindungen, in <strong>der</strong>en Molekülen nur Einfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen<br />

bestehen.<br />

Ungesättigte Kohlenstoffverbindungen:<br />

Verbindungen, in <strong>der</strong>en Molekülen nur Mehrfachbindungen (Doppelbindung, Dreifachbindung)<br />

o<strong>der</strong> Mehrfachbindungen und Einfachbindungen bestehen.<br />

Homologe Reihe:<br />

Reihe chemisch ähnlicher Verbindungen, bei <strong>der</strong> zwischen den Formeln zweier aufeinan<strong>der</strong>folgen<strong>der</strong><br />

Glie<strong>der</strong> stets die gleiche Differenz CH 2 auftritt.<br />

Bestimmte Eigenschaften <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong> einer homologen Reihe sind infolge <strong>der</strong> gemeinsamen<br />

Strukturmerkmale dieser Verbindungen übereinstimmend. Die unterschiedliche Molekülmasse<br />

<strong>der</strong> Glie<strong>der</strong> einer homologen Reihe hat aber auch unterschiedliche Eigenschaften zur Folge.<br />

Die Glie<strong>der</strong> einer homologen Reihe heißen Homologe.<br />

Isomere Kohlenstoffverbindungen:<br />

Stoffe mit gleicher Summenformel, die sich voneinan<strong>der</strong> durch die Molekülstruktur unterschieden.<br />

Die unterschiedliche Molekülstruktur bedingt auch unterschiedliche Eigenschaften <strong>der</strong> Verbindungen.<br />

Das Auftreten isomerer Verbindungen heißt Isomerie.<br />

a) Unterschiedlicher Aufbau <strong>der</strong> Kohlenstoffkette<br />

b) Unterschiedliche Lage <strong>der</strong> Mehrfachbindungen<br />

c) Unterschiedliche Stellung von Substituenten<br />

Derivate:<br />

Verbindungen, <strong>der</strong>en Moleküle man sich durch Ersatz von gebundenen Atomen o<strong>der</strong> Atomgruppen<br />

durch an<strong>der</strong>e Atome o<strong>der</strong> Atomgruppen entstanden denken kann.<br />

Funktionelle Gruppen:<br />

Atomgruppen, die weitgehend das chemische Verhalten von Verbindungen bestimmen.<br />

Hydroxylgruppe-OH Karboxylgruppe -COOH<br />

Aldehygruppe -CHO Aminogruppe -NH 2<br />

Alkyle:<br />

Atomgruppen, die ein Wasserstoffatom weniger besitzen als die Alkanmoleküle, von<br />

denen sie abgeleitet sind.<br />

allgemeine Formel: -C n H 2n+1 o<strong>der</strong> -R ***<br />

Bsp.: Methyl CH 3<br />

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6.2 Namen organischer Verbindungen<br />

Unverzweigte kettenförmige Kohlenwasserstoffe:<br />

Die systematischen Namen unverzweigter kettenförmiger Kohlenwasserstoffe sind<br />

zusammengesetzt aus:<br />

- einem Wortstamm, <strong>der</strong> die Anzahl <strong>der</strong> Kohlenstoffatome im Molekül angibt;<br />

- einer Endung, die die Bindungen zwischen den Kohlenstoffatomen charakterisiert;<br />

- arabischen Ziffer (in Klammern gesetzt mit Bindestrich), die die Stellung <strong>der</strong> Mehrfachbindungen<br />

