Zuckerkrise Mehr Touristen Zuckerrohranbau - LA PLAYA magazin
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Zucker - wichtige Industrie<br />
Hauptanbaugebiet im Südosten der Republik / Große Zukunft als Ethanol-Produzent<br />
Dorf der Zuckerrohrarbeiter bei La Romana.<br />
Im Norden der Dominikanischen Republik<br />
ist nach der Schließung der Ingenios (zuckerverarbeitende<br />
Fabriken) durch die<br />
Regierung der Anbau von Zuckerrohr praktisch<br />
bedeutungslos geworden. Vor wenigen<br />
Jahren ernährte er noch einen Großteil<br />
der hiesigen Bevölkerung.<br />
Ganz anders sieht es im Südosten des<br />
Landes aus. Das Land ist flach, keine Berge<br />
oder Hügel behindern den Anbau.<br />
Zuckerrohr wurde schon seit dem fünften<br />
Jahrhundert vor Christus von den Chinesen<br />
angebaut. Kolumbus brachte 1493 die<br />
ersten Zuckerrohrstecklinge nach Hispaniola,<br />
das heißt, hier liegt der Ursprung der<br />
Zuckerindustrie Amerikas. Ebenso ist der<br />
Anbau der Pflanze der Grund, warum in der<br />
Karibik so viele Farbige zu finden sind: Die<br />
Kolonialmächte Spanien und Frankreich<br />
brachten Sklaven aus Afrika, um die harte<br />
Arbeit zur Herstellung des Zuckers überhaupt<br />
bewerkstelligen zu können. Auch heute<br />
noch sind die Arbeiter, die die überaus<br />
schwere Handarbeit in den Zuckerrohrfeldern<br />
verrichten, unverkennbar<br />
afrikanischen Ursprungs,<br />
meist sind sie aus Haiti, der<br />
ersten unabhängigen Schwarzenrepublik<br />
der Geschichte,<br />
im Westen Hispaniolas.<br />
Das Zuckerrohr wird mit<br />
Stecklingen angebaut, danach<br />
heißt es neun bis 24 Monate<br />
zu warten, bis die Stängel reif<br />
zur Ernte sind. Die Pflanze<br />
wird bis zu 20 Jahre alt und<br />
kann etwa achtmal geerntet<br />
werden. Auf einem Hektar<br />
wachsen zwischen 15.000<br />
und 20.000 Halme. Ein guter Arbeiter kann<br />
pro Tag bis zu 20 Tonnen Zuckkerrohr mit<br />
der Machete abschlagen und auf den Wa-<br />
Der Himmel verdunkelt sich – Zuckerrohr wird abgebrannt.<br />
Illustration von 1887.<br />
gen verfrachten. Früher wurden die jungen<br />
Männer, die diese Arbeit verrichten konnten,<br />
gnadenlos ausgebeutet. Ihre Lebenserwartung<br />
war sehr gering. Bis<br />
heute hat sich an der manuellen<br />
Erntetechnik nichts geändert.<br />
Es werden aber nun<br />
oft Erntemaschinen eingesetzt,<br />
was die Produktivität<br />
natürlich deutlich erhöht.<br />
Neben Zucker wird aus<br />
Zuckerrohr auch ein weiteres<br />
typisches Produkt der Karibik,<br />
bekannt und beliebt seit der<br />
Piratenzeit, hergestellt – Rum.<br />
Und im Zeichen weltweiter<br />
Energieknappheit kann aus<br />
Zuckerrohr der Treibstoffzusatz<br />
Ethanol gewonnen werden. Brasilien<br />
produziert schon heute jährlich 16 Milliarden<br />
Liter Ethanol aus Zuckerrohr.<br />
Unendliche Weiten … Zuckerrohrfelder, so weit das Auge reicht.<br />
Verladestation speziell für Zuckerrohr.