Diplomarbeit - Patrick Beines - Homepage von Dr. Patrick W. Beines
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Acrolein – der kleinste ungesättigte Aldehyd<br />
Der Grund für die unterschiedlichen Eigenschaften der Polymere liegt in ihrer Struktur. Bei<br />
der spontanen und der radikalischen Polymerisation wird fast ausschließlich die Vinylgruppe<br />
zur Polymerisation verwendet und es entsteht ein Polymer mit Aldehydgruppen. Lediglich zu<br />
8 bis 10 mol% finden Nebenreaktionen statt, bei denen Kohlenstoffdoppelbindungen, wie bei<br />
der anionischen Polymerisation (Abbildung 2.2), entstehen. Die Aldehydgruppen sind jedoch<br />
meist nicht frei, sie liegen hauptsächlich in Acetalform vor, so dass das Polymer im<br />
wesentlichen aus anellierten Tetrahydropyranringen besteht (Abbildung 2.1). Diese Gruppen<br />
<strong>von</strong> Ringen werden immer wieder durch wenige freie Aldehydgruppen <strong>von</strong>einander getrennt,<br />
die nur etwa 10 bis 20 mol% ausmachen.<br />
n<br />
HO<br />
O O OH<br />
Abbildung 2.1: Hauptsächliche Struktur des homopolymeren Acroleins bei radikalischer Polymerisation<br />
Im Gegensatz dazu wird bei der anionischen Polymerisation zum größten Teil die<br />
Carbonylgruppe zur Polymerisation verwendet, so dass Polymere entstehen, die ungesättigte<br />
Doppelbindungen besitzen. Diese Einheiten treten zu über 70 mol% auf. Einheiten mit<br />
Aldehydfunktion treten in geringerem Maße ebenfalls auf (Abbildung 2.2). [6]<br />
O<br />
m<br />
n<br />
C<br />
H<br />
CH 2<br />
C<br />
H<br />
O<br />
Abbildung 2.2: Hauptsächliche Strukturen des homopolymeren Acroleins bei anionischer Polymerisation<br />
Obwohl bei den durch radikalische Polymerisation hergestellten Homopolymeren kaum freie<br />
Aldehydgruppen vorliegen, stehen sie dennoch für viele polymeranaloge Umsetzungen zur<br />
Verfügung. In welchem Maße, hängt allerdings <strong>von</strong> der jeweiligen Reaktion ab und ist in der<br />
Literatur beschrieben. [1] Mögliche Reaktionen sind Reduktion, Oxidation, Oximierung,<br />
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