angeben.<br />

Bsp.: Buten-(1)<br />

Wortstämme: 1 Meth 8 Okt 15 Pentdek<br />

2 Eth 9 Non 16 Hexdek<br />

3 Prop 10 Dek 17 Heptadek<br />

4 But 11 Undek 18 Oktadek<br />

5 Pent 12 Dodek 19 Nonadek<br />

6 Hex 13 Tridek 20 Eikos<br />

7 Hept 14 Tetradek<br />

Endungen:<br />

Endung Kennzeichen Name <strong>der</strong> Reihe Beispiel<br />

-an<br />

gesättigt,einfache Bindungen<br />

zwischen Kohlenstoffatomen<br />

C-C<br />

Alkane CH 3 -CH 2 -CH 3<br />

Propan<br />

-en<br />

-in<br />

ungesättigt, 1 Doppelbindung<br />

zwischen 2 Kohlenstoffatomen<br />

>C=C<<br />

ungesättigt, 1 Dreifachbindung<br />

zwischen 2 Kohlenstoffatomen<br />

-C=C-<br />

Alkene CH 2 =CH 2<br />

Ethen<br />

Alkine CH=C-CH 2 -CH 2 -CH 3<br />

Pentin-(1)<br />

Verzweigte kettenförmige Kohlenwasserstoffe:<br />

Verzweigte kettenförmige Kohlenwasserstoffe erhalten als Grundnamen die Bezeichnung des<br />

unverzweigten Kohlenwasserstoffs (Stammkohlenwasserstoffs), <strong>der</strong> <strong>der</strong> längsten Kohlenstoffkette<br />

im Molekül entspricht.<br />

Dem Namen des Stammkohlenwasserstoffs stellt man die Bezeichnungen <strong>der</strong> als Seitenketten<br />

enthaltenen Kohlenwasserstoffreste, die Angabe ihrer Stellung und die Angabe <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Kohlenwasserstoffreste voran.<br />

Die Namen verzweigter kettenförmiger Kohlenwasserstoffe sind demnach zusammengesetzt aus:<br />

- arabischen Ziffern (mit Bindestrich), die die Stellung <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffreste angeben;<br />

- griechischen Zahlwörtern,die die Anzahl <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffreste angeben;<br />

- den Namen <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffreste, die die Seitenketten bilden;<br />

- dem Namen des Kohlenwasserstoffrests in <strong>der</strong> Hauptkette.<br />

Bsp.: 2.4-Dimethylpentan<br />

Die Namen <strong>der</strong> als Seitenketten auftretenden Atomgruppen (Kohlenwasserstoffreste) werden<br />

aus dem Wortstamm des Kohlenwasserstoffes, von dem sie abgeleitet sind, und <strong>der</strong> Endung<br />

-yl gebildet. Die von den Alkanen abgeleiteten Atomgruppen heißen dementsprechend Alkyle.<br />

Außer den systematischen Namen sind auch ältere Nemen gebräuchlich.<br />

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Derivate kettenförmiger Kohlenwasserstoffe mit funktioneller Gruppen<br />

Die systematischen Namen <strong>der</strong> wichtigen Derivat kettenförmiger Kohlenwasserstoffe mit<br />

funktionellen Gruppen sind zusammengestzt aus:<br />

- dem Namen des Kohlenwasserstoffs mit <strong>der</strong> gleichen Anzahl von Kohlenwasserstoffatomen<br />

(von dem sie abgeleitet sind);<br />

- griechischen Zahlwörtern, die die Anzahl <strong>der</strong> funktionellen Gruppen angeben;<br />

- einer Endung, die die Art <strong>der</strong> funktionellen Gruppen angibt;<br />

- arabischen Ziffern (in Klammern, mit Bindestrich), die die Stellung <strong>der</strong> funktionellen Gruppen<br />

angeben. Bsp.: Butanol-(1) Propantriol<br />

Das Kohlenstoffatom <strong>der</strong> funktionellen Gruppe zählt im Namen mit.<br />

Namen <strong>der</strong> funktionellen Gruppen in Verbindungen:<br />

funktionelle Gruppe funktionelle Gruppe Name <strong>der</strong> Vorsilbe Name <strong>der</strong> Endung<br />

Bezeichnung<br />

Zusammensetzung<br />

Hydroxylgruppe -OH -OH Hydroxy- -ol<br />

Aldehydgruppe -C=O<br />

\ H<br />

-CHO --- -al<br />

Karboxylgruppe -C=O -COOH<br />

\ OH<br />

Karboxy- -säure<br />

Aminogruppe -N-H -NH 2<br />

\ H<br />

Amino- -amin<br />

6.3 Kohlenwasserstoffe<br />

Charakteristik <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffe:<br />

Verbindungen aus Kohlenstoff und Wasserstoff, die sich durch die Bindungsverhältnisse im<br />

