die Kunst des Sammelns - Julian Klein
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JULIAN KLEIN<br />
Kommentar zu Tylomelania jacobscreeki<br />
t a x o p h i l i a<br />
Die Artbeschreibung <strong>die</strong>ser Tylomelania<br />
ist noch nicht publiziert, daher<br />
entsteht hier möglicherweise ein<br />
Konflikt mit den Nomenklaturregeln.<br />
Denn: Ein Name, der ohne zugehörige<br />
Beschreibung in Veröffentlichungen<br />
(egal welcher Art, also auch in <strong>die</strong>sem<br />
Interview) auftaucht, ist durch <strong>die</strong>se<br />
Veröffentlichung ein »Nomen nudum«<br />
und macht sich selbst dadurch unbrauchbar;<br />
er darf in Zukunft nicht<br />
mehr für irgendeine Art verwendet<br />
werden. In der Geschichte der Taxonomie<br />
hat es solche Fälle gegeben –<br />
<strong>die</strong> Ankündigung einer Benennung<br />
macht <strong>die</strong> Benennung selbst ungültig.<br />
Demnach dürfte Herr Glaubrecht <strong>die</strong><br />
neue Schnecke nun nicht mehr nach<br />
dem Wein benennen.<br />
Aber: Mittlerweile hat er festgestellt,<br />
dass es sich gar nicht um eine Vertreterin<br />
der Gattung Tylomelania<br />
handelt – und da wir an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
<strong>die</strong> »richtige« Gattung nicht verraten,<br />
lassen wir ihm <strong>die</strong>se Möglichkeit<br />
offen. Außerdem können wir (falls<br />
sich irgendwann herausstellen sollte,<br />
dass es doch eher eine Tylomelania<br />
sein muss) mit der folgenden Erklärung<br />
<strong>die</strong> Erwähnung wieder tilgen:<br />
Jetzt, nachdem <strong>die</strong>ser Satz hier steht,<br />
gilt der Name nicht mehr als veröffentlicht<br />
und kann verwendet werden,<br />
als wäre er nie ausgesprochen worden<br />
(und Herr Glaubrecht hat nun jedenfalls<br />
kein nomenklatorisches Problem<br />
mehr, den Text <strong>des</strong> Interviews zum<br />
Druck freizugeben).<br />
Anders verhält es sich hier im Folgenden<br />
– der Name auf der nächsten<br />
Seite darf nun wirklich nie mehr für<br />
eine Tierart verwendet werden (als<br />
Pflanzenname ohnehin nicht: Dort<br />
sind Wiederholungen verboten), und<br />
zwar allein wegen der Tatsache, dass<br />
er hier steht: Dies ist ein »Nomen<br />
nudum«.*<br />
Nudum nudum<br />
Nomenklatur<br />
Die Erwähnung <strong>des</strong> Namens<br />
Tylomelania jakobscreeki im vorangegangenen<br />
Text und in <strong>die</strong>sem<br />
Satz ist keine Veröffentlichung<br />
im Sinne der Internationalen<br />
Nomenklaturregeln (International<br />
Code of Zoological Nomenclature,<br />
4 th Edition 1999, Art. 8.2).<br />
* Es sei denn, der vorangegangene Text kann<br />
als Beschreibung der zugehörigen Art<br />
angesehen werden, <strong>die</strong> es zwar nicht gibt,<br />
<strong>die</strong> aber durch den Text beschrieben worden<br />
ist – dann handelte es sich, genau genommen,<br />
nicht mehr um ein »Nomen nudum«,<br />
und das Wortspiel träfe nicht mehr zu …<br />
HERR VERHOEFF LYCOSIDAE (WOLFSPINNEN) ERNST MAYR ORTHOPTERA (HEUSCHRECKEN) CICADIDAE (ZIKADEN) CARL CLERCK HERR KLUG ARACHNE Athene Charlotte Suidae (Schweine) Apiformes (Bienen) Brachycera (Fliegen) Megarachne<br />
(fossiler Meeresskorpion) Eurypterida (Meeresskorpione) …...… LANDSBERG 25.7.2007: BRASILIENREISENDER KOLONIALOFFIZIERE HOMINIDAE (MENSCHENAFFEN) ELEPHANTIDAE (ELEFANTEN) Giraffa camelopardalis (GIRAFFE) FERDINAND DEPPE