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Zuckerkrise Mehr Touristen Zuckerrohranbau - LA PLAYA magazin

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Verlorene Kultur<br />

Kirchenhistorische Bücher vergammeln / Pater versucht zu retten, was zu retten ist<br />

Das Archiv der Kathedrale von Santo Domingo<br />

ist das älteste der Insel. In ihm lagern<br />

Dokumente von unschätzbarem Wert, die<br />

es sonstwo nirgend mehr auf der Welt gibt<br />

und die von Experten als Erbe der<br />

Menschheit eingeschätzt werden.<br />

Seit etwa zwei Jahren verwandeln sich diese<br />

Schätze jedoch zu Staub. In den Räumen,<br />

wo diese Dokumente aufbewahrt wurden,<br />

sollen Klimaanlagen und neue Fenster<br />

eingebaut werden, um die wertvollen Papiere<br />

für die Zukunft zu erhalten. Was aber<br />

später so gut geschützt aufbewahrt werden<br />

soll, verkommt derzeit in geradezu atemberaubender<br />

Geschwindigkeit. Die Dokumente<br />

wurden ausgelagert und befinden<br />

sich in erbärmlichem Zustand. Sie sind der<br />

Feuchtigkeit, sogar dem Regen, schutzlos<br />

ausgeliefert und befinden sich teilweise mit<br />

Müll vermischt.<br />

Namhafte Historiker waren erstaunt, hier<br />

wichtige Korrespondenzen, Geburtsurkunden,<br />

autobiografische Aufzeichnungen und<br />

vieles mehr zu finden.<br />

Pater José Luis Sánchez beklagt, dass dieser<br />

“Ozean von Papieren, wo die Erinnerungen<br />

der Erzbischöfe, Vikare, Delegierten, Administradoren<br />

und Unterdelegierten gespeichert<br />

sind, die die Erzdiözöse in ihren<br />

Händen hielten”, überall zerstreut herumläge.<br />

Antike Möbel, fein aus Mahagoni gearbeitet,<br />

aufgehäuft und vom Wasser beschädigt,<br />

das bei Regen durch die Fenster<br />

dringe, nasse Kartons, Federn und Taubendreck,<br />

lose hängende Kabel, Kisten aus Holz<br />

und Metall für die Dokumente, Heiligenfiguren,<br />

Ölgemälde von Bischöfen und<br />

andere Gegenstände, alles liege wild durcheinander.<br />

“Die Aicondition-Anlage wurde eingebaut,<br />

aber nie hat sie jemand zum Funktionieren<br />

gebracht”, klagt der Pfarrer. Es sei auch ein<br />

schönes Deckengemälde verschwunden,<br />

wobei man dabei nicht genau wisse, wer<br />

den Befehl zum Wegräumen gab.<br />

Inzwischen beschloss Pater Sánchez, auf eigene<br />

Faust ihm wertvoll erscheinende Dokumente<br />

zu retten. “Einige der nicht sehr<br />

umfangreichen sind jetzt in Metallschränken<br />

aufbewahrt, aber Berater des Generallandesarchivs<br />

sagten, wenn sie dort verblieben,<br />

könne man sie auch gleich wegwerfen.” Sie<br />

bräuchten Luft. Einige der Papiere seien<br />

zwar zerfallen, aber noch zu retten.<br />

“Ich glaube nicht, dass es hier eine<br />

Institution gibt, die so alte Dokumente hat.<br />

Das Archiv besteht aus kirchlichem Material,<br />

das die ganze Geschichte der Kirche und<br />

des Landes aufbewahrt. Was es hier gibt,<br />

findet sich sonst nigendwo”, so der Pater.<br />

1945 wurde ein Artikel veröffentlicht, in<br />

dem eine Listung der Dokumente aufgeführt<br />

war. Wichtige politische und religiöse Ereignisse<br />

aus Zeiten der Unabhängigkeit, Kommentare<br />

über Scheidungen und Gräueltaten<br />

während der amerikanischen Besetzung<br />

1916, Taufurkunden der drei Nationalhelden<br />

Duarte, Sánchez und Mella, die<br />

Verfolgung der Zeugen Jehovas, die Trujillo<br />

zugeschrieben wurde, wohl aber mehr von<br />

Monseñor Pittini angeführt wurden. Pater<br />

Sánchez hofft immer noch auf Rettung.<br />

(Quelle Listín Diario)

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