Molekül sowie die Anzahl <strong>der</strong> Atome, aus denen sie bestehen, unterscheiden.<br />

Name charakteristische Strukturmerkmale allgemeine Formel<br />

Alkane<br />

(Paraffine)<br />

kettenförmig, gesättigt; Moleküle enthalten nur<br />

Einfachbindungen zwischen denKohlenwasserstoffen<br />

C n H 2n+2<br />

Alkene<br />

(Olefine)<br />

Alkine<br />

(Azetylene)<br />

Zykloalkane<br />

(Naphthene)<br />

Aromatische<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

kettenförmig, ungesättigt; Moleküle enthalten<br />

Doppelbindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen<br />

und Einfachbindungen zwischen den übrigen<br />

kettenförmig, ungesättigt; Moleküle enthalten eine<br />

Dreifachbindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen<br />

und Einfachbindungen zwischen den übrigen<br />

ringförmig, gesättigt; Moleküle enthalten nur<br />

Einfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen<br />

ringförmig, Bindungssystem des Benzols C 6 H 6 ; Moleküle<br />

des Benzolrings enthalten nur Einfachbindungen<br />

und Elektrosextett zwischen<br />

den Kohlenstoffatomen<br />

C n H 2n<br />

C n H 2n-2<br />

C n H 2n<br />

---<br />

6.4 Halogen<strong>der</strong>ivate <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffe<br />

Charakteristik <strong>der</strong> Halogen<strong>der</strong>ivate:<br />

Derivate <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffe mit mindestens einem Halogenatom als Substituent.<br />

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6.5 Alkohole und Phenole<br />

Charakteristik <strong>der</strong> Alkohole und Phenole:<br />

Sauerstoff<strong>der</strong>ivate <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffe, die eine o<strong>der</strong> mehrere Hydroxylgruppen -OH<br />

im Molekül enthalten.<br />

Name<br />

charakteristische Strukturmerkmale<br />

Alkanole kettenförmig, gesättigt; 1 Hydroxylgruppe im Molekül<br />

Alkantriole kettenförmig, gesättigt; 3 Hydroxygruppen im Molekül<br />

Phenole Derivat des Benzols mit mindestens einer Hydroxylgruppe im Molekül<br />

6.6 Aldehyde<br />

Charakteristik <strong>der</strong> Aldehyde:<br />

Sauerstoff<strong>der</strong>ivate <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffe, die eine Aldehydgruppe -C=O<br />

im Molekül enthalten.<br />

\ H<br />

6.7 Karbonsäuren<br />

Charkteristik <strong>der</strong> Karbonsäuren:<br />

Sauerstoff<strong>der</strong>ivate <strong>der</strong> Kohlenwasserstoffe, die eine o<strong>der</strong> mehrere Karboxylgruppen<br />

C=O im Molekül enthalten.<br />

\ OH<br />

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VII. Chemische Experimente<br />

Reinigen und Trocknen von Gasen:<br />

Gas Waschflüssigkeit Trockenmittel Unschädlichmachen<br />

Ethen<br />

1. Wasser<br />

2. Natriumhydroxidlösung<br />

Verbrennen<br />

(Knallgasprobe)<br />

Ethin<br />

1. Natriumhydroxidlösung<br />

2. Kaliumdichromatlösung<br />

Verbrennen<br />

(Knallgasprobe)<br />

und Schwefelsäure<br />

Chlor<br />

gesättigte<br />

Kaliumpermaganatlösung<br />

konz. Schwefelsäure o<strong>der</strong><br />

Kalziumchlorid<br />

Durchleiten durch<br />

Natronkalk<br />

Chlorwasserstoff<br />

konz. Schwefelsäure o<strong>der</strong><br />

Kalziumchlorid<br />

Durchleiten durch<br />

Natronkalk<br />

Kohlendioxid Wasser konz. Schwefelsäure o<strong>der</strong><br />

Kalziumchlorid<br />

Durchleiten durch<br />

Natronkalk<br />

Kohlenmonoxid Natriumhydroxidlösung konz. Schwefelsäure o<strong>der</strong><br />

