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Zuckerkrise Mehr Touristen Zuckerrohranbau - LA PLAYA magazin

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Lateinamerika arbeitet ineffizient<br />

Studie der BID / USA mit wenig Interesse an Südamerika<br />

VERMIETUNG IN SOSÚA<br />

Schuld an dem chronisch langsamen Wirtschaftswachstum<br />

in Lateinamerika hat nach<br />

einer Studie der Interamerikanischen Entwicklungsbank<br />

(BID) die fehlende Effizienz<br />

in der Nutzung der Produktivmittel.<br />

Die niedere Produktivität der Länder Südamerikas<br />

und der Karibik ist der Hauptgrund<br />

für das Zurückbleiben gegenüber den reichen<br />

Ländern und Ostasiens. Chile war das<br />

einzige Land der Region, das im Vergleich<br />

zu den USA an Produktivität zugelegt hat.<br />

Brasilien verlor 2,5, Kolumbien 17 Prozent.<br />

Die Studie zeigt, dass wenn die Länder<br />

gleich wie der Rest der Welt gewachsen<br />

wären, die Bevölkerung eines typischen<br />

lateinamerikanischen Landes heute im Vergleich<br />

zu 1960 ein um 54 Prozent höheres<br />

Pro-Kopf-Einkommen hätte. Die Autoren der<br />

Studie: “Das Resultat ist, dass die niedere<br />

Produktivität die Anstrenungen, Millionen<br />

aus der Armut zu helfen, behindert hat.”<br />

Die Arbeitsproduktivität hinkt im Handwerk<br />

stark hinterher, mehr aber noch bei den<br />

Dienstleistungen. So sei die Steigerung im<br />

Dienstleistungsbereich von 1990 bis 2005<br />

mit nur 0,1 Prozent mager ausgefallen, im<br />

Gegensatz zu Ostasien mit 2,5 und den<br />

reichen Ländern mit 1,4 Prozent. Das<br />

Handwerk hat im selben Zeitraum zwei<br />

Prozent zugelegt, Ostasien 3,5 und die<br />

reichen Länder 2,2 Prozent. Einzig bei der<br />

Landwirtschaft liegt Lateinamerika gut im<br />

Rennen. 3,51 Prozent gegenüber 2,5 Prozent<br />

in Asien und 3,6 Prozent in den<br />

reichen Ländern. Allerdings liegen die<br />

Dienstleistungen mit 60 Prozent der Beschäftigten<br />

in ihrer Wichtigkeit für den<br />

Arbeitsmarkt an der Spitze.<br />

Der Schlüssel zur Überwindung der Armut<br />

und zu mehr Wirtschaftswachstum in Lateinamerika<br />

und der Karibik in den kommenden<br />

Jahren liege deshalb nach Ansicht der BID<br />

im Anstieg der Produktivität im Dienstleistungsbereich.<br />

Die Ökonomisten der Bank<br />

halten die vielen kleinen und unproduktiven<br />

Geschäfte vor allem bei den Dienstleistungen<br />

für die Wurzel des Übels. Es falle der<br />

“Exzess” von Mikrogeschäften und das Fehlen<br />

mittlerer und großer Unternehmen im<br />

Vergleich zu den entwickelten Ländern auf.<br />

Um die verfahrene Situation zu lösen,<br />

schlägt die BID eine Senkung der zu hohen<br />

Transportkosten, einen einfacheren Zugang<br />

zu den Kreditmärkten und verbesserte Steuersysteme<br />

vor, die derzeit “überhöht und<br />

undurchsichtig” seien.<br />

Dem dominikanischen Finanzminister Vicente<br />

Bengoa beweist das Verhalten der<br />

USA in Bezug zur Kapitalerweiterung der<br />

BID, dass Washington an Lateinamerika<br />

nicht viel liegt. Das Kapital der Bank soll um<br />

70 Milliarden Dollar erhöht werden, die<br />

höchste Summe in ihrer Geschichte. Die<br />

Länder Lateinamerikas tragen in den kommenden<br />

fünf Jahren 1,7 Milliarden dazu bei,<br />

jedes Land nach der Gewichtung seiner<br />

Stimme in der BID. Der Rest des Kapitals ist<br />

wählbar und kann je nach Bedarf aufgestockt<br />

werden. Anfangs forderten die<br />

Länder eine Verdoppelung des Kapitals auf<br />

200 Milliarden Dollar. Der Anteil der USA<br />

wären 330 Millionen Dollar gewesen. Bengoa:<br />

“Und das in fünf Jahren. Das sind<br />

(jährlich) 66 Millionen, eine lächerliche Summe.”<br />

In den USA sprach er noch ironischerweise<br />

davon, dass das die Summe sei, die<br />

jährlich an Vogelfutter ausgegeben werde.<br />

“Das Problem ist, auf der Agenda der USA<br />

steht nicht Lateinamerika, sondern der Irak<br />

und Afghanistan. Das sind die Prioritäten.”<br />

Dennoch seien die Verhandlungen erfolgreich<br />

gewesen, da nun jährlich 12 Milliarden<br />

Dollar für Kredite durch die BID an die<br />

Region zur Verfügung stünden.

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