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Breindl_Walter_Der_Ausdruck_von Kausalität_2009.pdf

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Kausalmarker und Diskursrelationen 19<br />

weiteren Konnektoren). Unter den propositionalen Konnektoren sind „rein<br />

propositionale“ wie indem <strong>von</strong> solchen zu unterscheiden, die wie weil oder<br />

obwohl hinsichtlich der Verknüpfungsebene unterspezifiziert sind. Von einer<br />

lexikalischen Prädestination geht auch das Gros der – außerordentlich zahlreichen<br />

– Arbeiten zum deutschen weil mit Verbzweitstellung aus, seit Keller<br />

(1993, 1995) auch als „epistemisches weil “ bezeichnet (siehe <strong>Breindl</strong> 2009;<br />

Günthner 1993, 1996; Pasch 1997; Scheutz 1998, 2001; Uhmann 1996, 1998;<br />

Wegener 1993, 1999, 2000).<br />

Auf Sweetser nehmen auch die Arbeiten aus dem Umfeld des <strong>von</strong> Ted Sanders<br />

geleiteten Projekts Causality and Subjectivity as cognitive principles of discourse<br />

representation: Converging evidence from language use an der Universität<br />

Utrecht Bezug. Anders als Sweetser verorten sie jedoch die Gebrauchsdomänen<br />

auf einer Skala entlang der Dimension „Subjektivität“ bzw.<br />

„speaker involvement“, auf der sie zwar erkennbare, jedoch nicht vollständig<br />

diskrete Bereiche markieren, die als „Relationen“ bezeichnet werden. Im Rahmen<br />

des Utrechter Projekts werden nach der Methode der „converging evidence“<br />

experimentell-psycholinguistische Daten, Erkenntnisse aus dem Erstspracherwerb<br />

und korpusbasierte Studien vor allem zum Niederländischen,<br />

Englischen und Deutschen integriert, um den Nachweis zu erbringen, dass die<br />

Dimension Subjektivität der entscheidende Faktor bei der Kodierung kausaler<br />

Information ist und die Basis für eine Ausgliederung einzelner Relationen darstellt<br />

(siehe Pit 2003; Stukker 2005; Pander Maat / Sanders 2000, 2001; Pander<br />

Maat / Degand 2001; Degand 2001; Degand / Pander Maat 2003; Mulder 2008;<br />

Evers-Vermeul 2005; Mol 2004 sowie das Themenheft Cognitive Linguistics<br />

1 / 2002 = Knott / Sanders / Oberlander (Hg.) 2002).<br />

Auch in Frohnings Korpusstudie zu 10 Kausalmarkern des Deutschen wird<br />

das Phänomen skalar modelliert. Frohning bezieht dabei neben der Dimension<br />

„Subjektivität“ auch informationsstrukturelle qualitative Differenzparameter<br />

wie Fokussierung oder „Identifizierbarkeit“ (nach Lambrecht 1994)<br />

ein und verzichtet auf eine direkte Klassifizierung nach Domänen oder Verknüpfungsebenen.<br />

Damit kommt sie auch in der Frage der lexikalischen<br />

„Grundausstattung“ der Marker in Bezug auf die Verknüpfungsebenen nicht<br />

zu einer merkmalsemantischen Beschreibung, sondern ermittelt vielmehr typische<br />

„Funktionsprofile“, d.h. distributionelle Gebrauchspräferenzen der<br />

einzelnen Marker. Die Verortung der Marker auf den durch die vier Dimensionen<br />

repräsentierten Skalen wird wiederum bestimmt über die Kookkurrenz<br />

einzelner, für das Vorliegen einer bestimmten Ausprägung potentiell dia-

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