Kalziumchlorid<br />

Verbrennen<br />

(Knallgasprobe)<br />

Sauerstoff Wasser konz. Schwefelsäure o<strong>der</strong><br />

Kalziumchlorid<br />

Schwefeldioxid<br />

konz.Schwefelsäure o<strong>der</strong><br />

Kalziumchlorid<br />

Durchleiten durch<br />

Natronkalk<br />

Schwefelwasserstoff Wasser Kalziumchlorid Durchleiten durch<br />

Natronkalk<br />

Wasserstoff<br />

1. gesättigte<br />

Kaliumpermanganatlösung<br />

2. Kaliumhydroxidlösung<br />

konzentierte<br />

Schwefelsäure<br />

Nachweisreaktionen<br />

Fällungsreaktionen:<br />

Vielfach chemische Reaktionen, bei denen Ionen eines Salzes in <strong>der</strong> Lösung zusammentreten,<br />

so daß dieses Salz als Nie<strong>der</strong>schlag ausfällt.<br />

Verbrennen<br />

(Knallgasprobe)<br />

Nachweis für Reagens Reaktionsmerkmal<br />

Blei-Ionen Pb 2+ Schwefelwasserstoff schwarzesBleisulfid<br />

Bromid-Ionen Br - Silbernitratlösung gelbliches Silberbromid<br />

Chlorid-Ionen C - l Silbernitratlösung weißes Silberchlorid<br />

Jodid-Ionen J - Silbernitratlösung gelbes Silberjodidlösung<br />

Kohlendioxid CO 2- 3 Kalziumhydroxidlösung<br />

weißes Kalziumkarbonat<br />

(Karbonat-Ionen)<br />

Bariumhydroxidlösung<br />

weißes Bariumkarbonat<br />

Silber-Ionen Ag + Natriumchloridlösung weißes Silberchlorid<br />

Sulfat-Ionen SO 2- 4 Bariumchloridlösung in salzsaurer weißes Bariumsulfat<br />

Lösung<br />

Sulfid-Ionen S 2- Bleiazetatlösung<br />

Bleinitratlösung<br />

schwarzes Bleisulfid<br />

Nachweis von Ammoniak und Ammonium-Ionen<br />

Nachweis für Reagens Reaktionsmerkmal<br />

Ammoniak NH 3 Salzsäure weißer Rauch von Ammoniumchlorid<br />

NH 3 + HCl -> NH 4 Cl<br />

Ammonium-Ionen Hydroxid-Ionen Ammoniak entweicht<br />

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Nachweisreaktionen organischer Verbindungen:<br />

Nachweis für Reagens Reaktionsmerkmal<br />

Alkane fuchsinschweflige Säure Färbung: rotviollet<br />

(infolge Bildung einer Additionsbindung)<br />

Eiweiße konzentrierte Salpetersäure Färbung: gelb; bei Zusatz basischer Lösung:<br />

orange<br />

(Xanthoprotein-Reaktion)<br />

Mehrfachbindungen Bromwasser Entfärbung infolge Addition mit<br />

Brom<br />

Reduktionswirkung<br />

1. Fehlingsche Lösung<br />

----------------------------<br />

2. frische ammoniakalische<br />

Silbernitratlösung<br />

Beim Erhitzen zunächst Verfärbung, dann<br />

ziegelroter<br />

Nie<strong>der</strong>schlag von Kupfer(I)-oxid<br />

-----------------------------------------------------<br />

-------Beim Erwärmen Schwarzfärbung durch<br />

Ausscheidung von feinverteiltem<br />

Silber bzw. Silberspiegel an<br />

<strong>der</strong> Gefäßwand<br />

Stärke Jod-Kalium-Jodid-Lösung Färbung: blau (durch Bildung einer<br />

Additionsverbindung)<br />

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